Apple C1-Chip: Großteil der Entwicklung erfolgte in München

Nach Jahren der Entwicklung hat Apple sein erstes eigenes 5G-Modem vorgestellt, welches im iPhone 16e debütiert. Warum der C1 eine weitreichende technische Errungenschaft in der Geschichte des Unternehmens darstellt und was wir von dem Funkchip erwarten können, schauen wir uns heute genauer an. Mehr als nur ein weiteres Modem Auf den ersten Blick wirkt das […]

Feb 20, 2025 - 21:52
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Apple C1-Chip: Großteil der Entwicklung erfolgte in München

Nach Jahren der Entwicklung hat Apple sein erstes eigenes 5G-Modem vorgestellt, welches im iPhone 16e debütiert. Warum der C1 eine weitreichende technische Errungenschaft in der Geschichte des Unternehmens darstellt und was wir von dem Funkchip erwarten können, schauen wir uns heute genauer an.

Fotocredit: Apple

Mehr als nur ein weiteres Modem

Auf den ersten Blick wirkt das neue iPhone 16e nicht unbedingt revolutionär. Es sieht aus wie ein iPhone 14, mit demselben OLED-Display, der bekannten Face ID Notch und einem vertrauten Formfaktor. Doch unter der Haube steckt etwas, das die Art und Weise, wie Apple die mobile Kommunikation in seinen Geräten konzipiert, für immer verändern könnte: das Apple-eigene 5G-Modem C1. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte verzichtet Apple auf Mobilfunkchips von Qualcomm oder früher Intel und setzt auf eine selbstentwickelte Lösung.

Apple betont, dass der C1 nicht nur „schnelle und verlässliche 5G-Konnektivität“ bietet, sondern auch das „energieeffizienteste Modem, das jemals in einem iPhone steckte“ ist. Klingt gut, aber warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Eigenentwicklungen bedeuten mehr Kontrolle, weniger Abhängigkeit von externen Zulieferern und langfristig sogar finanzielle Einsparungen. Und die Entwicklung dieses Chips war kein kleines Projekt – Apple hat Milliarden in die Forschung gesteckt, einen erheblichen Teil davon in Deutschland.

Deutschlands Rolle in Apples 5G-Zukunft

Ein Großteil der Entwicklung des C1 erfolgte in München, wo Apple über die Jahre einen riesigen Entwicklungsstandort aufgebaut hat. Rund 2000 Mitarbeiter aus 40 Ländern sollen hier an der Technologie gearbeitet haben. Der Spiegel zitiert Apples Chip-Chef Johny Srouji mit der Aussage, dass die bayerische Niederlassung eine „Schlüsselrolle“ in diesem Projekt übernommen hat.

Dass Apple auf eigene Chips setzt, ist nicht neu. Die A- und M-Serie hat bereits bewiesen, wie leistungsfähig hauseigene Entwicklungen sein können. Mit dem C1 geht Apple jetzt noch einen Schritt weiter – und könnte damit Qualcomm auf lange Sicht ernsthafte Kopfschmerzen bereiten.

Erster Schritt zur Unabhängigkeit von Qualcomm

Bisher war Apple stark von Qualcomm abhängig, wenn es um Mobilfunkchips ging. Diese Partnerschaft war nicht immer harmonisch, was in der Vergangenheit sogar zu Rechtsstreitigkeiten geführt hat. Mit dem C1 will Apple nun einen Schlussstrich ziehen. Dieser kann nicht sofort durchgezogen werden, denn der Einfluss von Qualcomm ist groß. Doch für die Zukunft will Apple im großen Umfang profitieren. Eigenentwicklungen sind langfristig kosteneffizienter und können nahtloser in das eigene Ökosystem integriert werden.

Ein weiterer Pluspunkt: Apple hat damit die Grundlage geschaffen, 5G-Technologie auch in andere Geräte zu bringen. Somit könnten wir womöglich bald auch MacBooks mit direkter 5G-Anbindung sehen.

Was kann der C1?

Beim C1 handelt es sich um einen in 4 nm gefertigten Chip. Neben 5G unterstützt er auch ältere Mobilfunkstandards sowie GPS und Satellitenfunk. WLAN und Bluetooth werden allerdings weiterhin von einem separaten Chip geregelt.

Eine besonders spannende Neuerung ist der verbesserte Energieverbrauch. Apple gibt an, dass das Modem bis zu 25 % weniger Strom verbraucht als bisherige Lösungen. Das liegt unter anderem daran, dass der A-Chip die Anforderungen des Funkmoduls im Voraus kennt und so die Leistung optimieren kann. Klingt clever – bleibt abzuwarten, wie sich das in der Praxis bewährt.

So positiv die bisherigen Informationen auf dem Papier klingen, eine entscheidende Frage bleibt: Wie gut ist der C1 wirklich? Apple hat das Modem in die eigene Architektur integriert und auf Effizienz optimiert, doch Qualcomm ist seit Jahrzehnten der Branchenführer in diesem Bereich. Erste Tests werden zeigen, ob der C1 mit den hochentwickelten Modems von Qualcomm mithalten kann.