Kamera-Nistkasten Rainbean Birdhouse im Test
Wer den Vögeln im heimischen Garten auch bei der Aufzucht des Nachwuchses zusehen will, braucht einen Nistkasten mit Kamera. Wir haben den Nistkasten mit WLAN-Kamera und Solarpanel von Rainbean getestet.
Wer den Vögeln im heimischen Garten auch bei der Aufzucht des Nachwuchses zusehen will, braucht einen Nistkasten mit Kamera. Wir haben den Nistkasten mit WLAN-Kamera und Solarpanel von Rainbean getestet.
Schon seit knapp zehn Jahren gibt es Nistkästen und Futterhäuser mit integrierter Kamera. Seitdem hat sich bei der digitalen Vogelbeobachtung einiges getan. Neben der kabellosen Bildübertragung ist selbst für die Stromversorgung oft keine Leitung mehr nötig. Statt Kabelgewirr gibt es beim Rainbean-Nistkasten für 89 Euro eine WLAN-Kamera und Stromversorgung via USB.
Wie gut sich das Set aus Nistkasten und Solarkamera im Alltag schlägt, zeigt unser Test.
Ausstattung und Aufbau
Das Rainbean Birdhouse kommt ordentlich verpackt bei uns an. Im Paket sind neben der WLAN-Kamera mit 3 Meter langer Zuleitung noch ein USB-Netzteil, der Echtholz-Nistkasten und eine deutschsprachige Anleitung enthalten.
Wir staunen nicht schlecht, als wir uns den Nistkasten genauer ansehen. Exakt diesen Kasten hatten wir für unseren letzten DIY-Nistkasten mit Kamera verwendet. Mittlerweile ist das Vogelhaus welches wir für 10 Euro bekommen hatten, nicht mehr lieferbar – ein Grund hierfür dürften die damit ausgestatteten Sets, wie das Rainbean Birdhouse sein. Der Kasten mit der nach vorne aufklappbaren Front ist insgesamt ordentlich verarbeitet und bietet ausreichend Platz für eine Kamera. Neben Belüftungsöffnungen an der Unterseite hat das Vogelhaus seitlich zwei kleine durch Plexiglas geschützte Fenster, die Licht ins Innere lassen.
Die im Set mitgelieferte WLAN-Kamera bietet eine ordentliche Full-HD-Auflösung und wird magnetisch an der Rückwand befestigt. Die Einrichtung via Smartphone-App Tris Home ist unkompliziert, allerdings ist eine Registrierung notwendig. Bei genauer Betrachtung scheint die kompakte weiße Kamera eigentlich für den Inneneinsatz vorgesehen zu sein. Erfahrungsgemäß überstehen zwar auch Indoor-Kameras gut geschützt den Einsatz im Vogelhaus, eine Outdoor-Kamera mit IPX-Zertifizierung hätte uns trotzdem besser gefallen. Hinzu kommt, dass sich für die Stromversorgung via USB-Netzteil eine Außensteckdose in Reichweite des Vogelhauses befinden muss, was die Platzierung des Birdhouse insgesamt deutlich einschränkt. Praktischer wäre hier eine WLAN-Kamera mit Akku und externem Solarpanel.
Nach dem Einbinden der Kamera ins heimische WLAN und dem Aufhängen des Nistkastens fehlt nur die Stromversorgung. Die klappt testweise auch per Solar-Powerbank, eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht. Für die Stromversorgung brauchen wir ein für den Außenbereich geeignetes Verlängerungskabel und eine Trockenbox, damit auch das Netzteil vor Feuchtigkeit geschützt ist. Fertig aufgehängt und mit Strom versorgt sind die Vorbereitungen abgeschlossen.
Praxistest
Die Bildqualität der im Set enthaltenen WLAN-Kamera ist insgesamt erfreulich gut und deutlich besser als bei den günstigen Kamera-Futterhäuschen. Was uns bei der Betrachtung der Aufnahmen auffällt, ist der nicht ideal gesetzte Fokus. So richtig scharf sind vorwiegend die ersten paar cm vor der Linse. Der Boden des Nistkastens erscheint hingegen schon leicht unscharf. Das ist insofern ungewöhnlich, als die meisten Kameras erst ab etwa 25 bis 30 cm scharf stellen – hier liegt der eingestellte Schärfebereich eher bei 3 bis 8 cm. Im Zweifel kann man hier händisch nachhelfen und die Linse noch ein Stück hinein oder herausdrehen. Dafür muss aber das Gehäuse geöffnet werden, was zum Garantieverlust führt.
Zur Speicherung der Aufnahmen nutzen wir eine microSD-Karte. Die Funktionen der Kamera sind damit zwar eingeschränkter als per Cloud-Upload, dafür gibt es so keine Folgekosten. Schade, die Solarkamera unseres DIY-Nistkastens bietet in der kostenlosen Cloud-Variante mehr Komfort. Gäbe es wirklich smarte Funktionen, wie eine automatische Vogelart-Erkennung oder Ähnliches, sind Folgekosten noch zu rechtfertigen – so finden wir die Auswahl der Kamera etwas unglücklich.
Was uns gut gefällt, ist die zuverlässige automatische Benachrichtigung, wenn die Kamera etwas vor die Linse bekommt. Bisher blieb es allerdings bei einigen vorsichtigen Wohnungsbesichtigungen. Eingezogen ist in den ersten 10 Tagen noch niemand, die Chancen stehen aber gut.
Preis
Der Rainbean-Nistkasten kostet bei Amazon rund 89 Euro, was mit Blick auf die Konkurrenz günstig und fair ist. Im Vergleich zur DIY-Variante zahlt man hier nur etwa 30 Euro mehr – allerdings braucht man einen nahegelegenen Stromanschluss.
Der identische Nistkasten kostet in einem anderen Amazon-Shop 111 Euro. Mit 230-Volt-Kabel statt mit USB-Netzteil kommt die Variante unter dem Namen Bechstein 3 für 199 Euro unter den Hammer. Einen fast identischen Nistkasten, ebenfalls mit Stromversorgung via Kabel, gibt es auch unter dem Namen Fiedler 2 für überzogene 250 Euro.
Fazit
Das Birdhouse von Rainbean gefällt uns insgesamt richtig gut. Hier stimmen Preis und Leistung. Einziger echter Nachteil ist die für die Stromversorgung benötigte nahegelegene Steckdose – eine Outdoor-Kamera mit IP-Zertifizierung und Stromversorgung via Akku und Solarpanel hätte uns noch besser gefallen. Wen die Stromversorgung per Kabel nicht stört, kann guten Gewissens zugreifen. Mit geeignetem Platz im Garten bekommt man hier für überschaubare Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern Freude bereitet.
Wer erst umständlich Kabel zum Vogelhaus verlegen müsste, sollte aber besser auf eine andere Variante mit Akku und Solar zurückgreifen.
- günstig
- ordentliche Bildqualität
- Benachrichtigung bei Bewegung
- hohe Langzeitmotivation
- eigene App und Anmeldung notwendig
- Stromversorgung nur via Kabel
- Cloud-Speicher ohne Abo stark eingeschränkt
Der Kamera-Nistkasten Birdhouse von Rainbean für 89 Euro ist unser Preis-Leistungs-Sieger. Das Set punktet mit ordentlichen Komponenten, guter Bildqualität und einem fairen Preis. Einziger Nachteil ist die für die Stromversorgung benötigte nahegelegene Steckdose. Wen die Stromversorgung per Kabel nicht stört, kann guten Gewissens zugreifen. Mit geeignetem Platz im Garten bekommt man hier für überschaubare Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern Freude bereitet.