Elektronischen Patientenakte: Einführung verzögert sich

Die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) verläuft weiterhin nicht wie geplant. Aktuell meldet Brandenburg, dass die digitale Patientenmappe deutlich später als ursprünglich geplant eingeführt wird. Während in anderen Bundesländern die Pilotphase bereits läuft, wird die ePA in Brandenburg frühestens im zweiten Quartal 2025 für Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser verfügbar sein. Ursprünglich sollte der Startschuss […]

Feb 18, 2025 - 11:05
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Elektronischen Patientenakte: Einführung verzögert sich

Die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) verläuft weiterhin nicht wie geplant. Aktuell meldet Brandenburg, dass die digitale Patientenmappe deutlich später als ursprünglich geplant eingeführt wird.

Patientenakte

Während in anderen Bundesländern die Pilotphase bereits läuft, wird die ePA in Brandenburg frühestens im zweiten Quartal 2025 für Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser verfügbar sein. Ursprünglich sollte der Startschuss eigentlich schon im Februar zu hören sein.

Technische Probleme führen zu Verschiebung

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) führt technische Schwierigkeiten und Sicherheitsbedenken als Gründe für die Verzögerung an. Diese seien im Rahmen der laufenden Pilotprojekte in Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen festgestellt worden. Besonders die Kompatibilität zwischen verschiedenen Softwaresystemen sowie die Übertragung von Medikationsdaten hätten sich als problematisch erwiesen. Eine Prüfung, ob und inwieweit diese Probleme behoben sind, soll Mitte März erfolgen.

Holger Rostek, Vorstand der KVBB, unterstützt die Entscheidung zur Verschiebung. Seiner Ansicht nach könne eine Software, die nicht einwandfrei funktioniert, nicht in den Praxen eingeführt werden. Rostek verweist zudem auf die aktuelle hohe Belastung durch Atemwegsinfektionen, die es den Ärzten erschwere, sich zusätzlich mit möglichen IT-Problemen auseinanderzusetzen.

Ausbau der ePA verzögert sich ebenfalls

Neben der allgemeinen Verzögerung des Rollouts sind auch zusätzliche Funktionen der ePA betroffen. So sollten ursprünglich ein digital unterstützter Medikationsprozess sowie eine erweiterte Volltextsuche im Sommer 2025 verfügbar sein. Nun wird mit der Bereitstellung dieser Funktionen erst im Frühjahr 2026 gerechnet. Laut Rostek sei dies bedauerlich, da der digitale Medikationsprozess potenziell Unverträglichkeiten bei Patienten erkennen und somit eine wertvolle Unterstützung für den Praxisalltag bieten könnte.

Gesetzlich Versicherte, die der Einrichtung ihrer ePA nicht widersprochen haben, können bereits auf ihre Akte zugreifen. Diese kann per Krankenkassen-App auf dem Smartphone eingesehen werden.

Sobald die ePA auch in Brandenburg verfügbar ist, sollen Praxen und Apotheken darauf zugreifen und medizinische Dokumente wie Arztbriefe, Rezepte und Befunde speichern können. Zudem ist für Juli 2025 die Einführung eines sicheren Messengers geplant, mit dem Patienten direkt mit Arztpraxen und Krankenkassen kommunizieren können.