Nuki Smart Lock Pro 4.0 im Test
Das Smart Lock Pro 4.0 integriert WLAN, Matter über Thread und MQTT. Eine Bridge ist somit zur Anbindung an Smart-Home-Systeme nicht mehr nötig. Wie gut das smarte Schloss in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Das Smart Lock Pro 4.0 integriert WLAN, Matter über Thread und MQTT. Eine Bridge ist somit zur Anbindung an Smart-Home-Systeme nicht mehr nötig. Wie gut das smarte Schloss in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Neben dem Smart Lock 4.0 (Bestenliste) bietet Nuki mit dem Smart Lock Pro 4.0 ein smartes Schloss, das zur Anbindung an eine Smart-Home-Zentrale dank der Integration von WLAN keine Bridge mehr benötigt. Wie das Einstiegsmodell integriert es MQTT zur Anbindung an ein Smart-Home-System. Alternativ können Anwender auch das integrierte Matter-Protokoll dafür nutzen. Letzteres ist im Unterschied zum Nuki Smart Lock 4.0 standardmäßig freigeschaltet. Außerdem enthält die Pro-Variante zur Stromversorgung statt Batterien einen NiMH-Akku mit 12 Wh und der Knauf für das manuelle Öffnen oder Schließen ist beim Pro aus Aluminium statt Plastik gefertigt.
Nuki Smart Lock Pro 4.0: Montage, Einrichtung und Funktion
Da sich Montage, Einrichtung und Funktionen des Nuki Smart Lock Pro 4.0 nicht grundsätzlich vom Einsteigermodell Nuki Smart Lock 4.0 unterscheiden, verzichten wir an dieser Stelle auf eine detaillierte Beschreibung und verweisen auf den Testbericht der günstigeren Smart Locks von Nuki.
Wie lässt sich das Nuki Smart Lock 4 Pro in Smart-Home-Systeme einbinden?
Stattdessen erläutern wir die verschiedenen Möglichkeiten zur Einbindung des Nuki Smart Lock 4.0 in Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Apple Home, Homey Pro und Home Assistant.
In der Nuki-App erscheint ein Hinweis, dass die Integration des Nuki Smart Lock Pro 4.0 in eine Smart-Home-Zentrale mit Unterstützung für das Matter-Protokoll möglich ist. Das ist zwar nicht falsch, aber unpräzise. Vielmehr wird ein matterkompatibles Smart-Home-System mit Thread-Border-Router benötigt. Damit setzt das Nuki auf die gleichen Voraussetzungen wie das Aqara Smart Lock U200. Dafür infrage kommen etwa die Apple-Lösungen Apple TV, Homepod oder Homepod Mini. Geeignet sind auch Samsung Smartthings, verschiedene Hubs von Amazon und Google sowie Home Assistant mit Thread-Border-Router.
Obwohl Homey Pro nicht auf der Kompatibilitätsliste von Nuki steht, hat im Test eine direkte Anbindung über Thread funktioniert. Wie Home Assistant unterscheidet Homey Pro dank Unterstützung von Matter 1.2 zwischen „Tür öffnen“ und „Aufsperren“. Ersteres zieht die Falle des Türschlosses, während letzteres lediglich das Schloss aufschließt, aber nicht die Falle zieht. Letzteres hat im Test mit Home Assistant und Homey Pro allerdings nur dann funktioniert, wenn unter Einstellungen – Allgemein – Türgriff wählen die Option Knauf oder Stange eingestellt ist.
Wie mit Home Assistant mit Thread-Border-Router ist auch über Homey Pro von unterwegs eine Steuerung des Nuki Smart Lock Pro 4.0 möglich. Letzteres gelingt auch mit Apple Home über Apple TV 4K, Home Pod und Home Pod Mini, nicht aber mit Samsung Smartthings und den Echo-Hubs von Amazon. Fernzugriff über Thread bieten laut Nuki außerdem die Eero-Geräte von Amazon sowie Google Nest Wifi Pro.
Da allerdings Apple, Samsung Smartthings, die Echo-Hubs von Amazon und Google Nest Hub nur das ältere Matter-Protokoll 1.0 unterstützen, beherrschen diese Steuerzentralen nicht das Ziehen der Türfalle. Sie können die Tür in Verbindung mit dem Nuki Smart Lock Pro 4.0 lediglich zusperren und aufschließen.
Wer also über eine Smart-Home-Zentrale sämtliche Funktionen des Nuki Smart Lock Pro 4.0 nutzen möchte, muss sicherstellen, dass darauf der Matter Standard 1.2 unterstützt wird.
Überdies unterstützt das Nuki Smart Lock Pro 4.0 eine lokale Anbindung auch über das Smart-Home-Protokoll MQTT (Message Queuing Telemetry Transport). Open-Source-Lösungen wie Home Assistant, Iobroker, FHEM oder OpenHAB unterstützen MQTT. Und auch Homey Pro kann mithilfe von Community Apps, Geräte, die über MQTT kommunizieren, einbinden. Anders als über Matter, das die gleichzeitige Integration des Nuki Smart Lock Pro 4 in verschiedene Smart-Home-Zentralen erlaubt, ist über MQTT eine Integration eines Geräts nur mit einer Steuerzentrale möglich. Hierfür muss man unter Einstellungen – Smart Home – MQTT die IP-Adresse sowie die Zugangsdaten des MQTT-Brokers in der Nuki-App hinterlegen. Im Test hat diese Einbindung mit Home Assistant problemlos funktioniert. Der Vorteil dabei ist, dass MQTT keine Limits wie Matter kennt und sämtliche Funktionen des Smart Lock Pro 4.0 inklusive dem Ziehen der Türfalle bereitstellt.
Neben der lokalen Integration über Matter und MQTT gibt es eine weitere Möglichkeit, das Nuki Smart Lock Pro 4.0 in eine Smart-Home-Zentrale einzubinden. Allerdings basiert diese auf der Cloud des Herstellers für die ein Nutzerkonto erforderlich ist. Im Test hat die Einbindung über Nuki Web in Verbindung mit Homey Pro einwandfrei funktioniert. Auch darüber gelingt das Öffnen der Tür über das Ziehen der Türfalle.
Nuki Keypad 2.0: Wie schnell öffnet sich die Tür?
Der Zugang per Fingerabdruck ist Komfort und Freiheit pur. Finger hat man anders als Smartphone oder Smartwatch immer dabei und bevor man auf einem dieser Gadgets die Nuki-App aktiviert hat, ist die Tür bei Nutzung des Keypad 2.0 mit integriertem Fingerabdrucksensor längst geöffnet. Die Akzeptanz eines Smart Locks steigt dadurch immens.
Zunächst hat das Öffnen der Tür über das Keypad länger gedauert, als das beim Aqara U200 der Fall ist. Die Reaktionszeit lag zwischen einer und vier Sekunden. Nachdem wir unter Einstellungen – Funktionen & Konfiguration – Batterie den Energie-Modus von Automatisch auf Performance-Modus gestellt haben, gelingt das Öffnen der Tür unter einer Sekunde.
Unterstützt das Nuki Smart Lock Pro 4.0 eine Auto-Unlock-Funktion?
Ja, das Nuki Smart Lock Pro 4.09 bietet eine Auto-Unlock-Funktion. Diese funktioniert aber nur dann, wenn man sich von der Wohnungstür mehr als 100 Meter entfernt hat. Insofern ist diese Funktion in der Praxis weniger relevant.
Preis: Was kostet das Nuki Smart Lock Pro 4.0?
Das Nuki Smart Lock Pro 4.0 zählt mit einem Preis von regulär 289 Euro nicht zu den günstigsten smarten Türschlössern. Für maximalen Komfort muss man außerdem noch Kosten für das Keypad 2.0 in Höhe von regulär 159 Euro einkalkulieren. Das macht in Summe 448 Euro. Immerhin ist das Nuki Smart Lock 4.0 häufiger im Angebot. So bietet etwa Smart-Home-Spezialist das Set aus Schloss und Keypad für knapp 340 Euro an.
Fazit
Das Nuki Smart Lock Pro 4.0 überzeugt im Test mit einer einfachen Montage, einem zuverlässigen Betrieb sowie einer über Matter und MQTT flexiblen Einbindung in kompatible Smart-Home-Systeme und das ganz ohne Bridge. Gegenüber dem Nuki Smart Lock 4.0 sieht es dank des aus Aluminium gefertigten Knaufs besser aus – auch die Haptik ist dadurch höherwertig. Über Matter steht die volle Funktionalität inklusive dem Ziehen der Falle derzeit aber nur unter Home Assistant zur Verfügung, da die Open-Source-Zentrale den dafür nötigen Matter-Standard 1.2 bereits unterstützt. Die App bietet einen großen Funktionsumfang und lässt sich leicht bedienen. Außerdem bietet Nuki praktisches Zubehör, wie eine Fernbedienung. Für maximalen Komfort empfehlen wir den Einsatz mit Keypad 2. Damit gelingt der Zugang per Fingerabdruck bequem, zuverlässig und schnell. In diesem Szenario vermissen wir auch nicht die fehlende Unterstützung für Apple Home Key. Der Preis für das Nuki Smart Lock Pro 4.0 ist für das Set inklusive Keypad 2.0 mit 340 Euro allerdings ziemlich hoch. Da gibt es mit dem Aqara U200 für 189 Euro (Code AQARA50) und dem Switchbot Lock Pro für 180 Euro deutlich günstigere Alternativen.
- leichte Montage & Einrichtung
- großer Funktionsumfang
- praktisches Zubehör
- Smart-Home-Integration über Matter, MQTT und Cloud
- relativ teuer
- lautes Motorengeräusch
- Falle ziehen über Matter derzeit nur in Home Assistant möglich
- Kein Apple Home Key