Keine Bühne für Desinformation: Warum Talkshows Verantwortung übernehmen müssen

Faktenchecks sind wichtig – vor, während und nach Talkshows. Doch reicht das? Immer wieder erleben wir, wie bestimmte Gäste in Talkshows auftreten und dort nachweislich Falschinformationen verbreiten. Egal ob es um Klimawandel, Gesundheit oder politische Themen geht: Lügen und Halbwahrheiten werden in die Öffentlichkeit getragen, oft ohne ernsthafte Konsequenzen für die Verbreiter. Die Redaktion mag […]

Mär 17, 2025 - 10:10
 0
Keine Bühne für Desinformation: Warum Talkshows Verantwortung übernehmen müssen

Faktenchecks sind wichtig – vor, während und nach Talkshows. Doch reicht das? Immer wieder erleben wir, wie bestimmte Gäste in Talkshows auftreten und dort nachweislich Falschinformationen verbreiten. Egal ob es um Klimawandel, Gesundheit oder politische Themen geht: Lügen und Halbwahrheiten werden in die Öffentlichkeit getragen, oft ohne ernsthafte Konsequenzen für die Verbreiter. Die Redaktion mag sich mit einem späteren Faktencheck absichern, doch der Schaden ist längst angerichtet. Eine falsche Behauptung bleibt im Raum, verbreitet sich und wird von denen, die es hören wollen, ungeprüft übernommen.

Aber warum überhaupt erst in diese Situation kommen? Warum lädt man Menschen, die wiederholt und nachweislich Fake-News verbreiten, immer wieder ein? Muss jede Talkshow wirklich ein Sammelbecken für absurde Meinungen und Desinformation sein?

Es gibt oft das Argument, dass man auch kontroverse Meinungen zu Wort kommen lassen müsse, um eine ausgewogene Diskussion zu ermöglichen. Doch »kontrovers« ist nicht gleichbedeutend mit »wahr« oder »relevant«. Wer widerlegte Falschbehauptungen immer wieder verbreitet, ist nicht »kontrovers«, sondern schlicht unseriös. Die Medien haben eine Verantwortung: Sie sind nicht dazu da, jeder beliebigen Ansicht eine Bühne zu bieten, sondern die Zuschauer sachlich und faktenbasiert zu informieren.

Gerade in Zeiten von Fake-News und gezielter Desinformation wäre ein einfaches Prinzip angebracht: Wer sich als Dummschwätzer bewiesen hat, bekommt keine Plattform mehr. Das ist keine Zensur, sondern redaktionelle Verantwortung. Denn es gibt einen Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und der absichtlichen Verbreitung von Lügen. Medienmacher sollten sich fragen: Welche Stimmen tragen zu einer informierten Debatte bei, und welche untergraben sie gezielt?

Faktenchecks sind gut, aber noch besser wäre es, den Bullshit gar nicht erst in die Sendung zu lassen.