Fossibot F106 Pro im Test
Das Fossibot F106 Pro lockt mit robuster Bauweise, riesigem Akku und Nachtsichtkamera. Das ist gut für Outdoor-Abenteuer – doch reicht die Ausstattung im Alltag aus?
Das Fossibot F106 Pro lockt mit robuster Bauweise, riesigem Akku und Nachtsichtkamera. Das ist gut für Outdoor-Abenteuer – doch reicht die Ausstattung im Alltag aus?
Als robustes Outdoor-Handy ist das Fossibot F106 Pro eine interessante und preiswerte Option für Camping- oder Naturliebhaber. Der große Akku sorgt für eine lange Akkulaufzeit, eine strahlend helle LED-Leuchte dient als Taschenlampe, und dank der Nachtsichtkamera kann man bei Dunkelheit etwa nach Tieren Ausschau halten.
Abstriche gibt es bei der technischen Ausstattung, der Qualität der Kamera sowie dem etwas zu dunklen LCD mit Full-HD+-Auflösung. Wie gut das Outdoor-Schnäppchen ab 157 Euro (Code: BG05b44f) ist, zeigt der Testbericht.
Design
Wie viele Smartphones seiner Art ist das Fossibot F106 Pro ein ganz schön grobschlächtiger Klotz. Das Outdoor-Handy ist mit Abmessungen von 174,2 × 82,4 × 22,3 mm so dick wie zwei Finger breit sind und wiegt mit 470 g so viel wie ein Tablet. Dafür steckt es einiges ein. Das Gehäuse aus Metall ist an den Rändern und Ecken zusätzlich gummiert.
Das obligatorische Zertifikat für die US-Militärnorm MIL-STD-810H sowie die Schutzklasse IP69K ist an Bord. Es ist damit äußerst robust, staub- und wasserdicht – selbst bei heißem Wasser unter Hochdruck. Wir haben es mehrfach quer durchs Büro geworfen, und es funktioniert immer noch einwandfrei. Die Kamera auf der Rückseite ist in einer Linie mit den beiden Linsen sowie dem LED-Blitz angeordnet. Darunter befinden sich ein Lautsprecher und eine LED-Leuchte. Der rote Button ist frei programmierbar.
Display
Das LCD mit IPS-Panel misst 6,58 Zoll in der Diagonalen und löst 2408 × 1080 Pixel auf – für ein Outdoor-Handy in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Das Ergebnis ist ein gestochen scharfes Bild mit hoher Blickwinkelstabilität und naturgetreuen Farben.
Luft nach oben gibt es allerdings bei der Helligkeit. Der Hersteller gibt rund 420 cd/m² an, gemessen haben wir jedoch nur etwa 380 cd/m². Das ist wenig – und genau das wird draußen zum Problem. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display nur schwer ablesbar, was gerade bei einem Outdoor-Smartphone besonders ärgerlich ist.
Kamera
Das Fossibot F106 Pro setzt auf eine 48-Megapixel-Hauptkamera, ergänzt durch eine 20-Megapixel-Infrarot-Linse für Nachtsicht in Schwarz-Weiß. Für Selfies gibt es eine 16-Megapixel-Frontkamera.
Allzu viel sollte man von der Kamera allerdings nicht erwarten. Bei Tageslicht gelingen akzeptable Aufnahmen mit ausreichender Schärfe. Der Dynamikumfang ist jedoch begrenzt, Farben wirken etwas blass, und feine Bilddetails könnten deutlich besser ausfallen. Bereits bei zweifachem Zoom macht sich starkes Bildrauschen bemerkbar.
Nachts gerät die Hauptkamera schnell an ihre Grenzen – ohne Blitz bleibt kaum etwas erkennbar. Die Nachtsichtkamera ist zwar eine nette Spielerei für Outdoor-Fans, doch die Bildschärfe lässt zu wünschen übrig. In völliger Dunkelheit liefert sie immerhin ein brauchbares Schwarz-Weiß-Bild, wenn auch mit mäßiger Detailtreue.
Selfies enttäuschen mit blassen Farben, was sie milchig erscheinen lassen. Im Porträtmodus ist das Bokeh eher unsauber. Auch bei Videos gibt es Einschränkungen: Die maximale Auflösung liegt bei Full-HD, doch die Clips sind oft unscharf, wackelig und leiden unter ausgewaschenen Farben.
Ausstattung
Im Fossibot F106 Pro arbeitet der Mediatek Helio G85 – ein einfacher Mittelklasse-Prozessor, der mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist. Die Performance bleibt entsprechend überschaubar: Beim PCmark-Benchmark erreicht das Gerät nur 7800 Punkte und landet damit im unteren Drittel unseres Testfelds. Im Alltag kommt es gelegentlich zu Rucklern und die Grafikleistung ist schwach – was magere 700 Punkte bei 3Dmark Wild Life belegen. Für anspruchsvolle Spiele ist das Smartphone damit ungeeignet, für einfache Games wie Solitär oder Sudoku reicht es aber aus.
Punkten kann das F106 Pro bei der Speicherausstattung: Mit 256 GB internem Speicher, der sich per microSD-Karte erweitern lässt, gibt es genug Platz für Apps, Fotos und Videos. Der Arbeitsspeicher ist mit 8 GB für den Alltag ausreichend.
Die Ortung per GPS, Glonass, Beidou und Galileo funktioniert präzise – die Genauigkeit liegt bei etwa drei Metern. Beim Thema Konnektivität bleibt das Smartphone jedoch auf dem Boden der Tatsachen: Es gibt nur 4G (LTE). Auch das WLAN ist mit Wi-Fi 5 nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, aber in dieser Preisklasse keine Überraschung. Dazu passt USB-C 2.0 für eher langsame Datenübertragungen.
Der Lautsprecher auf der Rückseite erreicht laut unseren Messungen eine maximale Lautstärke von bis zu 85 dB. Der Klang ist allerdings eher blechern und bietet wenig Tiefe und Volumen. Als Notlösung reicht er aus, aber jeder Bluetooth-Speaker liefert einen besseren Sound. Ein nettes Extra ist die programmierbare Zusatztaste, die sich mit bis zu drei Funktionen gleichzeitig (kurzes, langes oder doppeltes Drücken) belegen lässt – etwa für schnelles Öffnen der Kamera.
Software
Das Fossibot F106 Pro 5G kommt mit Android 14 und einer Bedienoberfläche, die sich stark an „Vanilla Android“ anlehnt – allerdings mit leicht abgewandelten App-Icons. Ein App-Drawer ist von Haus aus mit an Bord. Zum Testzeitpunkt im März lief das Gerät noch mit dem Sicherheits-Patch aus Dezember 2024 – ist also nicht mehr aktuell. Große Update-Versprechen sollte man sich von Fossibot aber besser nicht machen. Ein Upgrade auf Android 15 halten wir für unwahrscheinlich.
Akku
Das F106 Pro hat einen riesigen Akku mit 12.000 mAh. Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu anderen Outdoor-Handys dennoch etwas ernüchternd. Wir konnten mit dem Battery Test von PCmark rund 20 Stunden ermitteln. Andere Geräte halten hier bis zu 30 Stunden durch. Damit hält der Akku im Alltag dennoch knapp zwei bis drei Tage, bevor das Gerät an die Steckdose muss.
Ein Ladegerät mit einer Leistung von 30 W liegt bei. Damit dauert ein Ladevorgang rund zweieinhalb Stunden. Kabelloses Laden bietet das F106 Pro nicht.
Preis
Die UVP liegt bei rund 249 Euro. Die meisten Händler verlangen 180 bis 230 Euro für das Outdoor-Handy. Bei Banggood bekommt man das F106 Pro derzeit für 157 Euro mit dem Code BG05b44f. Der Versand erfolgt aus der Tschechischen Republik binnen weniger Tage.
Fazit
Das Fossibot F106 Pro bietet als robustes Outdoor-Smartphone einen großen 12.000-mAh-Akku, eine Nachtsichtkamera sowie eine strahlend helle LED-Leuchte. Besonders für Naturfreunde oder den Campingurlaub ist es eine sinnvolle Wahl. Auch das LCD mit Full-HD+ kann sich sehen lassen.
Die Leistung des betagten Helio-G85-Chips ist allerdings nur mittelmäßig, das Display zu dunkel für den Außeneinsatz, und die Kamera liefert nur mäßige Ergebnisse. Auch beim Software-Support sollte man keine großen Hoffnungen haben. Wer ein günstiges Outdoor-Handy mit langer Akkulaufzeit und Nachtsichtkamera sucht und mit den Schwächen leben kann, bekommt hier ein solides Gerät für den rauen Einsatz. Insbesondere ist der Preis fair.
- Nachtsichtkamera
- lange Akkulaufzeit
- helles LED-Licht
- sehr robust und wasserdicht (IP69K)
- sehr günstig
- langsame Performance
- dunkles LCD
- veralteter Software-Patch
- nur 4G (LTE)
- klobig & schwer