Reisen 2025: Das Smartphone wird Pflicht – warum der Pass allein nicht mehr ausreicht
Wer die Grenzen der Europäischen Union verlassen möchte, benötigt meist einen gültigen Reisepass. Doch der allein genügt heutzutage schon lange nicht mehr. Immer mehr Länder machen nämlich digitale Einreisesysteme zur Pflicht. Wer da kein Smartphone, Tablet oder einen PC zur Hand hat, bleibt außen vor und muss sich helfen lassen. Darüber müssen wir unbedingt reden – und zwar jetzt, in der heutigen Ausgabe der Wochenendkolumne hier bei GIGA.

Wer die Grenzen der Europäischen Union verlassen möchte, benötigt meist einen gültigen Reisepass. Doch der allein genügt heutzutage schon lange nicht mehr. Immer mehr Länder machen nämlich digitale Einreisesysteme zur Pflicht. Wer da kein Smartphone, Tablet oder einen PC zur Hand hat, bleibt außen vor und muss sich helfen lassen. Darüber müssen wir unbedingt reden – und zwar jetzt, in der heutigen Ausgabe der Wochenendkolumne hier bei GIGA.
Als Kind der DDR waren Auslandsreisen für mich bis 1989 eher die Ausnahme. Unkompliziert ging es allein in die damalige Tschechoslowakei – der Ausweis meiner Eltern genügte. Der Weg in die sozialistischen Bruderstaaten war schon komplizierter, das kapitalistische Ausland unerreichbar. Dies sollte sich ändern, und der Traum von Reisefreiheit erfüllte sich vor nunmehr über 35 Jahren für Millionen von Bürgerinnen und Bürgern.
Online oder per Smartphone-App: ETA für immer mehr Länder
Heute steht uns die Welt offen, und der deutsche Reisepass gehört zu den mächtigsten seiner Art. Er verschafft uns Zugang zu unbekannten Ländern und fremden Kulturen. In der Rangliste der besten Reisepässe wird unser Pass nur noch von Singapur, Japan und Südkorea übertrumpft (Quelle: Henley & Partners). Allerdings ist dies nur die halbe Wahrheit.
Einige Länder dieser Welt haben sich nämlich vor Jahren schon etwas Neues einfallen lassen und verlangen zusätzlich eine elektronische Reiseanmeldung. Wer beispielsweise in die USA (ESTA), nach Kanada, Australien oder Neuseeland will, muss vorher online oder per Smartphone-App eine solche „ETA“ beantragen. Ohne deren Bewilligung sollte man sich gar nicht erst in den Flieger setzen, denn hat man diese nicht, geht es gleich wieder nach Hause.
Immer mehr Länder nehmen sich daran ein Beispiel, im letzten Jahr kamen Kambodscha und Israel hinzu. In Südkorea setzt man künftig auf K-ETA, Japan führt Jesta ein, und wer – wie ich – demnächst nach Großbritannien reist, kommt ohne ETA ab April auch nicht mehr auf die Insel. Selbst die EU will 2025 ein vergleichbares System für Gäste einführen, auch wenn mich dies als EU-Bürger natürlich nicht direkt betrifft.
Das Ende der Barrierefreiheit
Die Länder machen es sich mit der ETA sehr leicht, übernimmt diese doch mehr oder weniger den Job der altehrwürdigen Ankunftskarte aus Papier. Die bekam man früher bereits im Flieger ausgehändigt und durfte sie dann bei der Einreise dem Beamten in die Hand drücken. All dies erfolgt jetzt rein digital, online und vorab. Noch besser: Die Reisenden vereinfachen damit nicht nur den Job der Grenzbeamten, sie dürfen dafür natürlich auch selbst zahlen. Beispielsweise verlangt Großbritannien 10 Pfund hierfür und ist damit noch vergleichsweise günstig. Für die USA werden schon 21 US-Dollar fällig.
Kurzum: Wer verreisen will, benötigt neben dem Reisepass ein Smartphone, ein Tablet oder einen PC und dazu noch eine Kreditkarte. Hat man all dies nicht, sollte man jemanden persönlich kennen, der dann weiterhelfen kann.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:Änderung in iOS 18.3: So spart ihr jede Menge Speicherplatz auf dem iPhone – Danke! E-Bikes im Winter: Macht diesen Fehler nicht – die Befürchtungen sind wahr! Achtung, Smartphone-Nutzer: Lasst euch nicht täuschen – das könnte teuer werden!
Barrierefrei ist die Reisefreiheit heutzutage also nicht mehr zu haben. Für Menschen meines Alters mag dies sicherlich kein Problem sein, aber wenn ich an noch ältere Zeitgenossen denke, könnte sich das als Herausforderung erweisen. Ganz zu schweigen von den Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Den könnt ihr nämlich gleich ganz vergessen – jeder macht sich nackig und darf sich schon vorab digital entblößen.
Versteht mich nicht falsch: Eben weil ich es aus meiner Kindheit noch anders kenne, bin ich nach wie vor dankbar für die Reisefreiheiten, die wir genießen können. Doch Bedenken sollten erlaubt sein. In dem Sinne: Bon voyage!
Den benötigt ihr in jedem Fall:LinkSo beantragt man einen Reisepass