Die EU schützt Gamer und wird Online-Spiele damit ordentlich umkrempeln

Die EU-Kommission verschärft die Regeln für virtuelle Währungen in Videospielen. Vor allem Kinder sollen dadurch vor Manipulation in Online-Games geschützt werden, doch die Richtlinien dürften allen Spielern zugutekommen.

Mär 24, 2025 - 18:57
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Die EU schützt Gamer und wird Online-Spiele damit ordentlich umkrempeln

Die EU-Kommission verschärft die Regeln für virtuelle Währungen in Videospielen. Vor allem Kinder sollen dadurch vor Manipulation in Online-Games geschützt werden, doch die Richtlinien dürften allen Spielern zugutekommen.

Damit verstoßen Spiele gegen EU-Verbraucherschutzvorschriften

In Online-Spielen könnt ihr jede Menge Geld ausgeben. Entwickler und Publisher setzen dabei immer wieder auf Tricks, durch die Spieler gar nicht so genau mitbekommen, wie sehr ihr Konto leidet. Die EU nimmt sich diese Ingame-Mechaniken jetzt zur Brust, um vor allem Kinder zu schützen.

Konkret richten sich die Maßnahmen der EU gegen das Spiel Star Stable Online. Nach Beschwerden einer schwedischen Verbraucherschutzorganisation hat die Consumer Protection Cooperation (CPC) einige Punkte im Spiel identifiziert, die gegen die EU-Verbraucherschutzvorschriften verstoßen:Direkte Appelle an Kinder in der Werbung, die zum Kauf von Spielwährung oder Gegenständen aufzufordern oder Erwachsene zu überreden, diese für sie zu kaufen Die Verwendung von Techniken wie „zeitlich begrenzte Käufe“, um Kinder in unzulässiger Weise zum Kauf von virtueller Ingame-Währung oder Ingame-Inhalten zu bewegen Das Fehlen klare und transparente, an Kinder angepasste, Informationen über den Kauf und die Verwendung von virtueller Währung im Spiel, was die Verbraucher dazu verleitet, mehr auszugeben als sie beabsichtigen Das Versäumnis des Unternehmens, dafür zu sorgen, dass die Influencer, die für ihre Produkte werben, kommerzielle Inhalte klar offenlegen und Kinder mit ihren Marketingtechniken nicht ungebührlich beeinflussen.

Auch wenn ihr nicht Star Stable Online spielt, werden euch einiger dieser Praktiken sicherlich bekannt vorkommen, wenn ihr viele Live-Service-Games zockt. Die Entwickler hinter Star Stable Online haben jetzt einen Monat Zeit, um Verbesserungen vorzuschlagen.Link

So anders könnten Online-Spiele bald aussehen

Das CPC-Netzwerk veröffentlicht auch eine Reihe an Richtlinien, an die sich Videospiele künftig halten sollten. Dadurch soll Spielern ein „sicheres und transparentes“ Erlebnis garantiert werden:Klare und transparente Preisgestaltung und vorvertragliche Informationen Vermeidung von Praktiken, die die Kosten für digitale Inhalte und Dienstleistungen im Spiel verschleiern, sowie von Praktiken, die die Verbraucher zum Kauf virtueller Währungen zwingen Achtung des Widerrufsrechts der Verbraucher Beachtung der Schutzbedürftigkeit von Verbrauchern, insbesondere wenn es sich um Kinder handelt

Trotz der Richtlinien solltet ihr nicht erwarten, dass Spiele-Entwickler jetzt sofort all ihre Geschäftspraktiken auf den Kopf stellen. Trotzdem ist es sehr gut denkbar, dass Entwickler zumindest in der EU gezwungen sind, auf dutzende verschachtelte Ingame-Währungen zu verzichten und die direkten Euro-Preise für Gegenstände im Shop anzugeben.

Das CPC-Netzwerk ist auch noch lange nicht fertig. Jetzt will es die Fortschritte allerdings überwachen und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen. Die Europäische Kommission will außerdem einen Workshop anbieten, um mit Gaming-Unternehmen die nächsten Schritte zu besprechen (Quelle: Europäische Kommission).

Danke EU, es wird wirklich Zeit!

Zwielichtige Monetarisierung in Videospielen ist leider keine Seltenheit mehr. Es wird Zeit, dass die EU eingreift und gierige Publisher in die Schranken weist. Ich hoffe, die Richtlinien werden jetzt auch gründlich durchgesetzt und dass nach Star Stable Online bald noch viele weitere Online-Games nachbessern müssen.