In-Ear-Kopfhörer Nothing Ear 3 im Test

Die dritte Generation des Nothing Ear bringt sich als neuestes Flaggschiff-Modell in Stellung und soll viele Detailverbesserungen bieten. In unserem Test klären wir, ob uns das Feintuning der In-Ear-Kopfhörer gefällt.

Mär 5, 2025 - 15:51
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In-Ear-Kopfhörer Nothing Ear 3 im Test

Die dritte Generation des Nothing Ear bringt sich als neuestes Flaggschiff-Modell in Stellung und soll viele Detailverbesserungen bieten. In unserem Test klären wir, ob uns das Feintuning der In-Ear-Kopfhörer gefällt.

Wir erinnern uns: Bislang schnitt Nothing mit seinen Kopfhörern in unseren Tests durch die Bank gut ab. Dazu zählen vor allem das Vorgängermodell Nothing Ear 2 (Testbericht) wie auch die Half-In-Ear-Variante Nothing Ear Stick (Testbericht). Aber auch die Budget-Variante Nothing Ear 3 (a) (Testbericht) gefällt uns. Alle drei konnten sich als gute und günstige In-Ear-Kopfhörer positionieren. Entsprechend gespannt sind wir nun, wie sich der Nothing Ear 3 im Test schlägt.

Design und Tragekomfort

Ein erster Blick auf die Earbuds und das Case zeigt, dass sich beim Design im Vergleich zum Vorgänger so gut wie nichts geändert hat. Der Nothing Ear 3 versprüht starke Airpods-Pro-Vibes, ist in klassischem Schwarz und Weiß erhältlich und setzt auf den Nothing-typischen Transparenz-Look mit teils durchsichtigem Kunststoff, das einen spannenden Blick auf die Technik dahinter erlaubt. Das Case ist kompakt, wiegt 52 Gramm und ist nach IP55 vor Staub und Wasser geschützt. Die Buds wiegen 4,6 Gramm und bieten die IP54-Schutzklasse. Damit sollte Outdoor-Sport im Regen kein Problem sein.

Dank des durchdachten, ergonomischen Designs tragen sich die In-Ears erstaunlich angenehm in den Ohren. Für den optimalen Fit liegen drei Ohreinsätze in unterschiedlichen Größen bei. Hier hätten wir uns vielleicht noch ein wenig mehr Varianten gewünscht. Persönlich kommen wir damit aber gut zurecht.

Bedienung und App

Die Einrichtung gelingt super easy. Einfach die Nothing-App starten, die Earbuds aus dem Case herausnehmen, die Erlaubnis zum Koppeln geben – fertig. Die App führt zunächst durch ein Tutorial, das die simple und schnell eingängige Bedienung direkt an die Buds erklärt. Anschließend können die Detail-Einstellungen vorgenommen werden, die reduziert alles Wichtige abdecken und sich nicht künstlich aufplustern, wie es viele andere Hersteller gerne machen, um die App umfangreicher wirken zu lassen.

Neben der Anpassung von ANC und Steuerung sind vor allem eine Bass-Optimierung in fünf Stufen und ein Klang-Test für ein personalisiertes Sound-Profil hervorzuheben. Unser persönliches Lieblings-Feature ist der Equalizer, der zusätzlich einen Fortgeschrittenen-Modus anbietet, in dem acht Bänder nicht nur die Frequenz, sondern auch den Q-Faktor (Wirkungsbereich) bestimmen. Wer das nicht möchte, kann im Simple-Mode aus vier Presets wählen (Balance, mehr Bass, mehr Höhen und Stimme) oder die Höhen, Mitten und Bässe vergleichsweise rudimentär selbst bestimmen.

Features

Auch bei den Features besinnt sich der Nothing Ear 3 auf das Wesentliche und macht damit eine gute Figur. Er verbindet sich fortschrittlich über Bluetooth 5.3, unterstützt Bluetooth Multipoint für die Verbindung mit zwei Geräten gleichzeitig und ist mit den Codecs SBC, AAC, LDAC und LHDC 5.0 richtig gut aufgestellt. Gleich zwei High-Res-Codecs an Bord, das findet man selten. Dazu gibt es eine Trageerkennung und einen Low-Lag-Modus. Beides kann über die App zugeschaltet werden.

Akku

Die vom Hersteller angegebene Laufzeit von 52 Stunden mit eingeschaltetem ANC (und 8,5 Stunden ohne) decken sich mit unserer Testerfahrung. Insgesamt sind über das Ladecase bis zu 40,5 Stunden drin. Das sind ordentliche Werte für ein In-Ear-Modell. Wireless Charging wird mit bis zu 2,5 Watt unterstützt. Über das beigelegte USB-C-Ladekabel ist ein Schnellade-Feature möglich, das den Akku in nur 10 Minuten wieder für etwa 10 Stunden Wiedergabezeit (ohne ANC) aufladen kann.

Klang

Der Nothing Ear 3 bietet in den Grundeinstellungen ein angenehm neutrales Klangbild, das über den Equalizer und per Bass-Boost-Option auf Wunsch aber auch noch gut angepasst werden kann. Im Vergleich zum Vorgänger Nothing Ear 2 (Testbericht) lässt sich feststellen, dass sich die Earbuds mit ihren beiden 11-mm-Treibern samt hochwertiger Keramik-Membran vor allem bei den Tiefen verbessert haben. Der Sound wirkt allgemein etwas räumlicher und es ist erstaunlich, was über den fünfstufigen Bass-Boost alles herauszuholen ist. Auf höchster Stufe zündet etwa ein Million Dollar Baby von Tommy Richman schon ganz anders. Je nach Song kann diese Dominanz aber auch schnell etwas überlagernd wirken. Wer es generell basslastig mag, wird sich daran aber nicht stören. Alles in allem sind wir mit der Klang-Performance des Nothing Ear 3 sehr zufrieden.

ANC

Bei der ANC-Performance könnte man tatsächlich ein erstes Manko sehen, allerdings auf einem sehr kleinkarierten Niveau. Nicht falsch verstehen: Die aktive Geräuschunterdrückung des Nothing Ear 3 ist gut und überzeugend. Hier sehen wir einfach noch am meisten Potenzial auf dem Weg zum klaren Überflieger. Während tiefe Störfrequenzen noch gut abgedämpft werden, zeichnen sich bei den Mittel- und Hochfrequenzen mit Blick auf die ANC-Elite, wie Apples Airpods Pro, dann doch noch zu deutliche Effizienzunterschiede ab.

Zudem ist beim Noise Cancelling, das adaptiv oder in drei Intensitäts-Stufen geregelt werden kann, ein mitunter starkes Grundrauschen zu bemerken. Je höher die Unterdrückung, desto mehr Rauschen, das aber immerhin schon bei leiser Musik nicht mehr wahrnehmbar ist. Der Aware-Modus ist ebenfalls ein Wackelkandidat: Grundsätzlich kann er überzeugen. Die eigene Stimme brummt beim Sprechen aber noch etwas zu stark in den Ohren. Das Grundrauschen ist hier dann am stärksten (und nervigsten) wahrnehmbar. Das bekommen andere besser hin, etwa die Bose QC Earbuds 2.

Preis

Mit einer UVP von 149 Euro positioniert sich der Nothing Ear 3 preislich im Mittelklasse-Segment. Zum Testzeitpunkt ist er in beiden Farb-Varianten etwa bei Amazon schon für 109 Euro zu bekommen und damit deutlich günstiger.

Fazit

Der Nothing Ear 3 hat im Vergleich zum Vorgängermodell am deutlichsten beim Klangbild zugelegt. Um ehrlich zu sein, hätten wir uns das Feintuning aber lieber bei der ANC-Performance gewünscht. Genau hier sehen wir nämlich den einen letzten Qualitätsschritt, den Nothing für einen rundum erstklassigen In-Ear-Kopfhörer im Mittelklasse-Segment noch gehen muss. In allen anderen wichtigen Disziplinen gibt es einfach nichts Prägendes mehr zu beanstanden. Wer sich mit den leichten ANC-Schwächen abfinden kann, bekommt hier einen durchweg richtig guten In-Ear-Kopfhörer geboten, der sich mit seinen beiden High-Res-Codecs vor allem für Android-Nutzer lohnt und gleichzeitig eine der besten AirPods-Pro-Alternativen am Markt darstellt.

Der Nothing Ear 3 hat im Vergleich zum Vorgängermodell am deutlichsten beim Klangbild zugelegt. Wer sich mit den leichten ANC-Schwächen abfinden kann, bekommt hier einen durchweg richtig guten In-Ear-Kopfhörer geboten, der sich mit seinen beiden High-Res-Codecs vor allem für Android-Nutzer lohnt und gleichzeitig eine der besten AirPods-Pro-Alternativen am Markt darstellt.

Zum Testzeitpunkt ist er in beiden Farb-Varianten etwa bei Amazon schon für 109 Euro zu bekommen und damit deutlich günstiger.

  • richtig guter Sound
  • Tragekomfort
  • einzigartiges Design
  • Bluetooth Multipoint
  • High-Res-Codecs
  • ANC und Aware-Modus nicht auf Top-Niveau