Apples günstigstes iPad: Warum es noch immer weniger kann, als es sollte

Aus Apples Produktankündigungen dieser Woche werde ich nicht schlau – zumindest das neue iPad der 11. Generation bereitet mir heftiges Kopfzerbrechen. Auf mich wirkt dieses „Billig-Tablet“ am Ende nämlich nur wie ein liebloser Schnellschuss, denn bei der Renovierung hat Apple einfach zu viel vergessen. Was bezweckt der Konzern mit dieser Strategie? Mein spannendes Thema in der heutigen Ausgabe der Wochenendkolumne von GIGA.

Mär 9, 2025 - 07:23
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Apples günstigstes iPad: Warum es noch immer weniger kann, als es sollte

Aus Apples Produktankündigungen dieser Woche werde ich nicht schlau – zumindest das neue iPad der 11. Generation bereitet mir heftiges Kopfzerbrechen. Auf mich wirkt dieses „Billig-Tablet“ am Ende nämlich nur wie ein liebloser Schnellschuss, denn bei der Renovierung hat Apple einfach zu viel vergessen. Was bezweckt der Konzern mit dieser Strategie? Mein spannendes Thema in der heutigen Ausgabe der Wochenendkolumne von GIGA.

In den letzten Tagen war Apple nicht untätig und stellte viele neue Produkte vor – das MacBook Air mit M4-Chip, einen neuen Mac Studio, ein aktualisiertes iPad Air mit M3-Chip und nicht zu vergessen ein Update des bisher günstigsten iPads. Günstig ist es immer noch – offiziell starten die Preise nach wie vor bei 399 Euro. Lobenswert: Die Zeiten des Speicherminimums von nur 64 GB sind endlich vorbei, selbst in der Basisversion gibt es nun 128 GB.

iPad 11 – von Apple verdammt dazu, „dumm“ zu bleiben

Mein geschätzter Kollege Peter Hryciuk ist eigentlich überzeugter Android-Nutzer, könnte sich aber dennoch für das neue Schnäppchen-iPad begeistern. Der weiterhin günstige Preis und die Verdopplung des Speichers haben es ihm angetan – verständlich. Dennoch dürfen die Kritikpunkte nicht unerwähnt bleiben.

Irgendwie wirkt dieses iPad für mich aus der Zeit gefallen. Zwar mag Apple Intelligence für viele Nutzer bisher nicht entscheidend sein, dennoch mutet es befremdlich an, wenn Apple 2025 ein neues iPad vorstellt, das die hauseigene KI nicht unterstützt. Beim iPhone 16e hat es doch schließlich auch geklappt. Warum also nicht beim neuen Einsteiger-iPad, wenn das Einsteiger-iPhone bedacht wurde?

Und es gibt noch mehr Ungereimtheiten:Der A16-Chip ist in der Leistung beschnitten: Statt einer 6-Kern-CPU und einer 5-Kern-GPU wie im iPhone 14 Pro, iPhone 14 Pro Max, iPhone 15 und iPhone 15 Plus gibt es nur eine 5-Kern-CPU und eine 4-Kern-GPU. Zwar gibt es mehr Arbeitsspeicher (6 GB), doch für Apple Intelligence reicht das nicht – hierfür wären mindestens 8 GB RAM erforderlich. Noch immer funktioniert nur der leicht antiquierte Apple Pencil der ersten Generation.

Wirklich neu ist das „iPad 11“ also nicht. Apple hat sich schlichtweg nicht die Mühe gemacht, ein komplett neues Einstiegsmodell zu entwerfen. Stattdessen setzt man auf das altbewährte Design – mit allen Nachteilen.Link

Doch warum ist das so? Ein Blick auf das Tablet-Portfolio von Apple verrät den Grund. Vorab: Das iPad mini mit einem Preis von 599 Euro und einem 8,3-Zoll-Display tanzt ein wenig aus der Reihe und kann in dieser Betrachtung ignoriert werden.

Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:Reisen 2025: Das Smartphone wird Pflicht – warum der Pass allein nicht mehr ausreicht E-Bikes im Winter: Macht diesen Fehler nicht – die Befürchtungen sind wahr! AirTag als Vorbild: Was Apple vom Erfolg der Schlüsselfinder lernen kann

Apples Taktik geht auf: Alles fürs „Upselling“

Das iPad 11 konkurriert vor allem mit dem iPad Air, das mindestens 699 Euro kostet. Es bietet genau das, worauf das günstigste iPad verzichten muss – Apples eigene KI, Unterstützung für den Apple Pencil Pro, ein besseres Display und natürlich mehr Arbeitsspeicher sowie einen wesentlich leistungsfähigeren Chip (M3). Diese Vorteile sollten den Kundinnen und Kunden doch einen Mehrpreis von „nur“ 300 Euro wert sein, oder?

Diese Taktik ist in der Branche als „Upselling“ bekannt: Der Kunde soll seine ursprüngliche Kaufentscheidung überdenken und sich am Ende für das teurere Produkt entscheiden. Damit dies funktioniert, muss es deutliche Unterschiede geben. Ergo: Meiner Meinung nach existiert das iPad 11 eigentlich nur, damit Apple mehr iPad-Air-Modelle verkauft. Viel besser als jetzt darf das Gerät aus diesem Grund gar nicht werden. Dies mag man vielleicht bedauern, es bleibt aber dabei.

Kurzum: Ein iPad 11 ohne künstliche Einschränkungen wäre am Ende einfach ein günstigeres iPad Air – und damit ein ernsthaftes Problem für den Vertrieb des höherwertigen Schwestermodells. Das darf natürlich nicht passieren. Wer bei Apple sparen will, muss sich mit künstlich herbeigeführten Kompromissen begnügen – basta!

Große Unterschiede zum Modell aus dem Jahr 2022 gibt es nicht:LinkiPad und iPad Pro 2022 – Trailer