OnePlus 13 im Test: Wieder das beste Smartphone?
Das OnePlus 13 tritt in große Fußstapfen. Denn der Vorgänger war eines der besten Smartphones 2024. Im Review und im Test-Video klären wir, ob das OnePlus 13 mithalten kann – oder gar noch eine Schippe drauflegen.

Das OnePlus 13 tritt in große Fußstapfen. Denn der Vorgänger war eines der besten Smartphones 2024. Im Review und im Test-Video klären wir, ob das OnePlus 13 mithalten kann – oder gar noch eine Schippe drauflegen.
Hinweis: Im Folgenden findet ihr den Text des oben eingebundenen Videos, angepasst für bessere Lesbarkeit.
Fazit zum OnePlus 13: Smartphone mit Charakter
Gar nicht so leicht, das OnePlus 13 zu bewerten. Denn das OnePlus 12 (hier im Check) war mein persönliches Lieblings-Smartphone 2024, noch vor den Pixels, iPhones und Galaxys. Und: Es ist auch heute noch richtig gut! Das ist ein Problem für den Nachfolger.
Denn die Verbesserungen vom OnePlus 13, – die etwas bessere Kamera, das dezent hellere Display, der etwas länger haltende Akku, ja sogar das Quäntchen mehr Leistung, – sind für sich genommen kaum alltagsrelevant. Wer nicht gerade fordernde Mobile Games genießt, mobil Videos schneidet oder rechenintensive KI-Anwendungen lokal ausführt, wird die Leistung des Snapdragon 8 Elite wohl nie ausschöpfen.
Wer aufs Preis-Leistungs-Verhältnis schielt, sollte sich folgerichtig das OnePlus 12 von 2024 angucken – oder das OnePlus 13R aus diesem Jahr, ein gleichzeitig mit dem OP13 vorgestelltes Smartphone, das praktisch eine Mischung aus 12 und 13 ist. Beide gibt’s für rund 750 Euro, das OnePlus 13 gibt’s hingegen erst ab 1.000 Euro. Das OnePlus 13 mag günstiger als mancher Konkurrent im High-End-Bereich sein, aber eben auch kein „Flaggschiff-Killer“ mehr wie noch die OnePlus-Geräte der Zehnerjahre.
Isoliert betrachtet ist das OnePlus 13 aber dennoch ein fantastisches Smartphone, das viele kleine Verbesserungen mitbringt und etwas hat, das vielen Konkurrenten fehlt: Charakter.8.5/10
Die detaillierte Wertung findet ihr im Artikel ganz unten.
Vorteile und Nachteile:Leistung sattTop-AkkuSoftware hervorragendKamera „nur“ gutkein Netzteilpolarisierendes DesignLink
Das OnePlus 13 hat viele Stärken
Wir fangen an mit den Stärken, die ich dem OnePlus 13 nach dreiwöchigem Test attestieren kann. Spoiler: Es gibt einige Highlights.
Das AMOLED-Display ist eines davon, im wahrsten Sinne des Wortes. Es wird ziemlich hell mit 4.500 Nits Peak-Helligkeit und 1.600 Nits im HBM (High Brightness Mode) – letzterer schaltet sich dann ein, wenn die Sonne direkt aufs Display knallt. Es löst in der WQHD+-Auflösung von 3.168 × 1.440 auf, hat 120 Hz Bildwiederholrate und unterstützt die neueste Version der Energie sparenden LTPO-Technik. Das Display unterstützt außerdem alle gängigen HDR-Standards, inklusive HDR10+ und Dolby Vision.Das OnePlus 13 hat ein tolles Display.
Damit ist das Display eines der Besten, die es gerade in Smartphones gibt. Es gibt praktisch nichts daran zu bemängeln, lediglich ein zusätzlich entspiegeltes Displayglas wie beim Samsung Galaxy S24/S25 Ultra würde einem zukünftigen OnePlus-Smartphone noch gut zu Gesicht stehen.
Richtig gut ist auch der Akku. Mit einer Kapazität von 6.000 mAh kann er für sich genommen schon sehr lang durchhalten, 1½ Tage bekommt man bei normaler Nutzung problemlos heraus. Die App AccuBattery, die den Energieverbrauch von Smartphones statistisch trackt, gibt für meine Art der Nutzung zwischen 42 und 48 Stunden Laufzeit pro Vollladung aus, sowie 14 bis 15½ Stunden an hypothetisch möglicher Screen-on-Time. Das OnePlus 13 ist damit ein echtes Akku-Monster.
Überdies unterstützt das OnePlus 13 schnelles Laden mit der Oppo- und OnePlus-eigenen be-Technologie, bei einer Leistung bis zu 100 Watt. In 10 Minuten lädt man so genug Saft für den ganzen Tag nach, etwas über 30 Minuten und das Smartphone ist auf jeden Fall voll geladen. Auch kabelloses Laden und kabelloses Umkehrladen geht mit dem OnePlus 13. Es gibt nur einen Wermutstropfen, aber dazu gleich mehr.Viele OnePlus-Fans lieben den seitlichen Schieberegler zum Stummschalten des Smartphones.
Ein weiteres Highlight ist die Leistung. Als SoC kommt im OnePlus 13 der neueste Spitzenchip aus dem Hause Qualcomm zum Einsatz, der Snapdragon 8 Elite. Das bedeutet: Amtliche Rechenleistung, die das Telefon kompromisslos Gaming-fähig macht und die sich auch vor den neuesten iPhones nicht verstecken muss.
Dazu gibt es, je nach Version, 12 oder 16 GB an Arbeitsspeicher der aktuell noch schnellsten Klasse „LPDDR5X“. Der interne Speicher ist mit 256 oder 512 GB zwar, insbesondere in der kleineren Variante, etwas knapp für ein Smartphone der Oberklasse bemessen, aber mit UFS 4.0-Geschwindigkeit ebenfalls sehr flott. Im Ausland gibt es noch eine Version mit 24 GB RAM und 1 TB Speicher, die schafft es aber nicht nach Deutschland. Schade!
Auffällig gut ist auch etwas, was sonst meist unter dem Radar läuft: der Vibrationsmotor. Der kann ein auffällig großes Spektrum an Rütteln abbilden, von stark bis sehr sanft, und das auch sehr schnell variieren. Für mich ist das tatsächlich der überzeugendste Vibrationsmotor bislang in einem Smartphone.Das OnePlus 13 ist etwas kleiner als sein Vorgänger, aber immer noch recht groß.
Das OnePlus 13 hat noch viele kleinere Highlights, die ich zumindest erwähnen möchte:Die Buttons an der Seite gefallen mir richtig gut – sie haben eine angenehme Position für mich als Rechtshänder, dürften aber auch für Linkshänder gut erreichbar sein. „Clicky“ sind sie auch. OnePlus’ Alleinstellungsmerkmal im Android-Bereich: Den Alert-Slider, mit dem man zwischen Still, Vibration und Laut umschalten kann, hat auch das OnePlus 13 wieder dabei – sonst macht das niemand im Android-Bereich. Eine Infrarot-Schnittstelle ist integriert, mit der man Fernseher fernsteuern kann. Braucht nicht jeder, ich finds super. Außerdem schützt Ceramic-Guard-Glass das Display, es sollte damit recht robust sein. Eine Display-Folie ist zusätzlich ab Werk verklebt. Das OnePlus 13 ist IP69-zertifiziert, damit gegen Staub und Wasser selbst unter widrigsten Bedingungen geschützt. Dank der „Aqua Touch 2.0“-Technik kann man das Telefon auch dann noch gut bedienen, wenn der Touchscreen feucht oder gar nass ist. Der Fingerabdrucksensor mit Ultraschall-Technik ist gut gelegen, reagiert schnell und zuverlässig – sehr gut!
Einige Dinge sind mittelmäßig
Wir haben das OnePlus 13 in der blauen Version getestet. Die hat hinten kein Glas auf der Rückseite, sondern veganes Leder, sprich: Plastik – nur eben mit ein bisschen Struktur. Leider ist der darin integrierte Metallstreifen nicht bündig mit dem Plastik, man kann das Metall deutlich mit dem Finger erfühlen. Auch wenn die meisten Käufer wohl eine Hülle nutzen dürften, hätte ich mir hier etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht.Sieht aus wie Leder, ist aber Kunststoff: die Rückseite des OnePlus 13.
Viele aktuelle Smartphones, insbesondere chinesische Fabrikate im High-End-Bereich, haben eine auffällig große runde Kamerapartie auf der Rückseite, das OnePlus 13 geht diesen Trend mit. Anders als beispielsweise bei den jüngeren Vertretern von Vivo und Honor ist die Kamerapartie jedoch nicht mittig, sondern nach links versetzt platziert, sodass der Blitz und die darüberliegende Kameralinse die horizontale Mitte darstellen.
Das Design ist aus meiner Sicht solide, wenn auch sicher nicht jedermanns Sache. Immerhin schafft es das OnePlus 13 trotz seines großen (163 × 77 × 9 mm) und schweren (213 Gramm) Körpers, etwas kleiner und leichter als der Vorgänger zu sein. Und das, obwohl der Akku gewachsen ist: von 5.500 auf 6.000 mAh.
Neben der blauen Geräteversion mit Plastikrückseite gibt es eine Variante mit Glasrücken in Weiß und eine andere mit einer Glasrückseite in marmoriert wirkendem Grauschwarz.Die Buttons an der Seite des OnePlus 13 fühlen sich gut an, das Display ragt allerdings über den Rand – in Sachen Stabilität ein möglicher Nachteil.
Das Displayglas ist flacher als beim Vorgänger und nur noch ganz dezent seitlich gewölbt. Es ragt trotzdem etwas über den Rahmen hervor, in Sachen Stabilität ist das nicht optimal.
Die Kamera geht nicht mehr, wie beim 12er, direkt in den Rahmen über, was ich persönlich besser finde. Die Kamerapartie ist nicht zentriert, aber weil sie so groß ist, wackelt das Telefon auf flachem Untergrund kaum.Für die Kameras hat OnePlus wieder mit Hasselblad zusammengearbeitet – das „H“ auf der Rückseite inszeniert die Kooperation breitenwirksam.
Da sind wir schon beim Thema: Die Fotoqualität der Kameras war in den jüngeren OnePlus-Smartphones zwar meistens brauchbar, aber auch nie ihre große Stärke. Das ist auch beim OnePlus 13 der Fall, obwohl Hasselblad wieder an der Kamera mitgewirkt hat. Fotos gelingen in der Regel gut, nur im Vergleich mit Samsung, Apple und Google fehlt es hier und da am gewissen Etwas.OnePlus 12: 0,6× Ultra-Weitwinkel
OnePlus 13: 0,6× Ultra-Weitwinkel
Das OnePlus 13 bringt eine Hauptkamera mit optischer Stabilisierung mit, eine 120°-Ultra-Weitwinkel-Kamera und einen 3× optischen Zoom mit optischer Stabilisierung, jeweils in der Auflösung von 50 MP. Die Frontkamera löst mit 32 MP auf.OnePlus 12: Hauptkamera
OnePlus 13: Hauptkamera
In manchen Tests anderer Medien hört und liest man, die Zoomkamera sei beim OnePlus 13 schlechter als beim 12er. Das kann ich so nicht bestätigen, obwohl ich optische Zooms gerne und häufig benutze. Nach der Auswertung dutzender Vergleichsbilder blieb die Erkenntnis, dass diese, bis auf einen Ausreißer, immer gleichwertig oder etwas besser auf dem OnePlus 13 waren. Weil das Gerät relativ spät bei uns ankam, hat möglicherweise ein zwischenzeitliches Firmware-Update einiges nachgebessert.OnePlus 12: 3× optischer Zoom
OnePlus 13: 3× optischer Zoom
Der dreifache Zoom ist okay und wird gern eingesetzt, andere Geräte wie Samsung S25 Ultra, iPhone 16 Pro und Pixel 9 Pro bieten aber einen stärkeren 5x-Periskop-Zoom, der aus meiner Sicht nützlicher ist.
Was man feststellen kann ist, dass das OnePlus 13 dunkle Bereiche etwas stärker aufhellt als sein Vorgänger, sonst aber Kontraste hochdreht, sodass die Bilder stärker an den Look von iPhone und Pixel erinnern. Dieser stärker bearbeitet wirkende Foto-Stil ist gewiss populärer, auch einige (wenige) Puristen das realistischere Farbbild des OP12 bevorzugen dürften.OnePlus 13 Testfoto: 3x optischer Zoom, künstliches Licht, Indoor
OnePlus 13 Testfoto: 0,6× Ultra-Weitwinkel Lowlight
OnePlus 13 Testfoto: 1x Hauptkamera Lowlight
OnePlus 13 Testfoto: 3x optischer Zoom, Lowlight
OnePlus 13 Testfoto: 3x optischer Zoom, künstliches Licht, Indoor
OnePlus 13 Testfoto: 0,6x Ultraweitwinkel, Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 1x Hauptkamera, Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 3x optischer Zoom, Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 6x Zoom (Crop), Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 3x Zoom, Makro, Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 0,6x Ultraweitwinkel, Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 1x Hauptkamera, Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 3x optischer Zoom, Outdoor
OnePlus 13 Testfoto: 3x optischer Zoom
Schwächen hat die OnePlus-13-Kamera gelegentlich bei schnellen Bewegungen des Motivs, vor allem im Dunkeln, und beim Scharfstellen auf kurze Distanzen. Insgesamt hat das Gerät trotzdem eine gute Kamera – Schulnote 2.
Das OnePlus 13 hat Stereo-Sound, der klingt zwar ganz gut. Aber der Klang aus der Hörmuschel oben ist leiser und weniger voluminös als der von der Unterseite, was den Stereo-Effekt etwas schmälert.Der Sound von der Unterseite des OnePlus 13 (Bild) klingt besser als der aus der winzigen Hörermuschel.
Einer der wichtigsten Punkte: die Software. Eigentlich ist OnePlus’ eigene Android-Variante Oxygen OS ziemlich gut, aber es gibt ein paar kleinere Bugs und Schludrigkeiten, die mich stören und dafür sorgen, dass das Gesamtbild etwas leidet. Ein paar Beispiele:Wenn ich in einer App ein Passwort eingeben muss, öffnet sich der Dialog zum Einfügen im Google-Account gespeicherter Passwörter nicht oder er öffnet sich, schließt sich aber sofort wieder. Allgemein wirkt der Dialog etwas „wacklig“. OnePlus hat Googles Discover-Feed auf dem Homescreen ganz links immer erreichbar. Wer das nicht möchte, kann ihn zwar Google-seitig ausschalten, aber es bleibt ein leerer Homescreen übrig. Der lässt sich auf normalem Weg nicht loswerden. (Und auch der OPPO-Glance-Trick früherer OxygenOS-Versionen funktioniert nicht mehr.) Wenn ich auf den Multitasking-Button drücke, laden die App-Vorschaubilder oft mit rund einer Sekunde Verzögerung.
Trotzdem gibt es viele Aspekte, die man an OxygenOS mögen kann, insbesondere im Vergleich zur wesentlich missrateneren Software von Xiaomi oder Honor. OnePlus’ Android-Interpretation enthält wenig Bloatware, nette Erweiterungen wie die Screen-Off-Gesten, und eine Dynamic-Island-Nachahmung, die für die Musiksteuerung gut funktioniert.
Mit der integrierten BeaconLink-Funktion kann man auch ohne Internetverbindung zwischen OnePlus-Geräten über mittlere Strecken hinweg kommunizieren – einfach per Bluetooth. Für Katastrophenfälle und bei überlasteten Netzen kann das hilfreich sein. Leider ist für dieses coole Feature ein OnePlus-Account notwendig, was dessen Zweck ad absurdum führt.Grundsätzlich gut, trotz kleiner Problemchen: OxygenOS von OnePlus ist eine der besten Android-Varianten.
Android 15 ist vorinstalliert, der Hersteller verspricht 4 Jahre Updates für das Betriebssystem und 6 Jahre für die Sicherheit – nicht spitze, aber noch gut. Außerdem gibt’s einige KI-Schmankerl wie Live-Übersetzung, Reflexions- und Objektentfernung in Fotos und dergleichen, neben den üblichen Google Goodies Gemini und Circle to Search. Das ist im Marktvergleich okay, für mich persönlich aber kein Mehrwert.
Nur ein Aspekt, der nicht schmeckt
Kommen wir zu den Schwächen des Geräts. Beziehungsweise der Schwäche. Denn so richtig enttäuscht nur eines: dass OnePlus das mitgelieferte Ladegerät weggekürzt hat.
Das ist normal mittlerweile, mag mancher argumentieren. Das war ja schließlich auch bei den iPhones und Samsungs der letzten Jahre so, und selbst Xiaomi hat sich diesem Trend mittlerweile angeschlossen.
Da entgegne ich aber: Schnelles Laden gehört zu den OnePlus-Smartphones dazu, OnePlus hat das im Prinzip sogar erfunden. Ja, viele Fans haben noch ein Warp- oder VOOCCharge-Netzteil irgendwo rumfliegen, aber man will doch auch neue Fans von der Marke begeistern – und die werden einen der großen Pluspunkte des Smartphones gar nicht erfahren.
Klar, ein beigelegtes Netzteil macht ein Handy teurer in der Produktion und dem Transport, es wegzulassen ist also durchaus ein spürbarer Vorteil in Sachen Nachhaltigkeit. Aber es ist auch die Chance auf einen Aha-Moment für die Markenbindung, und den hat OnePlus in diesem Jahr vertan, um ein paar Euro zu sparen.
Test-Wertung zum OnePlus 13 im Detail
Kategorie
Wertung (max. 10)
Nachhaltigkeit
7
Verarbeitung, Haptik und Design
8
Display
9
Kameras
7
Software
9
Performance
10
Telefonie und Audio
8
Speicher
8
Akku und Alltag
10
Gesamt
8,5 von 10
Hinweis: Das Test-Fazit findet ihr im Artikel ganz oben.Link