Weil das Gesundheitssystem in England eine Frau süchtig nach Candy Crush macht, muss es ihr 206.000 Euro zahlen
Eine Frau leidet unter einer Nerven-Krankheit und lässt sich Medikamente verschreiben. Dadurch wird sie süchtig nach Candy Crush. Der Beitrag Weil das Gesundheitssystem in England eine Frau süchtig nach Candy Crush macht, muss es ihr 206.000 Euro zahlen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.


Bei dem Titelbild handelt es sich um ein Symbolbild.
Eine Frau aus England leidet unter einer neurologischen Erkrankung. Sie sucht sich Hilfe, um etwas gegen die Symptome zu unternehmen. Dabei verfällt sie in Glücksspielsucht, bekommt aber eine saftige Entschädigung.
Was für ein Problem hat die Frau? Die Dame aus England leidet unter dem Restless-Legs-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine neurologische Krankheit, die die Beine betrifft (via NHS).
- Betroffene haben das Bedürfnis, sich ständig zu bewegen. Tun sie das nicht, kann es zu einem unangenehmen Ziepen in den Beinen, teilweise sogar zu unwillkürlichen Zuckungen kommen.
- In schweren Fällen können die Symptome täglich auftreten und das Leben der Betroffenen stark einschränken.
- Neurologen vermuten, dass die Krankheit im Zusammenhang mit dem chemischen Stoff Dopamin zusammenhängt. Dopamin ist dafür zuständig, die Motivation und Vorfreude von Menschen zu steigern und steuert die Muskelbewegungen.
In schwächeren Fällen reicht es dem NHS (Nationales Gesundheitssystem aus England) zufolge, wenn die Betroffenen Sport machen, mit dem Rauchen aufhören oder eine gesunde Schlafroutine finden. Stärker betroffenen Patienten wird ein Medikament verschrieben, um das Dopamin-Level zu regulieren. Doch das ist bei der besagten Frau gehörig schiefgelaufen.
Frau wird süchtig nach Candy Crush, bekommt Entschädigung
Wozu haben die Medikamente geführt? Das Medikament, das die Frau verschrieben bekam, fungiert als Dopaminagonist: Es aktiviert Dopaminrezeptoren und reguliert so das Level an Dopamin. Das kann allerdings bei 17 % aller Einnehmer des Medikaments dazu führen, dass sie eine Störung in der Impulskontrolle entwickeln.
Die Frau scheint zu den 17 % der Betroffenen zu gehören: Sie wurde innerhalb weniger Wochen süchtig nach dem Mobile Game Candy Crush und anderen virtuellen Spielautomaten. Die Dame aus England investierte ihr Geld vermutlich in digitale Goldbarren. In Candy Crush können diese nämlich für Echtgeld gekauft werden, um sich Züge, Tickets, Leben, Booster oder neue Level zu holen. Wie viel die Frau genau ausgab, ist nicht bekannt.
Dafür wissen wir, was ihr das NHS zurückgezahlt hat: Das nationale Gesundheitssystem von England gab der Frau einen Geldbetrag von fast 206.000 Euro.


Wieso musste das NHS diese Summe zahlen? Die Ausgaben der Frau sollen auf medizinische Fahrlässigkeit zurückzuführen sein. Sie wurde auf ein Medikament namens Pramipexol umgestellt. Doch wie das NHS zugab, hatte ihr Hausarzt sie nicht aufgeklärt, dass Spielsucht eine mögliche Nebenwirkung sein kann.
Hier findet ihr Hilfe bei Spielsucht & Prävention:
– BZgA – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
– Spielen mit Verantwortung (BZgA)
– Check dein Spiel (BZgA)
Zudem verschrieb der Hausarzt der Frau die doppelte Dosis an Pramipexol, die eigentlich empfohlen wird.
Auch MMORPGs bergen die Gefahr, die Spieler süchtig zu machen. Die möglichen Gründe dafür und bei welchen Stellen ihr euch als Betroffener Hilfe suchen könnt, verrät euch MeinMMO in Zusammenarbeit mit einem Psychologen im folgenden Artikel: Warum machen MMORPGs süchtig? Wir haben einen Psychologen gefragt
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