Apple gewinnt Zeit: Brasilianisches Gericht kippt Sideloading-Urteil

Apples Richtlinien für den App Store werden weltweit unter die Lupe genommen, dabei ist Brasilien kürzlich zu einem Brennpunkt der Auseinandersetzung geworden. Anfang dieses Monats entschied ein brasilianisches Gericht, dass Apple 90 Tage Zeit hat, um das Sideloading zu erlauben, d. h. die Installation von Apps von außerhalb des App Store. Jetzt hat sich die […]

Mär 20, 2025 - 16:40
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Apple gewinnt Zeit: Brasilianisches Gericht kippt Sideloading-Urteil

Apples Richtlinien für den App Store werden weltweit unter die Lupe genommen, dabei ist Brasilien kürzlich zu einem Brennpunkt der Auseinandersetzung geworden. Anfang dieses Monats entschied ein brasilianisches Gericht, dass Apple 90 Tage Zeit hat, um das Sideloading zu erlauben, d. h. die Installation von Apps von außerhalb des App Store. Jetzt hat sich die Lage zu Apples Gunsten gewendet. Ein neues Urteil besagt nun, dass Apple diese Änderungen nicht vornehmen muss, zumindest vorerst.

Brasilien will Sideloading (noch) nicht erzwingen

Ein Bundeszivilgericht in Brasilien hat entschieden, dass Apple seine derzeitige App Store Politik beibehalten kann, zumindest bis zu einem weiteren Verfahren.

Der Fall geht auf eine Entscheidung der brasilianischen Kartellbehörde Cade zurück, die im vergangenen November entschied, dass Apple den Vertrieb von Apps außerhalb des App Stores erlauben muss. Ursprünglich hatte Apple nur 20 Tage Zeit, um dem Urteil nachzukommen. Allerdings wehrte sich Apple mit dem Argument, dass eine solche Änderung die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer gefährden würde.

Nach einer öffentlichen Anhörung mit Apple und anderen großen Unternehmen, darunter auch Epic Games, hatte ein Gericht Apple angewiesen, das Sideloading innerhalb von 90 Tagen zu ermöglichen. Damit hatte Apple zwar einen kleinen Aufschub erhalten, die Umsetzung musste jedoch weiterhin erfolgen. Das Argument? Die Beschränkungen von Apple könnten den Wettbewerb und die Innovation auf dem Markt für mobile Anwendungen behindern. Das Gericht verwies sogar auf die Einhaltung ähnlicher Vorschriften in der Europäischen Union durch Apple als Beweis dafür, dass eine solche Änderung keine „erheblichen Auswirkungen oder irreparablen Schäden“ für das Unternehmen verursachen würde.

Apple legte Berufung ein und argumentierte, das Unternehmen werde so bestraft, als hätte es den Fall bereits verloren, obwohl das Verfahren noch nicht abgeschlossen sei. Als Folge wurde in der jüngsten Entscheidung Apple Recht gegeben, zumindest vorläufig. Das bedeutet nicht, dass das Unternehmen aus Cupertino endgültig aus dem Schneider ist – es verschafft ihm lediglich Zeit für die nächste Phase des Rechtsstreits.

(via 9to5Mac)