Android zwischen App-Tradition und KI-Revolution

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona drehte sich bei den Smartphone-Herstellern in diesem Jahr wenig überraschend alles um Künstliche Intelligenz. Doch während einige Unternehmen… Dieser Artikel Android zwischen App-Tradition und KI-Revolution erschien zuerst auf SmartDroid.de.

Mär 8, 2025 - 11:45
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Android zwischen App-Tradition und KI-Revolution
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Auf dem Mobile World Congress in Barcelona drehte sich bei den Smartphone-Herstellern in diesem Jahr wenig überraschend alles um Künstliche Intelligenz. Doch während einige Unternehmen bereits von einer Zukunft ohne Apps träumen, mahnt Googles Android-Manager Seang Chau im Interview mit Heise Online zur Besonnenheit.

„Ich glaube persönlich, dass es eine Weile dauern wird, bis so etwas passiert“, sagt Chau über die Vision eines app-losen Handys, bei dem ein zentrales KI-Interface alle Aufgaben übernimmt. Ich hatte mich kürzlich erst über das „KI-Phone“ der Telekom ausgelassen, einem in meinen Augen eher unnötigem Ansatz.

Die meisten Nutzer wollten viele Dinge weiterhin direkt in den gewohnten Anwendungen erledigen und auch „ihr Handy immer noch anfassen“. Für App-Entwickler sei es zudem wichtig, ihre User weiterhin auf direktem Weg zu erreichen. „In einem gesunden Ökosystem wird es also noch weiter Platz für Apps geben“, betont der Manager.

Gleichzeitig arbeitet Google mit Hochdruck daran, immer mehr KI-Funktionen in Android zu integrieren. Den größten praktischen Nutzen sieht Chau aktuell bei den sogenannten „Actions“, mit denen sich App-übergreifende Kommandos per Sprache ausführen lassen. „Das spart richtig Zeit, weil man nicht die Umwege über verschiedene Apps nehmen und Dinge hin- und herkopieren muss.“

Doch werden die neuen KI-Fähigkeiten auch auf älteren Geräten verfügbar sein? Laut Chau hängt das vor allem davon ab, ob sie lokal auf dem Handy oder in der Cloud ausgeführt werden.

„Den Umstieg von Google Assistant auf Gemini können wir zum Beispiel auch auf älteren Geräten und nicht nur den neuen Flaggschiffen durchführen, weil sich Gemini vorrangig in der Cloud abspielt.“ Andere Funktionen wie das Multimodalitäts-Modell Nano-2 auf dem Pixel 9 erfordern hingegen mehr Arbeitsspeicher und bleiben damit neueren Smartphones vorbehalten.

Insgesamt dürften viele Nutzer aktueller Mittelklasse- und High-End-Geräte aber noch eine ganze Weile von den meisten KI-Neuerungen profitieren. Auch an der grundsätzlichen Struktur von Android mit seiner Vielzahl an Apps wird sich laut Chau so schnell nichts ändern.

Stattdessen arbeitet Google daran, neue Funktionen deutlich schneller auszurollen als früher. Die für dieses Jahr erwartete Version Android 16, intern „Baclava“ getauft, soll sich dabei vor allem auf Kompatibilität, Sicherheit und Privatsphäre konzentrieren.

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