In-Ears Lamax Dots 3 ANC im Test

Lamax will mit dem Dots 3 ANC ein Allrounder-Modell mit toller ANC-Performance für unter 60 Euro bieten. Unser Test soll klären, wie gut die In-Ear-Kopfhörer im Alltag wirklich performen.

Mär 16, 2025 - 08:58
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In-Ears Lamax Dots 3 ANC im Test

Lamax will mit dem Dots 3 ANC ein Allrounder-Modell mit toller ANC-Performance für unter 60 Euro bieten. Unser Test soll klären, wie gut die In-Ear-Kopfhörer im Alltag wirklich performen.

Lamax zielt bei seinen Audio-Produkten primär auf ein möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis im Einstiegs-Segment. Der Dots 3 ANC zählt mit einer UVP von 59 Euro zu den teuersten In-Ear-Modellen im hauseigenen Sortiment, soll dafür aber laut Hersteller mit richtig gutem Sound, langer Akkulaufzeit und insbesondere mit seiner aktiven Geräuschunterdrückung überzeugen. Das hat uns neugierig gemacht. Gute ANC-In-Ears für unter 60 Euro – das wäre schon etwas Besonderes! Unser Test soll zeigen, ob Lamax hier auch hält, was sie versprechen.

Design und Tragekomfort

Der erste Blick auf die Dots 3 ANC offenbart, dass schlichter Minimalismus das Sagen hat. Das erfreulich kompakte Ladecase wie auch die Buds sind überwiegend aus mattiertem Kunststoff gefertigt und in Schwarz gehalten. Andere Farbvarianten gibt es nicht. Beim Öffnen des Etuis fällt auf, dass der Mechanismus etwas klapprig wirkt und sich das Case dadurch (unnötig) billig anfühlt. Ansonsten passt aber alles, auch beim Design, das keine wirklichen Besonderheiten aufzeigt. In diesem Preissegment ist das zu erwarten.

Die Earbuds liegen mit jeweils nur etwa 5 Gramm schön leicht in den Ohren. Für einen möglichst hohen Tragekomfort hat Lamax drei Silikonaufsätze in unterschiedlichen Größen beigelegt. Für unsere Ohren hat das nicht so gepasst, der Halt ließ zu wünschen übrig und selbst leichter Sport wurde zum Problem. An dieser Stelle muss betont werden, dass gerade Halt und Tragekomfort bei In-Ears sehr individuell betrachtet werden müssen. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die Dots 3 ANC in anderen Ohren sehr gut passen.

Bedienung

Das Wichtigste vorweg: Eine Begleit-App bietet Lamax für seine Kopfhörer grundsätzlich nicht an. Der Hersteller setzt darauf, dass seine Kopfhörer ausgepackt und ohne Einstellungen direkt genutzt werden können. Für manche Modelle mag das vielleicht so passen.

Bei den Dots 3 ANC erweist sich die fehlende Begleit-App allerdings als echtes Manko: Alle Features und Funktionen müssen allein über die Touch-Steuerung per Fingertipp abgehandelt werden. Dadurch wirkt die Steuerung überladen und die Fehleranfälligkeit ist vergleichsweise hoch. Da wird auch mal versehentlich das laufende Lied übersprungen, obwohl man eigentlich den ANC-Modus wechseln will. Super nervig, wenn es mal schnell gehen muss.

Eine Begleit-App, die die Steuerung entschlackt, individualisierbar macht und gerade beim Klang zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten bietet, ist mittlerweile Standard – auch bei günstigen Kopfhörer-Modellen. Hier sollte Lamax dringend aufschließen.

Technik und Features

Mit Bluetooth 5.3 setzen die Lamax Dots 3 ANC auf eine zeitgemäße Übertragungstechnik. An Codecs wird lediglich SBC und AAC unterstützt. Das ist in diesem Preissegment üblich. Ansonsten gibt es noch einen speziellen Spiele-Modus mit niedriger Latenz – aktivierbar über die Touch-Steuerung.

Akku

Mit bis zu 10 Stunden Laufzeit stellen sich die Lamax Dots 3 ANC grundsätzlich gut auf. Bei eingeschaltetem ANC kann mit rund 6 Stunden gerechnet werden. Über das Ladecase lassen sich die In-Ears noch etwa dreimal aufladen, ehe alles an die Steckdose muss. Geladen wird per beigelegtem USB-C-Kabel. Was uns in der Hinsicht noch fehlt, ist eine Durchsage oder Anzeige des Akkustands. Auch durch die fehlende App wissen wir eigentlich nie, wie es gerade um den Akku steht.

Klang

Beim Soundbild hinterlassen die Lamax Dots 3 ANC mit ihren 10-Millimeter-Treibern einen guten Eindruck. Auch bei hoher Lautstärke klingen die In-Ears in aller Regel ausgewogen, haben aber eine leichte Bass-Dominanz. Für die gängigsten Musik-Genres passt das so im Allgemeinen. Doch auch hier wiegt die fehlende Begleit-App schwer: Es gibt keinen Equalizer und auch keine Klang-Presets, um den Sound den eigenen Vorzügen entsprechend etwas anzupassen oder gegenzusteuern, wenn es – je nach Song – mal überlagernd wird. Gerade bei sehr basslastigen Titeln und hoher Lautstärke kann das passieren.

Der Sound muss so hingenommen werden, wie er ist – und das fühlt sich einfach nicht mehr zeitgemäß und einschränkend an. Grundsätzlich ist der Klang mit Blick auf den günstigen Preis aber wirklich ordentlich – und auch die Sprachqualität beim Telefonieren stimmt!

ANC

Lamax brüstet sich bei den Dots 3 ANC mit einer aktiven Geräuschunterdrückung, bei der lärmende Kinder und hektische Stadtgeräusche ganz einfach vergessen werden können. Das ist ganz schön hochgegriffen. So weit würden wir hier definitiv nicht gehen. Im ANC-Modus performen die Dots 3 ANC auf einem guten Mittelmaß. Tiefe Störfrequenzen werden deutlich abgedämpft, bei Mittel- und Hochfrequenzen gibt es dann mit Blick auf die ANC-Elite deutliche Schwächen. Ein Unterschied zum normalen Modus ohne ANC ist aber stets auszumachen. Alles in allem und insbesondere mit Blick auf den günstigen Preis hat hier Lamax definitiv etwas Tolles zu bieten. So viel steht fest.

Im Transparenzmodus ist ein deutliches Rauschen zu vernehmen, und die eigene Stimme hängt beim Sprechen unangenehm dröhnend in den Ohren. Letzteres gilt auch bei deaktiviertem ANC. Am besten arbeiten die Dots 3 ANC tatsächlich bei dauerhaft eingeschaltetem ANC, denn nur in diesem Modus reduziert sich das Brummen in den Ohren beim Sprechen auf ein angenehmes Maß. Zwar ist auch hier ein Grundrauschen wahrzunehmen, schon bei leiser Musik ist davon aber nichts mehr zu bemerken. Der dauerhaft aktivierte ANC-Modus geht deutlich zulasten der Akkulaufzeit.

Preis

Mit 59 Euro bei Amazon siedeln sich die Lamax Dots 3 ANC im Bereich ANC-In-Ears im günstigen Einstiegs-Segment an.

Fazit

Das Soundbild der Lamax Dots 3 ANC ist für das Einstiegs-Segment sehr ordentlich, gleiches gilt für die ANC-Performance. Der große Haken an der Sache ist jedoch die fehlende Begleit-App, die eine Individualisierbarkeit bei Sound und Steuerung komplett vermissen lässt. Mit Blick auf die starke Konkurrenz ist das ein schwerwiegendes Manko. So bleibt Lamax nur noch der Weg über den Preis.

Zu den aktuell aufgerufenen 59 Euro gehen die Kopfhörer schon in Ordnung. Doch es gibt im vergleichbaren Preissegment genügend In-Ear-Modelle mit ANC, wie die 1More Aero (Testbericht) oder die Galaxy Buds FE (Testbericht), die in einigen vielen Bereichen besser performen als die Dots 3 ANC.

Die Lamax Dots 3 ANC bieten für den Einstiegsbereich soliden Sound und gutes ANC. Ohne Begleit-App fehlt es zwar an Anpassungsmöglichkeiten für Klang und Steuerung, aber für 59 Euro ist das Preis-Leistungs-Verhältnis stark.

Mit 59 Euro siedeln sich die Lamax Dots 3 ANC im Bereich ANC-In-Ears im günstigen Einstiegs-Segment an.

  • guter Sound
  • effektives ANC
  • günstiger Preis
  • keine Begleit-App
  • überladene Touch-Steuerung
  • keine Individualisierbarkeit