Legendäres PC-Rollenspiel bekommt neuen Teil auf Steam, nimmt sich leider Genshin Impact zum Vorbild

Wizadry gilt als einer der Urväter moderner PC-Rollenspiele. Mit „Variants Daphne“ ist auf Steam jetzt ein neuer Teil erschienen. Der Beitrag Legendäres PC-Rollenspiel bekommt neuen Teil auf Steam, nimmt sich leider Genshin Impact zum Vorbild erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Mär 11, 2025 - 07:40
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Legendäres PC-Rollenspiel bekommt neuen Teil auf Steam, nimmt sich leider Genshin Impact zum Vorbild
Wizardry Variants Daphne Steam

Wizadry gilt als einer der Urväter moderner PC-Rollenspiele und hat vor allem in den 80ern und frühen 90ern das RPG-Genre stark mitgeprägt. Mit „Variants Daphne“ ist auf Steam jetzt ein neuer Teil erschienen, doch es gibt einen Haken.

Was ist das für ein Spiel? „Wizadry Variants Daphne“ ist ein 3D-Dungeon-Crawler, der im Oktober 2024 ursprünglich für iOS und Android erschienen ist. Am 6. März 2025 folgte die PC-Portierung auf Steam, in der Version 1.4.10.

Das kostenlose Rollenspiel möchte die Linie der altehrwürdigen Wizadry-Serie fortsetzen und schickt euch mit eurer Party daher in das Labyrinth der Verzweiflung, in dem euch ein knackiger Schwierigkeitsgrad, tödliche Fallen und gefährliche Feinde erwarten. Neben Schatztruhen findet ihr in den Dungeons auch die Knochen verlorener Abenteurer, die sich in verschiedenen Seltenheitsstufen wiederbeleben lassen.

Neben Wizadry gehört auch Ultima zu den wichtigsten Urvätern der PC-Rollenspiele. Für beide Serien gab’s beziehungsweise gibt’s ein MMORPG. Hier seht ihr den Trailer zu den Legacy-Servern von Ultima Online:

Immerhin keine NFTs …

Wie kommt „Wizadry Variants Daphne“ an? Im Google Play Store sehen die Bewertungen eigentlich solide aus: Nach 48.400 Rezensionen steht die Durchschnittswertung aktuell bei 4,4 von 5 Sternen. Nicht ganz so positiv ist das RPG auf Steam gestartet. Dort reicht es nach 531 Rezensionen nur für ein „Ausgeglichen“, mit 54 Prozent positiven Reviews.

Einige Kritik fängt sich dabei die Monetarisierung des Spiels ein. Der aktuelle Rechte-Inhaber von Wizadry – das japanische Unternehmen Drecom – verzichtet dieses Mal zwar auf NFTs (die bei Eternal Crypt: Wizardry BC noch zum Einsatz gekommen sind (via wiz-eternalcrypt.com)), doch kommt dafür ein Gacha-System zum Einsatz.

Was ist ein Gacha-Spiel? Spiele, die dieses System nutzen, setzen auf Zufallsmechaniken, die man aus den japanischen Gashapon-Verkaufsautomaten kennt. Eines der bekanntesten und erfolgreichsten Gacha-Games ist Genshin Impact, das zuletzt wieder in der Kritik stand: „Genshin Impact täuschte Kinder“ – Behörde erhebt schwere Vorwürfe gegen das Gacha-Game, fordert 20 Mio. Dollar Strafe

Marston (Sölf) schreibt in seiner Rezension auf Steam etwa: „Dies ist ein Gacha. Die Monetarisierung ist horrend. Alles ist teuer. Und wenn du den Entwicklern ein bisschen Geld geben willst, beginnen einige der besten Optionen bei 23+ €.“ Kaizer ergänzt in seiner Rezension auf Steam: „Aggressive Monetarisierung, das hier ist nicht Free2Play-freundlich.“

Was wird noch kritisiert? Viele Fans der Mobile-Version des Spiels kritisieren die technisch durchwachsene PC-Portierung.

  • Samaron warnt vor dem Anti-Cheat der PC-Version (via Steam): „Eine Warnung: Es verwendet einen Kernel-Anti-Cheat, der ein Rootkit ist. Im Grunde genommen bleibt es aktiviert, auch wenn das Spiel nicht läuft oder deinstalliert wurde. Es kann eure Dateien und Einstellungen gefährden.“
  • Nickname863 kritisiert auf Steam: „Leider ist diese PC-Version nicht so toll in ihrem aktuellen Zustand. Starke Probleme mit Aliasing, der Download-Speicherort ist nicht konfigurierbar, das Spiel läuft in einem Porträt-Modus […]. Ich habe das Gefühl, dass das Grunddesign des Spiels nicht gut mit einem normal großen Monitor zusammenpasst.“
  • Yuri of Astora zählt weitere Probleme auf Steam auf: „Es gibt keine erweiterten Grafikeinstellungen […]. Außerhalb der Dungeons sieht die Grafik ziemlich schlecht aus. […] Es gibt keine Schaltfläche zum Verlassen des Spiels. Die einzige Möglichkeit ist buchstäblich Alt-F4. […] Bitte lasst uns Audio und Sprache separat auswählen. Ich würde gerne mit japanischem Ton spielen.“

Wird auch etwas gelobt?

  • 사랑해 hat die Mobile-Version des Spiels nach eigener Aussage mehr als 1.000+ Stunden gespielt und schreibt auf Steam: „Ich persönlich habe wirklich Spaß an dem Spiel, es erfüllt alle meine Ansprüche, und mit dem neuen Abyss 3, das wir vor kurzem bekommen haben, ist es wirklich hart geworden, aber die Spielatmosphäre ist etwas, das man nirgendwo anders finden wird.“
  • Snowflame empfiehlt das Spiel ebenfalls auf Steam: „Insgesamt ist es ein spaßiges Spiel und ich werde wahrscheinlich wieder einsteigen, sobald ich das Gefühl habe, dass meine Mitstreiter stark genug sind.“
  • Der bereits zitierte Marston (Sölf) zieht auf Steam trotz der Monetarisierung ein positives Fazit: „Wenn ihr Lust auf ein düsteres Fantasy-Dungeon-Crawler-Spiel habt, das einen hohen Schwierigkeitsgrad hat und euch vielleicht öfter fluchen lässt, als ihr zugeben möchtet, dann sucht nicht weiter und ladet das Spiel herunter! Es ist schließlich kostenlos.“

Was muss ich zur Wizadry-Reihe wissen? Die beliebte Rollenspiel-Serie nahm mit Proving Grounds of the Mad Overlord im Jahr 1981 ihren Anfang und wurde ursprünglich von Andrew Greenberg und Robert Woodhead für den Apple II entwickelt. Später folgten diverse Portierungen, Fortsetzungen, Neuauflagen und Spinoffs.

Bemerkenswert: Die beiden direkten Nachfolger Wizardry 2: The Knight of Diamonds und Wizardry 3: Legacy of Llylgamyn konnte man nur spielen, wenn man Proving Grounds of the Mad Overlord besaß und durchgespielt hatte. Der letzte Teil der Hauptreihe hört auf den Namen Wizardry 8: Destination Dominus und erschien 2001 für Steam (89 Prozent positiv).

Wizadry setzt seit jeher auf eine Farbgrafik-Darstellung der Verliese und Dungeons (was 1981 der Knaller war), ein durchdachtes Rassen- und Klassensystem, Party-Kämpfe, eine Ego-Perspektive sowie einen knackigen Schwierigkeitsgrad.

Etwa zwölf Jahre nach dem letzten Teil der Hauptreihe erschien Wizadry Online, ein Free2Play-MMORPG für den PC. Entwickler Gamepot und Publisher Sony Online Entertainment brachten das Spiel im Westen am 30. Januar 2013 heraus. Nur ein Jahr später, am 31. Juli 2014, wurde der Service wieder abgestellt. Mehr zum frühzeitigen Ende erfahrt ihr hier: Diese 7 MMORPGs waren am schnellsten tot

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