8 Wochen mit dem Zendure SolarFlow 800: Dieses Balkonkraftwerk kann mehr als viele Solaranlagen
Balkonkraftwerke waren früher ganz simpel gestrickt. Sie sollten einfach nur die Sonnenenergie einfangen und ins Hausnetz einspeisen. Es gab teilweise nicht einmal Apps dafür. Diese Zeiten sind längst vorbei. Systeme wie das Zendure SolarFlow 800 können mittlerweile mehr als einige große Solaranlagen. Ich habe die neueste Generation in den letzten Wochen genutzt und war wirklich überrascht, was damit alles möglich ist.

Balkonkraftwerke waren früher ganz simpel gestrickt. Sie sollten einfach nur die Sonnenenergie einfangen und ins Hausnetz einspeisen. Es gab teilweise nicht einmal Apps dafür. Diese Zeiten sind längst vorbei. Systeme wie das Zendure SolarFlow 800 können mittlerweile mehr als einige große Solaranlagen. Ich habe die neueste Generation in den letzten Wochen genutzt und war wirklich überrascht, was damit alles möglich ist.
Zendure SolarFlow 800 im Test: Fazit
Zendure hat mit SolarFlow 800 einen der umfangreichsten Wechselrichter für Balkonkraftwerke gebaut, den es zurzeit auf dem Markt gibt. Das System arbeitet sehr effizient, kann mit Akkus um einen Speicher erweitert werden, unterstützt bidirektionales Laden und kostet dabei kein Vermögen.
Die App wurde im Vergleich zu früheren Versionen stark überarbeitet und bietet viel mehr Informationen an als vorher. Sie fokussiert sich aber sehr auf den Einsatz mit einem Smart Meter. Hat man diesen nicht, dann ist das Balkonkraftwerk sogar schlechter zu bedienen als frühere Versionen. Eine Steckdose gibt es hier zudem nicht, sodass ihr die Energie nicht aus dem Akku bekommt, wenn das Stromnetz ausfällt.
Interessant könnte SolarFlow 800 für alle sein, die schon eine Solaranlage ohne Speicher besitzen und diesen nicht nachrüsten können. Das Zendure-System erkennt nämlich über ein Smart Meter, wenn überschüssige Energie ins Hausnetz eingespeist wird und kann damit den Akku laden. Statt ein paar Cent vom Netzbetreiber zu bekommen, könnt ihr den Speicher so füllen und die Energie später verbrauchen, wenn ihr sie benötigt.
Insgesamt hat mich SolarFlow 800 von Zendure fast vollständig überzeugt. Ihr müsst aber unbedingt einen Smart Meter verbauen, damit ihr den vollen Funktionsumfang nutzen könnt. Nur so ist diese Lösung hier sinnvoll und das kann zusätzliche Kosten für einen Elektriker verursachen. Der Preis von 249 Euro allein für den Wechselrichter ist gut (bei Zendure anschauen). Mit 2-kWh-Akku zahlt ihr 817 Euro, was ebenfalls sehr fair ist (bei Zendure anschauen).Zendure SolarFlow 800 beim Hersteller anschauen
Vorteile:Sehr einfache InstallationAkkuspeicher erweiterbar (bis 11,52 kWh)2-MPPT-Laderegler (bis 1.200 Watt)Fairer PreisSolide AppGerüstet für den Winter bis -20 Grad CelsiusIP67-Zertifizierung
Nachteile:Nur mit Smart Meter voller FunktionsumfangElektrofachkraft für Smart Meter nötigKeine Steckdose/USB-Anschlüsse
Alles in einem Wechselrichter

Früher hat Zendure den Wechselrichter und PVHub aufgeteilt, was zu einem echten Kabelsalat geführt hat. Die Zeiten sind zum Glück vorbei. Mittlerweile steckt alles in einem Gerät. Ihr könnt sowohl die bis zu 1.200 Watt starken Solarmodule als auch die Batterie direkt anschließen. Das reduziert Fehlerquellen und es ist auch etwas weniger Kabelsalat. Etwas Kabelsalat ist aber immer noch vorhanden, weil es sich nicht um ein All-in-One-Gerät handelt.
Die Einrichtung ist dabei kinderleicht. Ihr müsst nur die aktuellste Zendure-App installieren, SolarFlow 800 suchen und die Einrichtung starten. Dabei verbindet ihr euch mit dem WLAN und installiert eventuell neue Firmware-Updates. Ist das passiert, könnt ihr das Balkonkraftwerk sofort nutzen.
Schließt ihr wie ich einen Akku an, dann kann es zu Beginn vorkommen, dass sich dieser zunächst kalibriert. Dabei wird er per Sonnenenergie und aus dem Stromnetz voll aufgeladen und wieder entladen. Wundert euch nicht, das ist ganz normal. Bei mir ist das zweimal passiert, danach nicht mehr. So stellt sich der Akku wohl ein.Zu Beginn wird der Akku kalibriert und aus dem Stromnetz geladen.
Smart Meter ist Pflicht

Zu Beginn habe ich SolarFlow 800 ohne Smart Meter benutzt. Dafür ist die App aber nicht wirklich ausgelegt. Es ist sehr umständlich, nur den Wechselrichter zu nutzen, um eine feste Einspeiseleistung einzurichten.
Wenn ihr euch für dieses Zendure-System entscheidet, müsst ihr einen Smart Meter verbaut haben. Nur so arbeitet SolarFlow 800 genau so, wie es sein soll. Ich habe einen Shelly 3EM im Einsatz. Diesen habe ich mit dem Balkonkraftwerk verknüpft und dann wird der Energieverbrauch in Echtzeit ermittelt.
Wenn Solarenergie erzeugt wird, dann speist SolarFlow 800 nur so viel Energie ein, wie ich gerade wirklich verbrauche. Der Rest geht in den Akku und kann später verwendet werden. Ihr verschenkt dadurch kaum Energie – und darum geht es am Ende.
So arbeitet Zendure SolarFlow 800:LinkZendure SolarFlow 800 vorgestellt
Funktionsumfang ist enorm
Als normales Balkonkraftwerk mit Speicher und Echtzeiteinspeisung funktioniert SolarFlow 800 hervorragend. Doch es geht noch viel mehr:
Überschussladung: Wenn ihr eine Solaranlage auf dem Dach habt, die mehr Energie erzeugt als ihr verbraucht und keinen Akku besitzt, um die überschüssige Energie zu speichern, dann erkennt SolarFlow 800 das über das Smart Meter und lädt den eigenen Akku auf. Geht die Sonne unter und die normale Solaranlage liefert keine Energie mehr, dann kann das Zendure-System einspringen und bis zu 800 Watt ins Hausnetz aus dem Akku einspeisen. Ich habe das mit zwei Balkonkraftwerken ausprobiert und es funktioniert. Das können nicht einmal große Solaranlagen.Erkennt SolarFlow 800, dass aus einer anderen Quelle zu viel Energie ins Netz geladen wird, wird der Akku geladen. In dem Fall kommen 372 Watt von den Solarmodulen und 346 Watt aus dem Stromnetz, die sonst verschenkt oder günstig verkauft würden.
Besonders fasziniert hat mich dabei, dass der Akku sowohl mit Sonnenenergie von den Solarzellen geladen werden kann, als auch mit der überschüssigen Energie aus dem Netz, wie oben beschrieben. Das habe ich bei einem Balkonkraftwerk bisher noch nie gesehen.
Dynamische Stromtarife: SolarFlow 800 unterstützt dynamische Stromtarife und kann den Akku laden, wenn die Energie gerade günstig ist. Das habe ich nicht ausprobieren können, weil ich keinen dynamischen Stromtarif habe.Mit einem dynamischen Stromtarif lässt sich Zendure SolarFlow 800 noch weiter optimieren.
Was könnte Zendure besser machen?

Mir persönlich fehlen im Grunde nur eine Steckdose und USB-Anschlüsse. Nicht nur, um diese zu nutzen, wenn der Strom ausfällt, sondern auch während das System ganz normal als Balkonkraftwerk arbeitet. Ob das technisch aber möglich und in der Preisklasse überhaupt sinnvoll ist, kann ich nicht sagen.
Ansonsten ist SolarFlow 800 bereits so umfangreich, dass Zendure aktuell kaum mehr etwas verbessern kann. Ich hatte keine Ausfälle und konnte im Testzeitraum etwa 30 kWh an Energie erzeugen. Für Januar bis März ist das ein ziemlich guter Wert, da die Sonne kaum scheint. Im Sommer wäre natürlich noch viel mehr drin gewesen.Link