Teufel Airy TWS 2 im Test
Teufel zeigt mit den Airy TWS 2 ein Paar günstige Earbuds, die soliden Klang mit guter Akkulaufzeit und schickem Design verbinden sollen. Wir klären im Test, ob die In-Ear-Kopfhörer ihr Geld wert sind.
Teufel zeigt mit den Airy TWS 2 ein Paar günstige Earbuds, die soliden Klang mit guter Akkulaufzeit und schickem Design verbinden sollen. Wir klären im Test, ob die In-Ear-Kopfhörer ihr Geld wert sind.
Wer unterwegs guten Sound will, muss nicht zwangsläufig Unsummen an Geld ausgeben. Hersteller wie Sony und Samsung haben längst bewiesen, dass man auch zu Preisen unter 100 Euro sehr gute In-Ear-Kopfhörer anbieten kann. Teufel bietet in dieser Preiskategorie neben den Real Blue TWS 3 auch die Airy TWS 2 an, die etwas günstiger sind als die von uns getesteten Earbuds. Im Vergleich zum Vorgängermodell verspricht Teufel für die Airy TWS 2 diverse Verbesserungen wie größere Töner und eine IPX4-Zertifizierung. Wir haben uns die In-Ear-Kopfhörer genauer angeschaut und klären im Test, für wen sich der Kauf lohnt.
Design & Tragekomfort
Direkt beim Auspacken der Teufel Airy TWS 2 fällt auf: Der Hersteller setzt beim Design auf schlichten Minimalismus. Die Earbuds befinden sich in einem kleinen, rechteckigen Ladecase mit abgerundeten Kanten und einem dezenten Teufel-Logo auf der Seite. Eine kleine LED auf der Unterseite des Gehäuses gibt den Ladestand an, zudem ist hier auch der Anschluss für das USB-C-Ladekabel verbaut.
Was uns direkt positiv auffällt: Wie bei den Real Blue TWS 3 ist auch bei den Airy TWS 2 die Oberfläche des Ladecases und der Earbuds mattiert. Dadurch kommt es nicht zu unschönen Verschmutzungen durch schmierige Finger auf dem Gehäuse und den Kopfhörern selbst. Die Verarbeitung der Airy TWS 2 kann ansonsten überzeugen.
Beim Öffnen des Ladecases sorgt ein leichter Widerstand dafür, dass das Scharnier sich etwas schwergängig betätigen lässt, was aber von Vorteil ist, wenn das Ladecase mal auf den Boden fällt. Dann öffnet sich die Hülle nicht, sodass die Earbuds nicht herausfallen können. Dieses Designkonzept hat uns schon bei den Real Blue TWS 3 überzeugt, allerdings funktioniert es bei den Airy TWS 2 noch etwas besser.
Der Tragekomfort der Earbuds haut uns im Test dann aber nicht vom Hocker. Zwar hat der Hersteller dem Lieferumfang wechselbare Silikonaufsätze beigelegt, mit denen wir den Sitz anpassen können, aber die leicht ovale Form der eigentlichen Kopfhörer macht dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Insbesondere Nutzer mit kleinen Ohren dürften Schwierigkeiten haben, die Airy TWS 2 passgenau einzusetzen. In unserem Test dauerte es eine Weile, bis wir einen halbwegs bequemen Sitz erreicht haben. Beim Sport und in Bewegung rutschen die In-Ears immer mal wieder aus der Ohrmuschel, was etwa beim Joggen nerven kann. Da hat Teufel bei den Real Blue TWS 3 einen deutlich besseren Job gemacht. Personen mit größeren Ohren haben damit jedoch weniger Probleme.
Die Akkulaufzeit der Airy TWS 2 liegt laut Teufel bei neun Stunden (mittlere Lautstärke), während mit dem Ladecase die Earbuds bis zu viermal nachladbar sein und eine Laufzeit von bis zu 42 Stunden ermöglichen sollen. Während die In-Ear-Kopfhörer selbst dieselbe Laufzeit aufweisen wie die Real Blue TWS 3, hat der Hersteller bei der Kapazität des Ladecases noch einmal fünf Stunden obendrauf gelegt. Damit wird eine sehr gute Akkulaufzeit noch besser, wie sich auch in unserem Test zeigt: Die angegebene Laufzeit können wir bestätigen.
Übrigens sind die Airy TWS 2 genau wie die Real Blue TWS 3 nach IPX4 spritzwassergeschützt und halten deshalb auch leichte Regenschauer oder schweißtreibende Workouts ohne Probleme durch.
Bedienung
Bei der Bedienung der Teufel Airy TWS 2 erwarten uns keine großen Überraschungen. Der Hersteller verzichtet komplett auf taktile Bedientasten und setzt stattdessen auf eine Steuerung per Touch-Gesten. Damit können wir die Wiedergabe pausieren, zum nächsten Titel springen, die Lautstärke anpassen, Anrufe annehmen und das ANC beziehungsweise den Transparenzmodus aktivieren.
Das funktioniert im Test tadellos. Gesten werden ohne Probleme erkannt und auch versehentliches Aktivieren der Tasten kommt nicht vor. Das Bedienpanel reagiert zuverlässig, aber nicht überempfindlich.
Wer auf einen Equalizer zurückgreifen möchte, muss dazu die Teufel Go App nutzen. Alle übrigen Funktionen lassen sich auch ohne App-Anbindung verwenden. Der Equalizer selbst umfasst verschiedene Soundprofile (Neutral, Bass-Verstärkung, Podcast, Techno, Pop, Höhen-Anhebung, Rock und Klassik) sowie die Option, einen benutzerdefinierten Sound einzustellen. Anders als bei den Teufel Real Blue TWS 3 bietet die App allerdings neben dem Equalizer und der ANC-Steuerung keine weiteren Features. Eine Möglichkeit, die Tastenbelegung anzupassen, fehlt ebenso wie die Möglichkeit einer Multipoint-Verbindung oder eine Smart-Pause-Funktion.
Klang
Demgegenüber merkt man den Teufel Airy TWS 2 beim Klang ihren verhältnismäßig günstigen Preis aber doch an. Teufel hat zwei Linear-HD-Töner mit 10-mm-Membran eingebaut, eine deutliche Verbesserung gegenüber der 5-mm-Membran des Vorgängers. Der Frequenzbereich reicht wie bei den Real Blue TWS 3 für Bässe bis 10 Hz, während als Bluetooth-Codec der AAC-Standard zum Einsatz kommt.
Leider kann der Klang im Test nur bedingt überzeugen. Bei Podcasts und Hörbüchern wirkt die Sprachwiedergabe seltsam blechern und etwas kratzig, wobei die EQ-Voreinstellung für Podcasts teilweise Abhilfe schafft. Trotzdem klingen gesprochene Inhalte nur mittelmäßig, was sich auch bei Telefongesprächen bemerkbar macht.
Der eher enttäuschende klangliche Eindruck bestätigt sich dann auch bei der Wiedergabe von Musik. Ähnlich wie bei den Real Blue TWS 3 wirkt der Klang leicht gedämpft, aber bei den Airy TWS 2 zusätzlich noch kratzig und rau. Songs wie "Money For Nothing" von den Dire Straits entfalten kein wirkliches Klangvolumen und die Gitarrenriffs bleiben blass. Zugleich dominieren die Bässe stark, während der Gesang leicht matschig im Sound der Gitarre untergeht. Dieser Eindruck bestätigt sich bei "Time" von Pink Floyd, dessen Intro fast unerträglich klirrend und schrill klingt, während die Bässe wieder in den Vordergrund rücken, aber dumpf bleiben.
Wer ernsthaft unterwegs Musik hören möchte, sollte lieber etwas mehr Geld investieren und nach alternativen Earbuds wie den Samsung Galaxy Buds 2 Pro suchen. Für die gelegentliche Nutzung beim Sport taugen die Teufel Airy TWS 2 aber schon.
ANC
Die Active-Noise-Cancelling-Funktion der Teufel-Earbuds kann per Gestensteuerung an den Kopfhörern oder über die App aktiviert werden. Die Geräuschunterdrückung funktioniert im Test ordentlich und filtert zuverlässig Umgebungsgeräusche wie das Tippen einer mechanischen Tastatur oder Gespräche in Zimmerlautstärke bei einem Abstand von etwa 15 Metern. Vollständig werden Geräusche zwar nicht gefiltert, aber wer etwa auf einer Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln seine Ruhe haben möchte, kommt auf seine Kosten.
Preis
Die unverbindliche Preisempfehlung für die Teufel Airy TWS 2 liegt bei 100 Euro für alle Farbvarianten (Schwarz, Weiß, Blau, Rot, Grün). Allerdings bot der Hersteller die In-Ears auch einige Zeit für 80 Euro an. Aktuell sind sie nur in den Farben Blau, Rot und Grün zum Preis von 95 Euro erhältlich.
Teufel bietet wie schon beim Real Blue TWS 3 auch beim Airy TWS 2 sowohl das Ladecase als auch die Earbuds einzeln im Shop zum Preis von jeweils 40 Euro an. Verliert ihr also einen Kopfhörer oder das Ladecase, könnt ihr günstig Ersatz beschaffen und müsst nicht gleich alles neu kaufen.
Fazit
Die Teufel Airy TWS 2 lassen uns etwas zwiegespalten zurück. Die Earbuds sind zwar günstig, aber das macht sich auch beim Klang bemerkbar. Zum Preis von 100 Euro sind sie zu teuer, für den reduzierten Preis von 80 Euro kann man über einen Kauf nachdenken. Ein Vorteil der Airy TWS 2 ist die lange Akkulaufzeit, die sich im Vergleich mit anderen In-Ear-Kopfhörern sehen lassen kann. Auch die ANC-Funktion macht einen guten Job. Wer einen einzelnen Earbud oder das Ladecase verliert, kann alles einzeln nachkaufen – ein weiterer Pluspunkt für Teufel. Leider ist der Klang einfach nicht das Gelbe vom Ei. Hier gibt es für vergleichbar viel Geld bessere Kopfhörer wie die Google Pixel Buds Pro oder die Samsung Galaxy Buds 2 Pro. Auch die Teufel Real Blue TWS 3 sind unserer Meinung nach die bessere Wahl.
Die Teufel Airy TWS 2 überzeugen durch eine exzellente Akkulaufzeit und eine effektive ANC-Funktion. Zudem bietet der separate Verkauf von Earbuds und Ladecase eine praktische Lösung für Ersatzbedarf.
Aktuell sind sie nur in den Farben Blau, Rot und Grün zum Preis von 95 Euro erhältlich.
- gutes ANC
- hohe Akkulaufzeit
- günstiger Preis
- Klang mäßig
- für kleine Ohren ungeeignet
- wenige Features in der App