Paper Mario: Die Legende vom Äonentor im Test
In Paper Mario: Die Legende vom Äonentor gehen Spieler gemeinsam mit Mario und seinen Freunden auf ein Rollenspiel-Abenteuer in Papier-Optik. Wir machen den Test.
In Paper Mario: Die Legende vom Äonentor gehen Spieler gemeinsam mit Mario und seinen Freunden auf ein Rollenspiel-Abenteuer in Papier-Optik. Wir machen den Test.
Im Laufe der Jahre hat Nintendo den Fans bereits viele heiß begehrte Remakes beschert. Zuletzt bekamen wir Super Mario 3D, Kirby's Return to Dream Land Deluxe und im vergangenen November Super Mario RPG neu serviert. Mit Paper Mario: Die Legende vom Äonentor haucht Nintendo nun einem weiteren Klassiker der Camecube-Ära, der erstmals im Jahr 2004 veröffentlicht wurde, neues Leben ein.
Wie so viele von Marios Geschichten beginnt das Geschehen des Rollenspiel-Abenteuers mit Prinzessin Peach. Als diese eine mysteriöse Schatzkarte in der Stadt Rohlingen entdeckt und Marios Hilfe erbittet, verschwindet sie kurz darauf. Mario folgt der Spur der Prinzessin und findet sich in der düster dreinblickenden Stadt wieder, in deren Kanalisation die Schatzsuche nach den legendären Sternjuwelen beginnt.
Story
„Willst du den uralten Schatz hervorholen, bring die sieben Sternjuwelen zum Äonentor.“ Diese Worte leiten die Geschichte von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor an. Die Suche nach Prinzessin Peach und den insgesamt sieben Sternjuwelen führt die Spieler durch Orte wie das opulente Bad Glimmerich, das von einem Drachen heimgesuchte Feuertal oder das verschneite Großfrostheim. Schuld am Verschwinden von Peach hat diesmal nicht Bowser, sondern ein gewisser General Crucius, der sich ebenfalls auf die Suche nach den begehrten Juwelen macht.
In kleinen Dialogsequenzen und Gesprächen mit Charakteren offenbart sich die Geschichte des Spiels immer mehr. Dabei wird nicht nur Marios Reise, sondern auch Prinzessin Peachs Entführung regelmäßig aufgegriffen. Auch freundliche Gesichter trifft Mario auf seiner Reise an, die ihre eigenen Geschichten zu erzählen haben und ihn während der Erkundung der Spielwelt und den Kämpfen unterstützen.
Spielmechanik
Die besagten freundlichen Gesichter fungieren als Begleiter, denn was wäre ein Rollenspiel ohne eine Auswahl an charmanten Charakteren. Neben bekannten Gesichtern wie Prinzessin Peach und Bowser stellt Paper Mario: Die Legende vom Äonentor auch einige neue Freunde vor. Seemann Bart-Omb setzt auf explosive Fähigkeiten, Koopio nutzt seinen Panzer sowohl zum Schutz als auch zum Angriff, während die berühmte Schauspielerin Madame Aerona die Gegner mit Windböen wegfegt. Verpackt als rundenbasiertes Kampfsystem werden die Kämpfe auf einer Bühne ausgetragen, auf der Mario gemeinsam mit einem frei wählbaren Begleiter vor versammeltem Publikum kämpft. Die Bühne entpuppt sich nicht nur als netter Schauplatz, sondern bringt auch eine gewisse Interaktivität mit sich. So werfen Zuschauer mit Müll oder auch hilfreichen Items. Teile der Kulisse können sowohl Mario als auch seine Gegner treffen und Schaden anrichten.
Welche Fähigkeiten während eines Kampfes verfügbar sind, hängt nicht nur vom Begleiter ab. Innerhalb von Läden oder auch beim Durchstöbern der Level stoßen Spieler immer wieder auf Orden, die bei Aktivierung bestimmte Fähigkeiten freischalten. Jeder Orden offenbart seine eigene Kraft – es gibt über 50 verschiedene zu entdecken. Wie viele Orden gleichzeitig aktiviert werden können, hängt von den Ordenspunkten ab, die neben den KP und Blütenpunkten bei jedem Levelaufstieg erhöht werden können.
Im Gegensatz zu Spielen wie Super Mario RPG stehen Kämpfe jedoch nicht im Zentrum des Spielgeschehens. Um ans Ziel zu gelangen, gilt es oft, den richtigen Schlüssel fürs Schloss zu finden oder andere Hindernisse zu überwinden. Hier kommen erneut die Begleiter zum Einsatz, denn auch außerhalb des Kampfes werden deren Fähigkeiten benötigt. So wird beispielsweise Koopios Panzer mit Marios Hilfe genutzt, um zwei Schalter gleichzeitig zu betätigen oder Items von anderweitig nicht erreichbaren Orten zu beschaffen. Auch Mario trägt seinen Teil bei, denn ganz im Stil der Papier-Optik des Spiels erhält er immer wieder neue Papier-Fähigkeiten. Im Papierflieger-Modus faltet sich Mario zu einem kompakten Flieger und kann die Luft durchqueren, eine andere Fähigkeit lässt ihn als schmales Papier durch enge Orte wie Gitterstäbe gelangen.
Das Spiel benötigt einige Stunden, um seinen Charme zu entfalten. Doch sobald Spieler mit Hilfe der Begleiter-Fähigkeiten Rätselsequenzen lösen müssen, immer mehr Papier-Fähigkeiten freischalten und die Kämpfe anspruchsvoller werden, entpuppt sich Paper Mario: Die Legende vom Äonentor als starke Mischung aus Rätsel- und Kampfsequenzen.
Zusätzlich bietet das Remake Erneuerungen und Verbesserungen, um das Spiel zugänglicher zu machen. Zu den Änderungen zählen ein verbessertes Schnellreise-System, ein Menü für den schnellen Wechsel der aktiven Begleiter sowie Anpassungen des Schwierigkeitsgrads in Form von zusätzlichen Speichermöglichkeiten und einem überarbeiteten Hinweissystem.
Grafik
Zwischen der Erstveröffentlichung auf dem Gamecube und dem Remake auf der Nintendo Switch liegen 20 Jahre. Neben neuen Texturen präsentiert das Remake verbesserte Schatten und Belichtung, Kulissen haben einige Details gewonnen, auch der Soundtrack wurde komplett überarbeitet. Die alte Grafik wurde wunderbar hergerichtet, ohne etwas vom ursprünglichen Charme zu verlieren.
Etwas verwunderlich ist das Downgrade auf 30 FPS, da das Gamecube-Original bereits damals mit 60 FPS lief. So bietet die Originalversion im direkten Vergleich ein flüssigeres Spielerlebnis als das Remake, was die Spielerfahrung auf der Nintendo Switch jedoch kaum mindert. Anderweitig konnten wir keinerlei technische Probleme oder Ruckler während unserer Anspielzeit feststellen.
Preis
Der Originalpreis zur Veröffentlichung im Mai lag bei 60 Euro, heute ist das Spiel etwa bei Alza für 45 Euro erhältlich.
Fazit
Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist ein charmantes Rollenspiel-Abenteuer mit der richtigen Mischung aus gut inszenierten Storysequenzen, herausfordernden Rätseln und einem unterhaltsamen Kampfsystem. Mit verbesserter Grafik und einigen Neuerungen finden die Entwickler die richtige Balance aus Nostalgie und Zugänglichkeit. Das erneute Besuchen bereits bewältigter Orte sowie der etwas langsame Spielstart sorgen für einige langatmige Momente – dem Spielspaß tut das jedoch selten Abbruch.
Die Gestaltung der Papierwelt glänzt immer wieder durch charmante Details und liebevolle Animationen. Im Zusammenspiel mit Marios Papier-Fähigkeiten und der hohen Interaktivität der Umgebungen zeigt sich Paper Mario: Die Legende vom Äonentor als spaßiges Nintendo-Switch-Rollenspiel für die ganze Familie.
Paper Mario: Die Legende vom Äonentor bietet eine charmante Mischung aus ansprechender Story, kniffligen Rätseln und unterhaltsamen Kämpfen. Das Remake schafft es, den Nostalgie-Faktor des Originals mit modernen Verbesserungen zu kombinieren.
Der Originalpreis zur Veröffentlichung im Mai lag bei 60 Euro, heute ist das Spiel etwa bei Alza.de für 45 Euro erhältlich.
- Ausgewogene Mischung aus Kampf-, Rätsel- und Story-Einlagen
- Marios Papier-Fähigkeiten präsentieren einzigartiges Gameplay
- Ausgefallene Grafik
- Reisen durch die Welt trotz neuer Schnellreise-Fähigkeit etwas mühselig
- nur 30 FPS