Ein Spiel auf Steam fesselt Spieler: Reviews sind zu 97 % positiv und erzählen irre Geschichten
Das SF-Spiel RimWorld fesselt Spieler von Steam für hunderte Stunden an den Rechner. Sie erzählen irre Geschichten. Der Beitrag Ein Spiel auf Steam fesselt Spieler: Reviews sind zu 97 % positiv und erzählen irre Geschichten erschien zuerst auf Mein-MMO.de.


Das SF-Spiel RimWorld erschien im Oktober 2018 auf Steam. Es gehört zu den am besten bewerteten Spielen auf dem PC. Bei 173.000 Reviews sind überwältigende 97 % positiv. Das befördert das Spiel in den Olymp, es gehört zu den „God Tier“-Games auf Steam. Und die Reviews lesen sich fantastisch.
Was ist RimWorld? RimWorld ist eine Kolonie-Simulation: Ihr landet auf einem fremden Planeten und müsst dort eine Zivilisation aufbauen. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr als gut ausgerüsteter Pionier auf dem Planeten landet oder als Gruppe von Steinzeitmenschen oder als Vampir.
Bei seiner Erzählung bedient sich RimWorld allerhand bekannter Tropen aus der Science-Fiction: Es gibt Aliens, die sich aus dem Boden graben und euch auffressen wollen. Es gibt Laserkanonen, explodierende Wildtiere und futuristische Drogen. Ihr könnt eine eigene Religion gründen, Pelztiere züchten oder Organhandel betreiben. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Mittlerweile sind 3 Erweiterungen zu RimWorld erschienen, die das Spiel-Erlebnis weiter vertiefen. Das Spiel ist seit 2022 auch auf Xbox One und PlayStation 4 erhältlich:
RimWorld gibt euch maximale Freiheit, maximale Bosheit
Das ist das Besondere an RimWorld: RimWorld ist klar ein Ableger von Spielen wie Dwarf Fortress, der komplexen und legendären Zwergen-Fantasy-Simulation. Im Vergleich zu Dwarf Fortress ist RimWorld leichter lesbar und angenehmer zu spielen.
Im Wesentlichen gibt euch das Spiel, maximale Freiheit, eure Zivilisation so zu gestalten, wie ihr wollt. Eure Kolonie-Bewohner haben verschiedene Eigenschaften und können in ihren Aufgaben immer besser werden. Ihr könnt euch dazu entscheiden, eine futuristische Zivilisation aufzubauen, in denen Nachkommen gezüchtet oder geklont werden. Oder ihr könnt einen Kannibalen-Stamm aufbauen, der Gegner überfällt, entführt und verspeist.
Dieser besondere Reiz, dass ihr eure eigenen Geschichten erlebt, macht RimWorld zu einem Spiel mit endlosem Widerspiel-Wert und sorgt dafür, dass in den Reviews auf Steam tolle Geschichten entstehen.
Der Schildkröten-Farmer
Ein Spieler KingKuma, der 430 Stunden mit RimWorld verbracht hat, schrieb eines der Reviews auf Steam mit der meisten Zustimmung:
„Meine gesamte Kolonie wurde von einer Schildkröte gerettet.
Dies wird keine Rezension, wie ich sie normalerweise schreibe, in der ich die Vor- und Nachteile aufzähle. Rimworld ist ein Geschichtengenerator, also dachte ich, ich erzähle meine Geschichte. Ich habe Rimworld etwa zwei Wochen vor dem Schreiben dieses Artikels gekauft und eine kleine Kolonie gegründet. Das erste Tier, das meine Kolonisten zähmten, war eine 212 Jahre alte Schildkröte, die ich „Old Timer“ nannte. Wir richteten eine kleine Farm ein, und als wir eine weibliche Schildkröte fanden (die ich „Henrietta Peach“ nannte), bekamen sie Kinder. Und ihre Kinder bekamen Kinder. Schon bald hatte ich mehr Schildkröten, als ich gebrauchen konnte, also versuchte ich, sie zu verkaufen, und die Siedler in der Nähe liebten sie. Aber die Dinge nahmen eine düstere Wendung.
Etwa 5 Tage nach dem Kauf von Rimworld verstarb mein Hund, der 15 Jahre alt war. Es war traurig, aber was mich besonders hart traf, war der Tod von Old Timer nur ein paar Stunden später. Beide waren blind, beide hatten einen schlimmen Rücken – es tat weh, und ich weinte. Ich habe für Old Timer ein großes Grab in einem Berg ausgehoben und ihn darin zur Ruhe gelegt. Aber damit ist seine Geschichte noch nicht zu Ende.
Ein paar Spielstunden später erhielt ich eine Quest mit einem Wiederbelebungsserum als Belohnung. In diesem Moment wusste ich, was ich zu tun hatte, nämlich das Endziel meines Durchspielens.
Meinen Hund konnte ich nicht vor dem Altern retten, aber diese Schildkröte konnte ich auf jeden Fall retten. Old Timer sollte ins All fliegen.
Nachdem ich schnell ein paar Stammesangehörige erledigt und das Serum besorgt hatte, brauchte ich einen Weg, um zu verhindern, dass Old Timer noch einmal stirbt, während ich die Vorräte für das Schiff besorgte. Glücklicherweise befand sich eine uralte Ruine auf meiner Karte, und nach einem heftigen Kampf mit einigen Killerrobotern konnte ich ihn sicher in einer Stasiskammer unterbringen, die von den Robotern bewacht wurde.
In Bezug auf ihn ist nicht viel passiert. Henrietta starb selbst an Altersschwäche, und in den etwa vier Jahren, die ich brauchte, um das Schiff fertigzustellen, wurden die Kinder von Old Timer über 500. Ich fuhr regelmäßig in die nahe gelegenen Städte, um Schildkröten gegen die Schiffsvorräte wie Plaste und Uran einzutauschen, und schließlich setzte ich Old Timer in das nun fertige Schiff und schaltete den Reaktor ein.
Wenn man den Fluchtreaktor einschaltet, wird Rimworld im Grunde zu einer Art Wellenverteidigungsspiel, bei dem etwa 15 Tage lang jeden Tag eine neue Schar von Feinden auftaucht, während der Reaktor aufgeladen wird. Das war keine große Sache – ich hatte Truppen in Powerrüstungen mit Miniguns, und wir haben es bis zum Ende der 15 Tage geschafft, ohne dass jemand gestorben ist. Gerade als der Reaktor seine volle Leistung erreicht hatte und ich meine Kolonisten aufforderte, das Schiff zu betreten, nahmen die Dinge eine dramatische Wendung. Eine Sonneneruption setzte alle meine Verteidigungsanlagen außer Gefecht und ließ mich ohne jegliche Feuerunterstützung zurück. Ich beeilte mich, meine Kolonisten in das Schiff zu bringen, aber gerade als der letzte sich auf den Weg über die Felder machte, um zum Schiff zu gelangen … stürzten sich Piraten auf meine Basis. Ich war am Ende.
Ich wollte gerade ohne ihn starten, als die Rettung auf eine Weise kam, die ich nicht erwartet hatte: Eine Schildkröte (Nummer 493, um genau zu sein) fand es nicht gut, dass jemand aus dem Himmel kam und versuchte, auf seine Hüter zu schießen, und biss einem Piratenvollstrecker ins Bein. Daraufhin schlug der Pirat ihn mit seiner Keule, woraufhin die ANDEREN Piraten begannen, auf die etwa hundert Schildkröten in der Basis zu schießen, die prompt zurückschlugen. In dem darauf folgenden Chaos ging mein letzter Kolonist an Bord des Schiffes und wir entkamen.
Old Timer, eine blinde, verkrüppelte, untote Schildkröte, revanchierte sich dafür, dass ich ihm das Leben gerettet hatte – indem sie zahllose Nachkommen zeugte, die nicht nur meine Flucht finanzierten, sondern mich auch in meiner dunkelsten Stunde der Not beschützten. Dieses Spiel ist ein Geschenk, und ich kann es nicht genug empfehlen. Selbst wenn man Spielstände neu lädt, um die Geschichte so zu erzählen, wie man es möchte, ist es immer noch eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.
10/10: Das erste Spiel, das mich zum Weinen gebracht hat.“



Ein Kabelbrand mit üblen Folgen
In RimWorld entstehen Probleme oft durch Zufälle, die außer Kontrolle geraten, wenn man falsch gebaut hat. Eine solche Kaskaden-Funktion beschreibt Nutzer Crazy Cat Man, der 700 Stunden in RimWorld verbracht hat:
„Vollständig unterirdische Basis, Chemietreibstoff in einem Granitraum ohne Kabel in den Wänden gelagert, sodass ich dachte, es sei sicher, ein Kabelbrand setzte einen Kolonisten in Brand, der in den Chemietreibstoffvorrat flüchtete, der Vorrat explodierte und zerstörte die Wand zwischen ihm und dem Korridor.
Die anfängliche Explosion konnte relativ gut eingedämmt werden, aber die Hitze des Feuers ließ die Temperatur im Gemeinschaftsraum innerhalb von 15 Sekunden auf mehrere hundert Grad ansteigen, woraufhin auch alle Möbel Feuer fingen. Die Hitze konnte nirgendwo hin und es gab nur relativ wenig Platz zum Aufheizen, sodass der ganze Raum in einen Ofen verwandelt wurde. In der Gemeinschaftshalle befanden sich alle Gänge, die durch meine Basis führten (ironischerweise, um die Temperaturkontrolle zu erleichtern), sodass es keine andere Möglichkeit gab, die Basis zu verlassen, als durch die Gemeinschaftshalle zu gehen.
Ein Dummkopf starb bei der ersten Explosion, drei fingen in den Fluren Feuer, bevor sie den Schutz der angrenzenden Räume erreichten, diejenigen, die sich bereits in diesen Räumen befanden, fingen Feuer, als sie an einem Hitzschlag starben, die Gemeinschaftshalle erreichte über zweitausend Grad Celsius.
Es gab keine Überlebenden.“
Der Holzbein-Waschbär
Eine Mechanik in RimWorld sind Wunden und Verletzungen. Im Spiel können alle Figuren Gliedmaßen verlieren oder an Organen verletzt werden, aber zum Glück gibt es Ersatz. Nutzer glockamole mit 210 Stunden in RimWorld schreibt:
„Ich werde immer noch trübselig, wenn ich an meinen Waschbären Willy denke. Willy hatte bereits alle vier Beine verloren, als er mich vor früheren Angriffen von Banditen verteidigte. Als wir erneut angegriffen wurden und die Räuber in unsere Basis eindrangen und ein Bandit mich in meinem Schlafzimmer in die Enge trieb, war ich endgültig erledigt! Willy schlängelte sich auf dem Bauch über den Boden und biss den Banditen in den Knöchel, der auf Willy zu schießen begann, was mir Zeit gab, den Banditen anzugreifen und ihn auszuschalten, aber Willy war angeschossen worden!
Willy rettete mir das Leben, aber er war schwer verletzt und lag im Sterben. Wir brachten Willy schnell in die Krankenstation und konnten ihn stabilisieren. Willy würde nicht nur überleben, sondern der Arzt konnte ihm während der Operation auch vier neue Holzpflockbeine einsetzen! Als Willy aufgewacht und geheilt war, konnte er auf seinen neuen Holzbeinen über die Kartoffelfelder hüpfen, als Held und Beschützer unseres Dorfes!“
Was kostet RimWorld? RimWorld kostet 32 € auf Steam. Das ist auch tatsächlich so beliebt, dass es maximal um 20 % reduziert wird und dann immer noch 26 € kostet. Viele spekulieren da vielleicht drauf, dass es irgendwann mal drastisch günstiger wird. Aber bislang sieht es nicht so aus.
Auch MeinMMO-Dämon Cortyn hat so ihre Erfahrungen mit RimWorld gemacht: In meinem Lieblingsspiel versklave ich Kinder und lass sie in Minen arbeiten
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