26-Jährige erklärt auf YouTube, warum sie nicht (nur) arbeiten möchte, und erntet Hass

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Feb 15, 2025 - 15:59
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26-Jährige erklärt auf YouTube, warum sie nicht (nur) arbeiten möchte, und erntet Hass
anna anderswo spricht über 40h Woche

Eine junge Frau erklärt auf YouTube, warum sie die 40-Stunden-Woche für veraltet hält und so auf keinen Fall arbeiten möchte. Vielen spricht das aus der Seele, doch andere reagieren mit wütenden Kommentaren.

Was ist das für eine Aussage? Die 26-jährige Anna, die auf YouTube unter dem Namen anna anderswo aktiv ist, veröffentlichte am 6. Februar 2025 ein Video mit dem Titel „Ich will nicht arbeiten.“ Darin erklärt sie, dass sie das klassische Modell einer Woche mit 40 Stunden Arbeitszeit für nicht mehr zeitgemäß hält.

In manchen Branchen wird bereits auf KI gesetzt, denn die arbeitet immer, ohne sich zu beschweren.

26-Jährige findet die 40-Stunden-Woche überholt

Was genau sagt sie? Anna, die selbst als pädagogische Fachkraft in einer Kinderwohngruppe arbeitet, sagt, sie will nie wieder 40 Stunden pro Woche arbeiten und kritisiert ein System, das Produktivität über alles stellt.

  • Die 40-Stunden-Woche sei damals ein großer Fortschritt im Vergleich zu den grausamen Arbeitsbedingungen der Industriellen Revolution gewesen. Heute habe sich die Arbeitswelt jedoch gewandelt – ging es damals vor allem um die physische Belastung, sei heute auch die mentale Belastung ein Problem.
  • Viele Menschen könnten ohnehin nur 3 bis 5 Stunden pro Tag produktiv arbeiten.
  • Gerade die Arbeit im sozialen Bereich sei so kräftezehrend, dass viele Menschen sie gar nicht bis zum Rentenalter durchhalten würden.
  • Die Freizeit gehe laut Anna bei vielen Menschen dafür drauf, sich von der Arbeit zu erholen. Für Hobbys bleibe oft wenig Zeit oder Energie.

Als Konsequenz hat die 26-Jährige die Arbeitsstunden in ihrem Job bereits reduziert. Doch so eine Lösung sei nicht für alle möglich. Hier sei ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich.

Das ganze Video könnt ihr euch hier anschauen:

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„Habe zwei Jahre nur für meine Arbeit gelebt. Und reich bin ich nicht geworden“

Wie fallen die Reaktionen aus? Das Video von Anna erhielt in etwas über einer Woche 95.000 Aufrufe, ziemlich viel für einen Kanal mit gerade einmal 4.500 Abonnenten. Viele Menschen erkennen sich in ihren Aussagen wieder. In den Kommentaren heißt es etwa:

  • „Du sprichst mir aus der Seele… ich gehe an dieser Art des Lebens kaputt. […]“
  • „Dankeschön für diese waren Worte! Ich bin 48 J. und werde auch nie mehr Vollzeit arbeiten. Nach Burnouts und Krankheiten, möchte ich mein Leben lieber mit mehr schönen Dingen anfüllen.[…]“
  • „Ich fühle sehr was du sagst… War zwei Jahre lang Fernfahrer. […] Ich bin seit 8 Monaten krankgeschrieben. Ich schaffe nichts mehr, nichtmal mehr die Bude saugen. Ich habe zwei Jahre nur für meine Arbeit gelebt. Keine Freunde, kein Urlaub, nichts… Und wirklich reich bin ich dadurch auch nicht geworden… Kranke Welt.“

Doch andere scheinen sich von dem Video regelrecht persönlich angegriffen zu fühlen. In einem weiteren Video auf YouTube zeigt Anna einige der Kommentare und geht auf die Kritik ein. So finden einige die Vorstellungen der 26-Jährigen „utopisch.“

40 Stunden in der Woche seien machbar – da habe man am Ende des Tages etwas Produktives geleistet und sei „nicht nur auf dem eigenen Egotrip hängen geblieben“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer meint: „Also ich finde auch, diese Frau erzählt totalen Mist.“ Solche Leute sollten mal „in der Realität ankommen.“

Manche meinen auch, wer so denkt, sei „absolut nicht belastbar“ oder suche sich „völlig falsche Jobs aus.“

Und was sagt sie zu der Kritik? Anna geht auf die häufigsten Kritikpunkte kurz ein, stellt teilweise ihre Aussagen aus dem ersten Video noch einmal klar und erklärt auch, wie unsere Gesellschaft ihrer Meinung nach funktionieren sollte.

Die 26-Jährige gibt aber auch zu, keine Wirtschafts-Expertin zu sein und auch keine „perfekte Lösung“ parat zu haben. Für sie ist es jedoch ein Fakt, dass sich etwas ändern müsse, um als Gesellschaft ein Stück weit glücklicher zu werden – und wenn es nur so etwas sei wie die 4-Tage-Woche. Die soll in einem Land in Europa sogar dauerhaft eingeführt werden.

In den Kommentaren von Anna zeigt sich auch immer wieder das Vorurteil, dass junge Menschen einfach nicht richtig arbeiten wollen. Doch viele finden: Die Arbeit lohnt sich einfach viel weniger als früher. So schreibt eine Nutzerin: „[…] Früher konnte man sich mit einem Job, der verhältnismäßig schlecht bezahlt war, ein Haus leisten und konnte somit auf etwas hinarbeiten.“

Heutzutage sei so ein Wunsch unrealistisch. Man frage sich, wofür man das Ganze überhaupt machen solle. So ergeht es auch vielen anderen jüngeren Menschen: Die Generation Z hat es satt, als faule Arbeiter bezeichnet zu werden, ist überzeugt: Boomer hatten es einfacher

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