Zendure SolarFlow 800: neuer Mikrowechselrichter mit Energiespeicherung im Test

Seit mehreren Jahren beschäftigen wir uns nun schon intensiver mit Balkonkraftwerken, Solarpanelen, Microswechselrichtern, Akkus und Co. und haben dabei die Neuigkeiten der größeren Anbieter aus der Technik-Branche im Blick. Am heutigen Tag hat Zendure den neuen Mikrowechselrichter SolarFlow 800 angekündigt. Dabei handelt es sich nicht nur um einen klassischen Mikrowechselrichter, vielmehr kann SolarFlow 800 deutlich […]

Feb 19, 2025 - 09:29
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Zendure SolarFlow 800: neuer Mikrowechselrichter mit Energiespeicherung im Test

Seit mehreren Jahren beschäftigen wir uns nun schon intensiver mit Balkonkraftwerken, Solarpanelen, Microswechselrichtern, Akkus und Co. und haben dabei die Neuigkeiten der größeren Anbieter aus der Technik-Branche im Blick. Am heutigen Tag hat Zendure den neuen Mikrowechselrichter SolarFlow 800 angekündigt. Dabei handelt es sich nicht nur um einen klassischen Mikrowechselrichter, vielmehr kann SolarFlow 800 deutlich mehr, als man auf den ersten Blick erahnen kann. Wir haben den SolarFlow 800 in Kombination mit zwei Solarpanelen und dem Zendure-Akku AB2000S ausprobiert.

Um euch vorab schon einmal ins Boot zu holen. Bei SolarFlow 800 handelt es sich um einen innovativen 800W Plug&Play-Mikrowechselrichter, speziell designt für die Energiespeicherung und die direkte Leistungsabgabe. Ausgestattet mit bidirektionalem AC-Laden sorgt er für ausgezeichnete Effizienz. Zendure setzt auf eine hocheffiziente und schnell reagierende, intelligente Regelungslösung mit höherer Umwandlungseffizienz als herkömmliche Mikrowechselrichter, was den Wechselrichter kosteneffizient macht. Im Umkehrschluss amortisiert sich dieser schneller. Die Zendure Anlage lässt sich schnell und unkompliziert installieren und bietet eine hohe Kompatibilität zu vorhandenen Solarpanelen.

Zendure SolarFlow 800

Allgemein

Ganz vereinfacht erklärt: Zendure SolarFlow 800 vereint Mikrowechselrichter und Hub-Controller in einer kompakten Einheit und ist mit den gängigsten Solarmodulen und Batterien kompatibel. Das Gerät bietet zwei MPPTs zum separaten Anschluss von zwei Solarpanelen. Die maximal Eingangsleistung beträgt 1200W (600W pro MPPT). Das Besondere an SolarFlow 800 ist, dass die Batterien direkt über den Mikrowechselrichter geladen werden können, der die überschüssige Energie für einen späteren Zeitpunkt speichert. Über den Batterieanschluss am Wechselrichter schließt ihr einen oder mehrere Zendure Akkus an (bis zu 7,68kWh). Über das Netzanschlusskabel verbindet ihr SolarFlow 800 mit eurem Hausnetz. Die Kommunikation erfolgt komplett drahtlos über WiFi oder Bluetooth.

Installation

Wie Installation ist kinderleicht und erfolgt komplett als „Plug-and-Play“-Lösung. Der tatsächliche Aufwand richtet sich dabei nach euren Gegebenheiten. Damit ist gemeint, ob ihr bereits Solarpanele im Einsatz habt oder diese erst noch positionieren und installieren müsst. In unserem konkreten Fall waren zwei Solarpanele bereits vorhanden, so dass diese direkt für die Nutzung von SolarFlow 800 verwendet werden konnten.

Die eigentliche Installation von SolarFlow 800 und AB2000S besteht zunächst einmal aus dem reinen Zusammenstecken der einzelnen Komponenten. Im ersten Schritt werden die Solarpanele mit den Eingängen des Mikrowechselrichters verbunden. Anschließend folgte in unserem konkreten Fall der Akku Zendure Ab2000S. Ist dies geschehen, verbindet ihr den Wechselrichter mit dem beiliegenden Netzstecker mit eurem Hausnetz.

Für die Positionierung des Wechselrichters und für den Akku hält das Handbuch noch ein paar Positionierungshinweise bereit, die es zu beachten gilt. So müsst ihr beispielsweise bei der Installation des SolarFlow 800 an der Wand 15cm Freiraum vor dem Gerät lassen, um eine gute Belüftung, effiziente Wärmeableitung und zuverlässige drahtlose Kommunikation zu gewährleisten. Auch die jeweiligen Kabellängen – das Netzkabel ist beispielsweise 3m lang – müsst ihr bei eurer Planung beachten.

Nun geht es mit der Zendure-App weiter. Diese könnt ihr euch aus dem App Store herunterladen. Nachdem ihr euch ein Benutzerkonto angelegt habt, könnt ihr über die App ein neues Gerät hinzufügen. In unserem Fall wurde SolarFlow 800 automatisch gefunden. Das tatsächliche Koppeln funktionierte im ersten Anlauf allerdings nicht. Erst nachdem wir die WiFi-Einstellungen zurückgesetzt haben (der Knopf am SolarFlow 800 muss für 3 Sekunden gedrückt werden), klappte die Einrichtung. Während des Einrichtungsprozesses könnt ihr den Mikrowechselrichter mit eurem WLAN verbinden, ein Energiesystem – Zendure Home Energy Management System (HEMS) – erstellen, Smart Meter einrichten, die maximale AC-Entladeleistung und AC-Ladeleistung festlegen, die Basislast und Ladeeinstellungen vornehmen und mehr. Am Ende des Prozesses bot uns Zendure noch ein Firmware-Update an, welches wir installiert haben. In den letzen Tagen trudelte ein weiteres Firmwareupdate ein. Leider informiert der Hersteller nicht darüber, welche Verbesserungen das Update vorgenommen hat. Dies Updates liefen problemlos durch.

Erste Eindrücke

Seit rund vier Wochen ist SolarFlow 800 nun bei uns im Einsatz. Die ersten Erkenntnisse, die wir in dieser Zeit gewonnen haben, möchten wir gerne mit euch teilen.

Zunächst einmal ist positiv zu erwähnen, dass der SolarFLow 800 über zwei MPPTs (je 600W) mit insgesamt bis zu 1200W verfügt. Zendure empfiehlt für den Anschluss pro MPPT Solarpanele mit 400W bis 900W. Die Nennspannung des PV-Eingangs liegt bei 14V bis 55V. Der Nennstrom jedes MPPT beträgt 22,5A. Ins heimische Stromnetz dürfen maximal 800W „eingeleitet“ werden. Dies ist allerdings keine Verpflichtung. Ihr könnt auch nur eure Grundlast versorgen und jeglichen überschüssigen Strom in den Akkus speichern. Wenn ihr euer Haus oder die Wohnung mit einer festen Grundlast versorgt, ist das System natürlich nicht gerade sehr intelligent. Ihr könnt das Ganze mit einem Smart Meter oder einer oder mehrerer smarten Steckdosen verwenden. So könnt ihr genau den Strom nutzen, den ihr benötigt. Überschüssiger Strom wird weiterhin gespeichert und zu sonnenarmen Zeiten verwendet.

Wir hatten das Gefühl, dass auch bei schlechten Lichtverhältnissen (Regen, Bewölkung, Dämmerung) schon recht „früh“ Strom erzeugt wurde. Natürlich ist die Produktion dann verhältnismäßig niedrig, aber die tägliche Stromerzeugungszeit verlängert sich und es wird grundsätzlich mehr Strom erzeugt.

Das 800W AC bidirektionale Laden ist vorteilhaft für die Energiespeicherung. Wenn z.B. über einen längeren Zeitraum nicht genügend Sonnenlicht vorhanden ist und der Batteriestand niedrig ist, kann Strom aus dem Netz bezogen werden, um die Batterie aufzuladen und so die Batterieleistung aufrechtzuerhalten. Unter der 5 Prozent Akkuladung kann dies automatisch geschehen, um den Akku zu schützen. Zudem könnt ihr natürlich auch Strom zu jeder Zeit einspeichern. Habt ihr einen dynamischen Stromtarif?

Mit der bidirektionalen AC-Ladefähigkeit ermöglicht SolarFlow 800 euch die Verwendung des Time-of-Use-Prinzips (TOU) um die Kosten zu optimieren. Durch die Integration der Day-Ahead-Großhandelspreise von Nord Pool und den Echtzeit-Einzelhandelspreisen von Rabot Charge könnt ihr Energie speichern, wenn die Tarife niedrig sind und die gespeicherte Energie dann zu dem Zeitpunkt nutzen, wenn die Tarife am höchsten sind. Mit diesem Vorgehen kann es zu einer deutlichen Senkung der Stromkosten und Verkürzung der Amortisationszeiten kommen.

Verwendet ihr ein Smart Meter oder intelligente Zendure Steckdosen, so kann die Leistung schnell an den Haushaltsbedarf angepasst werden. Zendure spricht von einer Anpassung innerhalb von 2 Sekunden. Über 30W Verbrauch erfolgt die Anpassung auf 1W genau. Dadurch wird die Netzbeteiligung (sprich den Strom, den ihr einkauft) reduziert und die Energieeffizienz verbessert. Sobald der Wechselrichter beispielsweise über das Smart Meter einen erhöhten Strombedarf gemeldet bekommt, weil ihr den Fernseher eingeschaltet habt, so wird der mehr Strom freigegeben. So verwendet ihr den grünen Strom genau dann, wenn er benötigt wird.

Fassen wir unsere ersten Eindrücke noch einmal zusammen. Die Installation von Zendure SolarFlow 800 (auch in Kombination mit dem Akku sowie den Solarpanelen) geht kinderleicht von der Hand. Den Wechselrichter könnt ihr an einer Wand oder direkt auf dem Akku installieren. Die Einrichtung per App klappte in unserem Fall – abgesehen vom Zurücksetzen des WLAN- / Bluetooth-Moduls – ebenfalls ohne Probleme. Die Zendure-App als solche ist uns von anderen Zendure-Produkten bekannt und an der ein oder anderen Stelle ist die Übersetzung ins Deutsche etwas holprig. Zudem könnte die App hin- und wieder etwas schneller regieren. Da man sich allerdings nicht permanent in der App aufhält, fällt dies nicht wirklich negativ ins Gewicht. Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten in der Zendure-App sind gut und logisch erreichbar.

Stellt ihr eine Grundlast von zum Beispiel 150W in der App ein, so liefert das Balkonkraftwerk permanent 150W ans Haus (vorausgesetzt es ist ausreichend Sonnenlicht vorhanden oder der Akku ist entsprechend gefüllt). Deutlich spannender wird es mit einem Smart Meter (hier kooperiert Zendure mit Shelly) oder einer smarten Steckdose. So kann euer Balkonkraftwerk in Abhängigkeit von eurem Stromverbrauch mehr oder weniger Strom ins Haus oder die Wohnung schicken. Überschüssiger Strom kann im Akku gespeichert werden.

Die bidirektionale Lademöglichkeit eröffnet euch die Möglichkeit, die Batterieleistung aufrechtzuerhalten, damit diese nicht tiefenentladen wird. Zudem kann das System bei einem dynamischen Stromtarif die niedrigen Strompreisen nutzen und den Akku aufladen. Bei hohen Strompreisen wird der Akku entladen, um eine kosteneffiziente Nutzung über Time-of-Use zu gewährleisten.

Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick

  • Plug&Play-System, AC-Leistung von 800 W, MPPT-Leistung von 1.200 W
  • 96 Prozent MPPT-AC Batteriespeichereffizienz
  • Einfacher Aufbau, hochkompatible Installationslösung
  • Niederspannungsstart und intelligenter Entladeschutz
  • Ultra-schnelle Reaktionszeit (<3 Sekunden) für dynamische Anpassungen von 0 bis 800 W
  • Kompatibilität mit marktüblichen Batteriespeichern und Solarpanelen
  • Bidirektionales AC-Laden zur Optimierung der Energiekosten durch TOU-Prinzip
  • Kompatibel mit Shelly und everHome Energiezählern für verbesserte Energieüberwachung

Habt ihr bereits ein Balkonkraftwerk in Gebrauch und denkt ihr darüber nach, die selbst erzeugte Energie zu maximieren und die Stromkosten zu minimieren? Oder denkt ihr über die Anschaffung eures ersten Balkonkraftwerks nach? Dann zieht in jedem Fall eine Zendure-Lösung in Betracht. Bis auf ein paar Abzüge in der B-Note hinterlässt SolarFlow 800 einen überzeugenden Eindruck auf uns.

Preis & Verfügbarkeit

SolarFlow 800 ist ab dem 25. Februar auf der Zendure-Website und auf Amazon vorbestellbar.

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