Ich habe dem Wohnungsnotstand in meinem Lieblings-MMO mit meinem Verstand und Mathe ausgetrickst

Final Fantasy XIV hat kein einfaches Housing-System. MeinMMO-Redakteurin Sophia Weiß hat sich mit Verstand und Mathe trotzdem ein Eigenheim gesichert. Der Beitrag Ich habe dem Wohnungsnotstand in meinem Lieblings-MMO mit meinem Verstand und Mathe ausgetrickst erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Feb 16, 2025 - 11:13
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Ich habe dem Wohnungsnotstand in meinem Lieblings-MMO mit meinem Verstand und Mathe ausgetrickst

Der Häusermarkt in Final Fantasy XIV ist seit Jahren einer der umstrittensten in allen aktuell spielbaren MMORPGs. MeinMMO-Autorin Sophia Weiß ist stolze Besitzerin eines Eigenheims in einem der begehrtesten Wohnbezirke dort. Wie sie daran gekommen ist? Mit Verstand und Mathe!

Wer in Final Fantasy XIV ein Haus besitzen möchte, braucht leider viel mehr als nur genug Ingame-Währung. Zum einen sind die meisten Grundstücke bereits in festen Händen. Zum anderen wird nur spärlich neuer Wohngrund freigeschaltet. 

Ich aber habe es bisher nicht nur geschafft ein oder gar zwei, sondern ganze vier Häuser für meine Final-Fantasy-Freunde und mich zu sichern. Und ihr könnt das auch. Allerdings müsst ihr dafür verstehen, wie das System funktioniert. 

Bürokratie kommt vor dem Spaß

Um überhaupt für einen Hauskauf in Final Fantasy XIV qualifiziert zu sein, müsst ihr neben dem Besitz des benötigten Kaufpreises noch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Je nachdem, ob ihr ein Haus für eure freie Gesellschaft aka Gilde oder nur euch haben wollt, unterscheiden sie sich. 

Für Gesellschaftshäuser müsst ihr folgende Punkte erfüllen:

  • Die Gilde muss über 4 Mitglieder und mindestens den Gildenrang 6 haben
  • Der eigene Charakter muss die Berechtigung haben, ein Grundstück zu kaufen; ihr dürft aber noch kein Gildenhaus haben, das gehalten werden soll
  • Der eigene Charakter muss seit mindestens 30 Tagen in der freien Gesellschaft sein

Private Häuser sind vorrangig zum Dekorieren und auch ein bisschen zum Angeben gedacht. Dafür müsst ihr folgende Voraussetzungen erfüllen: 

  • Euer Charakter muss Level 50 oder höher sein
  • Ihr müsst in eurer staatlichen Gesellschaft mindestens zweiter Sturmbootsmann/Schlangenpriester/Legionsfähnrich sein
  • Euer Charakter darf kein anderes Grundstück besitzen, das gehalten werden soll

Kaufen könnt ihr Häuser via First Come, First Serve-Prinzip oder via der Lotterie. Bei ersterem geht es schlicht darum, eben als Erster vor Ort zu sein. Bei zweiterem müsst ihr mit etwas mehr System vorgehen, um die bestmöglichen Chancen in der Verlosung zu haben. 

Wie genau das mit dem Kauf selbst funktioniert, könnt ihr auf der offiziellen Guide-Seite von Square Enix nachlesen. Wie ihr euch das richtige Haus aussuchen und sichert? So hab ich es gemacht.

Hauskauf leicht(er) gemacht

Das erste Haus habe ich zum Release von Shirogane organisiert, der japanisch inspirierte Distrikt aus der Erweiterung Stormblood. Danach arbeitete ich mit meiner Gilde einen Sprint auf unser Wunschhaus in einem der A-Realm-Reborn-Bezirke aus. Für beide Häuser galt damals noch, wer zuerst kommt, hat das Kaufrecht. Hier war also unser Timing die große Herausforderung.

Die Krönung sind die beiden nebeneinander stehenden Häuser in der Himmelstadt, dem Wohngebiet in meiner Lieblingsstadt Ishgard. Das haben die Spieler übrigens mit dem letzten Endgame für Handwerker und Sammler freigeschaltet. 

Das hier sind die vier Häuschen, die ich sichern konnte. Per Klick könnt ihr die Bilder vergrößern:

Für die ersten beiden Häuser gab es eine einfache Strategie:

  • Wunschhaus aussuchen
  • Schnellste Laufroute finden
  • Charakter vor dem Server-Down strategisch abstellen
  • Zum Server-Livegang nach dem Patch einloggen
  • Die ausgesuchte Route schnellstmöglich ablaufen
  • Haus kaufen

Das aktuelle System mit der Lotterie nimmt den Stress raus, zum Patch-Live-Gang online sein zu müssen. Dieser fällt leider fast immer auf einen Dienstagvormittag, was für Arbeitende und Schüler in Deutschland keine reguläre Videospielzeit ist. Man muss jetzt auch nicht mehr zum Grundstück sprinten.

Das Lotterie-System verlangt aber an anderer Stelle System und Einsatz:

Mit einem großen College-Block und Stift bewaffnet lief ich nur wenige Stunden vor Lotterieschluss durch die Bezirke in der neuen Himmelsstadt und notierte mir, wie viele Personen sich in welcher Instanz für mein Wunschgrundstück angemeldet hatten. 

Weil zwei Freunde vorgeschlagen hatten, sich ein Nachbarhaus zu sichern, suchte ich für sie gleich mit. 

Nach etwa zwei Stunden konnten wir drei Bezirke ausmachen, in denen sich bisher niemand auf unsere Fast-Schon-Häuser beworben hatte. Wir einigten uns auf einen und warfen unsere Hüte in die jeweiligen Ringe. Mir brummte an dieser Stelle schon der Schädel.

Nur wenige Stunden später gab es das Ergebnis: Wir waren glückliche Besitzer von digitalen Grundstücken.

Aber warum ist der Wohnraum eigentlich so begrenzt und umkämpft?

Verschärfte Wohnungsnot, wo sie eigentlich nicht sein sollte

Man könnte denken, dass in einem Videospiel genug Platz sein sollte, damit jeder sein eigenes Zuhause hat. Bietet ein Spiel instanziiertes Housing an, ist das auch recht einfach. In Final Fantasy XIV lebt man aber nicht alleine, sondern in großen Nachbarschaften. Jeder kann sein eigenes Haus mit Skins schmücken und den Garten dekorieren.

Das bedeutet aber auch, dass bei jedem Laden eines der vielen Housing-Distrikte, nicht nur eins, sondern alle Häuser geladen werden müssen – inklusive sämtlicher Dekorationen und individuellen Veränderungen. Das sorgt für eine erhöhte Server-Last.

Die Menge an verfügbaren Häusern pro Server ist also beschränkt, um die Server nicht zu überlasten. Zwar implementiert Square Enix immer wieder neue Distrikte, jedoch für ein Haus pro Spieler oder gar Charakter wird es vermutlich nie reichen. So herrscht in einem der größten MMORPGs der Welt dauerhaft verschärfte Wohnungsnot. 

Alle aktuellen Regeln, wie der 45-tägige Abriss-Timer, das Limit auf ein Haus pro Charakter und eben die Lotterie sind Maßnahmen, um den Wohnraum auf mehr und vor allem aktive Spieler zu verteilen. 

Wer will, bekommt – Sonderwünsche müssen leider warten

Meine Strategie verlangt von einem Spieler viel Zeit. Darauf hat natürlich nicht jeder Lust. Außerdem funktioniert sie am besten, wenn gerade neue Bezirke veröffentlicht wurde. Dann streut sich die Nachfrage über mehrere hundert Grundstücke, statt sich auf wenige frei gewordene zu konzentrieren.

Wer ein Haus in Final Fantasy XIV haben möchte, kann eins bekommen. Das persönliche Wunschhaus in einer bestimmten Größe an einer tollen Location hingegen wird vermutlich nur mit frischen Bezirken möglich.

Wäre es besser, wenn Häuser besser und einfacher verfügbar wären? Natürlich. Gleichzeitig sind für mich die schönen Nachbarschaften nicht wegzudenken.

Das soll die Wohnungsnot im Spiel auf keinen Fall relativieren. Es wäre ein Traum, wenn alle Spieler ein eigenes Haus haben könnte. Vermutlich versuchen die Entwickler von WoW gerade auf Biegen und Brechen die Fehler von Final Fantasy XIV nicht zu wiederholen, um nicht in eine ähnliche Situation zu kommen.

Die Hoffnung besteht aber natürlich, dass Square Enix das Housing-System noch einmal überholt. Mit den recht frei verfügbaren Apartments hat das Team ja schon vor Jahren einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Vielleicht beobachten sie auch, was das Blizzard-Team aktuell macht und schauen sich hier etwas für ein mögliches Refurbished Housing System ab. 

Ob das passiert, ist aktuell aber natürlich nicht gesichert. Was sicher ist, sind die ersten neuen Features, die es Ende März mit Patch 7.2 geben wird. Neben einem neuen Endgame für Sammler und Handwerker steht natürlich auch eine neue Hauptstory in den Startlöchern. Der Star des Patches wird aber vermutlich die neue Feldexpedition. Alle bisher bekannten Infos lest ihr hier: Final Fantasy XIV bekommt nach langer Content-Flaute endlich wieder den beliebten MMO-Inhalt, auf den alle gewartet haben

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