Luftreiniger Klyqa Air Klyna S im Test
Mit einer Reinigungsleistung von 300 m³/h ist der Klyqa Air Klyna S für mittelgroße Räume geeignet. Wie gut der Luftreiniger in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Mit einer Reinigungsleistung von 300 m³/h ist der Klyqa Air Klyna S für mittelgroße Räume geeignet. Wie gut der Luftreiniger in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Das Hamburger Start-up Klyqa hat mit dem Air Klyna S seinen ersten Luftreiniger vorgestellt. Der Air Klyna S bietet eine Reinigungsleistung von 300 m³/h (Clean Air Delivery Rate, CADR) und ist somit für kleine und mittelgroße Räume geeignet. Der Hersteller spricht zwar von bis zu 78 m² großen Räumen, doch wir halten diese Angabe für zu optimistisch.
Xiaomi ist in dieser Hinsicht wesentlich konservativer und sieht seinen Luftreiniger Smart Air Purifier 4 mit einer Reinigungsleistung von 400 m³/h nur bis zu einer Raumgröße von 48 m² vor. Wie dieser bietet der Air Klyna S zudem noch einen Luftionisator, der optional aktiviert werden kann und die Reinigungsleistung erhöhen soll. Herzstück des Geräts ist wie üblich bei Luftreinigern ein HEPA-H13-Filter zur Entfernung von Allergenen, Bakterien, Viren, Rauch, Feinstaub und Tierhaaren. Wie gut der Air Klyna S in der Praxis funktioniert, zeigt unser Test.
Design, Funktionen und Lieferumfang
Der Air Klyna S (KL-AP50) bringt 2,75 kg auf die Waage und kommt in einem runden Gehäuse mit einem Durchmesser von 22,5 cm und einer Höhe von 36,2 cm. Damit fällt er sehr kompakt aus und lässt sich leicht transportieren.
Auf der Gehäuseoberseite sitzt in der Mitte ein Display, über das man den Air Klyna S bedienen kann. Es hat einen Durchmesser von circa 9,4 cm und ist umgeben von einem 0,5 cm breiten gelben Rand. Rundherum verläuft ein Luftgitter, aus dem von den Filtern (Hepa-13, Aktivkohle, Staub) gereinigte Luft von einem weiter innen im Gehäuse positionierten Ventilator in den Raum geblasen wird.
Strom erhält der Air Klyna S über das mitgelieferte 36-W-Netzteil, das ein etwa 175 cm langes Kabel mit Kunstfaserummantelung bietet und an ganz unten am Gehäuse eingesteckt wird.
Anders als beim Philips Pure Protect Pro AC4221 (Testbericht) informiert das Display nicht über den aktuellen Verschmutzungsgrad der Luft. Diesen signalisiert der Air Klyna S über den unterhalb des runden Displays positionierten LED-Rings, der je nach Luftqualität in unterschiedlichen Farben leuchtet.
Neben dem Netzteil ist im Lieferumfang je nach ausgewähltem Modell außerdem noch ein grüner oder bunter Überzug enthalten, den man über den oberen Teil des Air Klyna S ziehen kann. Auf dem grünen Bezug sind Pflanzenmotive zu sehen, während der bunte etwa Hunde und Katzen zeigt.
Wie gut steuert die Klyqa-App den Air Klyna S?
Gesteuert wird der Luftreiniger mit der Klyqa-App. Die Einrichtung geht einfach von der Hand und die Koppelung ist nach wenigen Minuten abgeschlossen (siehe auch Bildergalerie). Die Nutzung der App erfordert allerdings ein Konto. Mit der App können Anwender zwischen drei manuellen Lüfterstufen, dem Automatik-Modus sowie einem Schlafmodus wählen. Zudem gibt es noch den Tier-Modus, der nichts anderes als ein Turbo-Modus ist, sodass der Lüfter mit voller Umdrehungszahl läuft und damit auch Tierhaare aus der Luft holen soll.
Mit der App können Anwender zudem die Helligkeit und Farbe der internen Beleuchtung regulieren, wenn sie die Anzeige für die Luftqualität deaktiviert haben. Apropos Luftqualität: Wie die meisten Hersteller hält sich Klyqa bei der Einstufung der Luftqualität nicht an die Empfehlungen der WHO, die bereits ab einer Feinstaubkonzentration von 5 ug/m³ (PM 2.5) warnt. Stattdessen klassifiziert Klyqa die Luftqualität bei einer Feinstaubkonzentration von bis zu 36 µg/m3 mit „Sehr gut“. Entsprechend leuchtet der LED-Ring in Grün. Von 36 bis 76 µg/m3 ist die Luftqualität laut Klyqa „gut“, von 76 bis 115 µg/m3 „leicht verschmutzt“ und erst über 115 µg/m3 stuft Klyqa die Luft als „stark verschmutzt“ ein. Dementsprechend wird die interne Lüfterregelung gesteuert.
Mit der App können Anwender Zeitpläne definieren und über Szenen vordefinierte Konfigurationseinstellungen aktivieren, die zeitlich befristet sind. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Automationen in Kombination mit anderen Geräten von Klyqa zu erstellen. Prinzipiell wäre das eine feine Sache, wenn als Auslöser auch Werte des integrierten Feinstaubsensors zur Verfügung stünden, um den Luftreiniger optimaler steuern zu können. Schließlich sind die Grenzwerte der Feinstaubbelastung des Herstellers nicht optimal. Das ist aber bedauerlicherweise nicht möglich.
Wie gut ist die Smart-Home-Anbindung?
Der Air Klyna S unterstützt leider keine Anbindung an eine Smart-Home-Zentrale (Bestenliste). In der App wird lediglich eine Sprachsteuerung über Amazon Alexa, Google Assistant und Siri Shortcuts angeboten. Doch im Test erkennt Alexa den Luftreiniger als Lampe und reagiert auf den Befehl „Alexa, schalte Air Klyna S aus“ zunächst mit „Air Klyna S antwortet nicht. Bitte überprüfe die Netzwerkverbindung und Stromversorgung des Geräts.“ Nach einigen Minuten funktioniert dann zwar das Ein- und Ausschalten des Geräts, doch ein Modus lässt sich über Alexa nicht aktivieren. Manchmal reagiert Alexa auch mit oben erwähnter Fehlermeldung, schaltet den Air Klyna S aber trotzdem ein oder aus. Daher wundert es auch nicht, dass die App bei zehn Bewertungen nur zwei von fünf Sternen erzielt.
Preis: Was kostet der Klyqa Air Klyna S?
Der Klyqa Air Klyna S kostet regulär 190 Euro. Aktuell ist der Luftreiniger mit einem 20-Prozent-Rabatt für 152 Euro erhältlich. Zur Auswahl stehen zwei Varianten: Die eine bietet einen grünen Überzug mit Pflanzenmotiven, während die zweite einen bunten Überzug mit Haustiermotiven beinhaltet. Die Kosten für Ersatzfilter, die nach sechs bis acht Monaten fällig werden, liegen mit 35 Euro relativ niedrig.
Fazit
Im Test überzeugt der leichte und kompakte Luftreiniger Klyqa Air Klyna S leider nicht ganz. Er bietet zwar mit der integrierten LED-Beleuchtung ein nützliches Feature und säubert die Luft von Schadstoffen wie andere Modelle mit einer Clean Air Delivery Rate (CADR) von 300 m³/h, doch leistet er sich einige Schwächen. So funktioniert die Sprachsteuerung über Alex nur unzuverlässig und unterstützt nur das Ein- und Ausschalten.
Im Ruhemodus ist der Air Klyna S im Vergleich zum Mitbewerb zu laut und somit nicht optimal für den Nachtbetrieb im Schlafzimmer geeignet. Außerdem bietet er abseits von Amazon Alexa und Google Assistant keine Unterstützung für andere Smart-Home-Lösungen (Bestenliste). Auch fällt die Einstufung der Luftqualität in Gut, Mittel und Schlecht zu optimistisch aus. Und der Preis ist trotz Rabatt mit 152 Euro etwas hoch gegriffen. So kostet der Morento HY-4866-WF (Testbericht) mit ähnlicher Leistung nur 120 Euro.
- kompakt und leicht
- integrierte Ambientebeleuchtung
- Reinigungsleistung von 300 m³/h für kleine und mittelgroße Räume
- Ruhemodus zu laut
- Feinstaub-Grenzwerte zu hoch
- Smart-Home-Integration eingeschränkt, Sprachsteuerung unzuverlässig