Verbraucherschützer fordern EU-Gesetz gegen Werbe-Tracking

Verbraucherschützer fordern ein neues EU-Gesetz, das Tracking und das Erstellen von Nutzerprofilen für Werbezwecke verbietet. Die bisher vorliegende Regulierung durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder das Gesetz über digitale Dienste (DSA) sei unzureichend. Die vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aufgestellten Forderungen basieren auf einem Gutachten zur Regulierung von Online-Werbung. Die Untersuchung mache deutlich, dass daraus gravierende Risiken […]

Feb 12, 2025 - 19:22
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Verbraucherschützer fordern EU-Gesetz gegen Werbe-Tracking

Verbraucherschützer fordern ein neues EU-Gesetz, das Tracking und das Erstellen von Nutzerprofilen für Werbezwecke verbietet. Die bisher vorliegende Regulierung durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder das Gesetz über digitale Dienste (DSA) sei unzureichend.

Die vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aufgestellten Forderungen basieren auf einem Gutachten zur Regulierung von Online-Werbung. Die Untersuchung mache deutlich, dass daraus gravierende Risiken für die Verbraucher und für die Gesellschaft resultieren. Die Praxis der Werbeindustrie, Menschen anhand ihrer individuellen Vorlieben, Verhaltensweisen und Schwächen zu kategorisieren und zu beeinflussen, führe zu Manipulation, Diskriminierung und Vertrauensverlust.

Smartphone User

Die aktuellen Forderungen stehen im Zusammenhang mit der Tatsache, dass in jüngster Zeit gehäuft darüber berichtet wurde, in welchem Ausmaß im Werbebereich mit den persönlichen Daten der Nutzer gehandelt wird. Für neue Erkenntnisse haben auch Datenlecks von enormem Ausmaß gesorgt.

Verbraucher sind den Praktiken der Werbeindustrie machtlos ausgeliefert. Die bestehenden Gesetze reichen nicht aus. Ein Verbot von Tracking und Profilbildung ist der einzige Weg, Verbraucher nachhaltig zu schützen.

Nutzer haben den jüngsten Erkenntnissen zufolge kaum noch die Möglichkeit, die Kontrolle über ihre Daten zu wahren, auch wenn sie diese Praktiken zu großen Teilen ablehnen. Einer 2024 erstellten repräsentativen Umfrage zufolge stimmen 70 Prozent der Nutzer der Aussage zu, dass Unternehmen Daten grundsätzlich nicht zu Profilen zusammenfassen dürfen sollten, um personalisierte Werbung zu erstellen.

Wetter Online schränkt Datennutzung ein

Im Zusammenhang mit den jüngsten, aufgeflogen Datenlecks wurde auch bekannt, das Wetter Online in sehr großem Umfang die Daten seiner Nutzer sammelt und auch weitergibt. Informationen von BR24 zufolge hat der Dienst die Weitergabe von Nutzerdaten nun jedoch deutlich eingeschränkt. Jedoch ist statt der zuvor 800 Werbepartner immer noch von 300 die Rede. Allerdings merkt Wetter online in seinen Nutzungsbedingungen jetzt an, dass die Standortdaten lediglich für Wetterinformationen und nicht für Werbezwecke verwendet werden. Inwieweit der Wetterdienst die Forderungen von Verbraucherschützern und Datenschutzbehörden jedoch tatsächlich einhält, soll noch geprüft werden.