Blizzard hat damals absichtlich Bugs in WoW Classic eingebaut, die schon lange gefixt waren, weil ihr zu stur wart

WoW Classic sollte 2019 erscheinen und so nah am Original von 2004 sein wie nur möglich. Das heißt auch, dass Bugs wieder ins Spiel mussten. Der Beitrag Blizzard hat damals absichtlich Bugs in WoW Classic eingebaut, die schon lange gefixt waren, weil ihr zu stur wart erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Feb 22, 2025 - 10:58
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Blizzard hat damals absichtlich Bugs in WoW Classic eingebaut, die schon lange gefixt waren, weil ihr zu stur wart

Vor einigen Monaten ist World of Warcraft 20 Jahre alt geworden. Jetzt feiert Blizzard den 30. Geburtstag des gesamten Warcraft-Franchise und hat MeinMMO zu einem Interview eingeladen – mit einem kräftigen Sprung kopfüber in die Nostalgie und mit interessanten neuen Einblicken in die Geschichte von WoW.

Ab dem 22. Februar 2025 finden in London die Festlichkeiten zum 30. Geburtstag von Warcraft statt. Mit der Tour besucht Blizzard verschiedene Städte weltweit, um Fans die Möglichkeit zu geben, die Entwickler zu treffen und gemeinsam zu feiern.

Bereits im Vorfeld hat Blizzard uns eingeladen, ein Interview mit zwei WoW-Chefs zu führen: Ion Hazzikostas, dem Game Director von World of Warcraft, sowie Holly Longdale, der Executivce Producerin und Vizepräsidentin von World of Warcraft.

Das Thema mit den beiden war natürlich World of Warcraft und dessen Geschichte – und insbesondere das 2019 erschienen WoW Classic, das bis heute Spieler begeistert. Und das, obwohl Blizzard sich erst zu sehr, und dann gar nicht mehr an die Regeln gehalten hat.

„Wir stecken Arbeit rein, Bugs ins Spiel zu bringen, um es authentisch zu halten“

Ursprünglich hat Blizzard mit WoW Classic die strikte „No Changes“-Politik verfolgt, heißt: Alles an Classic soll so authentisch sein wie im originalen WoW von 2004. Denn genau so wollten es die Fans ja. Also hat Blizzard sich auch dran gehalten. Ion Hazzikostas verrät im Gespräch:

Wenn ich ganz ehrlich bin, ist ein teilweiser Grund dafür, dass wir an 2019 an „No Changes“ festgehalten haben, dass wir wussten, dass die Spieler uns gar nicht zugetraut haben, Änderungen vorzunehmen. Das war der Konsens in der Community. Die meinten: „Diese modernen WoW-Entwickler verbocken es nur.“

Also sagten wir dann: Okay, wir werden sogar Bugs nachbauen, die im Spiel damals vorhanden waren. Wir ändern so wenig wie möglich. Wir stecken Arbeit rein, Bugs ins Spiel zu bringen, um es authentisch zu halten. Ion Hazzikostas

Bereits kurze Zeit später haben die Spieler aber bemerkt, dass das vielleicht nicht die beste Idee war. Sie haben um Änderungen gebeten. Hazzikostas erklärt, man habe mit der Original-Version dann eine Basis gehabt, an der man arbeiten konnte. Die wichtigste Entscheidung sei dann gefallen, als man The Burning Crusade mit Änderungen veröffentlicht hat:

Einer der größten Wendepunkte war, als wir The Burning Crusade veröffentlicht haben. Da war es Spielen sofort klar, dass wenn wir die ursprünglichen Paladin-Siegel beibehalten – also eines für die Horde, eines für die Allianz -, dann würde der größte Teil der Leute Horde spielen, kaum jemand Allianz.

Die Server wären schrecklich unausgeglichen. Die Spieler haben unsere Entscheidung unterstützt, beide Siegel für beide Fraktionen zugänglich zu machen, obwohl das exakt diese kampfmechanische Änderung war, von der wir geschworen haben, sie niemals zu bringen – und von der Spieler verlangt haben, dass wir sie niemals bringen. Aber die Änderungen, die wir vorgenommen haben, waren fast ausschließlich vom Großteil der Spielerschaft unterstützt. Ion Hazzikostas

Der WoW-Chef betont jedoch, dass keine einzige Änderung passiert sei, nur weil das Team sie für richtig befunden hätte. Alles sei auf Feedback aus der Community zurückzuführen und nur, was nach Vorschlägen auch gut angekommen sei, habe man umgesetzt.

„Wir dachten, wir wollten das, aber das wollen wir wirklich nicht.“

Vizepräsidentin Holly Longdale führt die Geschichte noch etwas weiter aus. WoW Classic zu erschaffen, war damals schon eine Herausforderung, schlicht, weil die alte Engine nicht mehr existiert hat. Einige Features mussten also neu oder anders erschaffen werden.

Beim Versuch, das alte Feeling wiederherzustellen, sei es allerdings schnell zu der Realisierung gekommen, dass das nicht die beste Idee sein könnte:

Wir waren so bewusst authentisch, ich erinnere mich daran, dass das Team künstlich den Kampf verlangsamt hat, um Kämpfe von 2004 nachzuahmen. Sodass es sich ehrlich authentisch anfühlt. Und die Spieler fragten sich: „Was passiert hier?“ Weil wir auf der modernen Engine waren, mit den Sicherheits-Features, die wir brauchten.

Die Spieler meinten dann: „Wir dachten, wir wollten das, aber das wollen wir wirklich nicht.“ Schon da haben wir das Gespräch mit der Community aufgebaut. Das Classic-Team hat diese Beziehung seit 2019 aufrechterhalten und Vertrauen in diese Konversation ausgebaut. Das ist eine starke Bindung, auch wenn sich die Community über die Zeit geändert hat. Holly Longdale

Blizzard hat wenige Jahre später bereits mit neuen Ideen experimentiert und damit, was man aus WoW Classic noch so alles machen könnte, was passiert wäre, wenn man nicht den Weg der Erweiterungen gegangen wäre. Das Ergebnis sind die Seasons, die seitdem die Classic-Server beleben: Die „Saison der Meisterschaft“ zeigt, dass #NoChanges eine blöde Idee war

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