Bedenken gegen Apple wachsen: Frankreich könnte Geldstrafe verhängen

Das Bundeskartellamt und die französische Wettbewerbsbehörde prüfen Apples „App Tracking Transparency“ (ATT) weiterhin kritisch. Die deutsche Behörde hat erst vor wenigen Wochen Bedenken geäußert, wonach Apple durch seine Datenschutzmaßnahmen eigene Dienste bevorzugen könnte. Nun steht Apple auch in Frankreich unter Druck. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, will die französische Wettbewerbsbehörde voraussichtlich im kommenden Monat eine […]

Feb 28, 2025 - 16:17
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Bedenken gegen Apple wachsen: Frankreich könnte Geldstrafe verhängen

Das Bundeskartellamt und die französische Wettbewerbsbehörde prüfen Apples „App Tracking Transparency“ (ATT) weiterhin kritisch. Die deutsche Behörde hat erst vor wenigen Wochen Bedenken geäußert, wonach Apple durch seine Datenschutzmaßnahmen eigene Dienste bevorzugen könnte. Nun steht Apple auch in Frankreich unter Druck.

Darf App Tracking

Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, will die französische Wettbewerbsbehörde voraussichtlich im kommenden Monat eine Entscheidung über Apple Praxis treffen. Nach Informationen aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen könnte Apple angewiesen werden, die beanstandete Vorgehensweise zu beenden. Zudem sei mit einer Geldstrafe zu rechnen, was das erste regulatorische ATT-Verbot in Europa wäre.

Bundeskartellamt schlägt in die selbe Kerbe

Kritikpunkte an Apples ATT-Framework gibt es sowohl in Deutschland als auch in Frankreich. Das deutsche Bundeskartellamt sieht insbesondere drei problematische Aspekte: Erstens sei der Begriff „Tracking“ so definiert, dass vor allem die unternehmensübergreifende Datenverarbeitung betroffen ist, während Apple-eigene Dienste kaum Einschränkungen unterliegen.

Zweitens werde bei Apples eigenen Anwendungen ein weniger striktes Einwilligungssystem angewendet als bei Drittanbietern. Drittens seien die von Apple vorgegebenen Auswahlfenster so gestaltet, dass Nutzer eher einer Datenverarbeitung durch Apple zustimmen würden als bei konkurrierenden Diensten.

Apple App Tracking Transparenz Meldung

Empfindliche Geldstrafen drohen

Die französische Wettbewerbsbehörde hatte Apple bereits 2023 angeklagt und befürchtet, dass das Unternehmen durch diskriminierende und intransparente Bedingungen den Wettbewerb beeinträchtigt. Digitale Werbeanbieter wie Meta kritisieren, dass ATT Werbemaßnahmen auf Apples Plattformen verteuert und erschwert habe.

Sollte die französische Behörde Apple wegen unlauteren Wettbewerbs verurteilen, könnte eine empfindliche Geldstrafe drohen. In Frankreich können solche Sanktionen bis zu zehn Prozent des jährlichen weltweiten Umsatzes eines Unternehmens betragen.