KI-Bildrechte – Auf was musst Du achten?

Zwischen Kreativität und Gesetz – KI-Bilder auf dem Prüfstand: KI-generierte Bilder haben in kürzester Zeit Einzug in Social Media, Marketingkampagnen, E-Commerce und sogar in der Kunstwelt erhalten. Tools wie Midjourney, DALL·E oder Adobe Firefly machen es selbst Laien leicht, beeindruckende Visuals auf Knopfdruck zu erstellen. Doch mit der kreativen Freiheit wächst auch die Unsicherheit: Wem ... Der Beitrag KI-Bildrechte – Auf was musst Du achten? erschien zuerst auf contentmanager.de.

Mär 25, 2025 - 13:01
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KI-Bildrechte – Auf was musst Du achten?

Zwischen Kreativität und Gesetz – KI-Bilder auf dem Prüfstand: KI-generierte Bilder haben in kürzester Zeit Einzug in Social Media, Marketingkampagnen, E-Commerce und sogar in der Kunstwelt erhalten. Tools wie Midjourney, DALL·E oder Adobe Firefly machen es selbst Laien leicht, beeindruckende Visuals auf Knopfdruck zu erstellen. Doch mit der kreativen Freiheit wächst auch die Unsicherheit: Wem gehören diese Bilder eigentlich? Und darf man sie einfach so verwenden – vor allem im geschäftlichen Kontext? In diesem Artikel erfährst Du, wie es um die KI-Bildrechte steht, was Du bei privater und kommerzieller Nutzung beachten solltest und wie Du rechtlich auf der sicheren Seite bleibst.

Gibt es ein Urheberrecht für KI-Bilder?

Die zentrale Frage lautet: Kann ein Bild, das von einer künstlichen Intelligenz erzeugt wurde, urheberrechtlich geschützt sein? Da unser Gesetz zu diesem Thema noch aus einer Zeit vor KI-generierten Bildern stammt, lautet die Antwort derzeit so: Laut deutschem Urheberrecht ist ein Bild nur dann urheberrechtlich geschützt, wenn ein:e menschliche:r Urheber:in kreativ tätig war. Rein KI-generierte Werke – also solche, bei denen der Mensch nur einen Textbefehl eingibt und das Bild automatisch erzeugt wird – gelten aktuell nicht als schutzfähig. Ähnlich sieht es auch in der EU aus.

In den USA gab es bereits mehrere Fälle, in denen Gerichte bestätigt haben, dass KI-Werke nicht urheberrechtlich geschützt sind, weil kein menschlicher Schöpfer beteiligt war. Eine Ausnahme kann es geben, wenn Menschen bei der Bildgenerierung einen maßgeblichen kreativen Beitrag leisten – etwa durch gezielte Bearbeitung oder Kombination mehrerer Arbeitsschritte. Trotz fehlendem Schutz heißt das aber nicht automatisch, dass KI-Bilder frei verwendbar sind. Denn es spielen weitere Aspekte eine Rolle – vor allem Lizenzbedingungen und Trainingsdaten.

Wohin mit den erstellten Bildern?

Die erstellten Bilder müssen gespeichert und die dazugehörigen Lizenzen klar aufgeführt werden. Damit jede:r im Team Bilder und Informationen finden kann, bedarf es eines strukturierten und durchdachten Systems: Einem Digital Asset Management System. Für die erleichterte Auswahl haben wir 36 Anbieter gegenübergestellt.

Private Nutzung von KI-Bildern – was ist erlaubt?

Im privaten Umfeld ist die Nutzung von KI-generierten Bildern vergleichsweise unproblematisch – zum Beispiel für:

  • Social Media Beiträge

  • Persönliche Websites oder Blogs

  • Schul- oder Studienprojekte

Aber auch hier gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Denn viele KI-Tools haben eigene Nutzungsbedingungen, die genau regeln, was mit den generierten Bildern geschehen darf. Einige Plattformen erlauben nur die nichtkommerzielle Nutzung – andere fordern die Nennung der Quelle oder schließen bestimmte Inhalte (z. B. Darstellungen realer Personen) aus. Außerdem ist zu beachten: Die KI-Modelle wurden meist mit bestehendem Bildmaterial trainiert. Wenn dieses urheberrechtlich geschützt war, können sich in den KI-Ergebnissen stilistische oder motivische Überschneidungen ergeben – was rechtliche Probleme nach sich ziehen kann.

Kommerzielle Nutzung – Vorsicht vor rechtlichen Grauzonen

Noch heikler wird es, wenn Du KI-Bilder kommerziell nutzen möchtest – etwa für:

  • Werbekampagnen

  • Onlineshops und Produktverpackungen

  • Buchcover, Magazine oder Merchandise

Hier musst Du unbedingt sicherstellen, dass Dir die entsprechenden Nutzungsrechte tatsächlich zustehen. Viele Anbieter gewähren Dir keine exklusiven Rechte an den Bildern – was bedeutet, dass andere dieselben Bilder ebenfalls nutzen können. Zudem musst Du prüfen, ob durch das Bild nicht doch urheberrechtlich geschütztes Material beeinflusst wurde. Denn KI-Modelle wie Midjourney greifen auf riesige Datenmengen zurück, bei denen die Herkunft nicht immer nachvollziehbar ist. Ein weiterer Risikofaktor: Manche Plattformen behalten sich selbst Rechte an den generierten Bildern vor oder nutzen diese für Trainingszwecke. Wenn Du ein Bild exklusiv verwenden willst, solltest Du auf Tools mit klaren Lizenzmodellen oder vollständig lokalen Lösungen setzen.

Nutzungsbedingungen der Plattformen: Ein Blick ins Kleingedruckte

Die Nutzungsbedingungen der beliebten KI-Bildgeneratoren unterscheiden sich teils erheblich. Wer KI-Bilder verwendet, sollte genau wissen, welche Rechte und Pflichten mit der jeweiligen Plattform einhergehen. Hier ein erweiterter Überblick über gängige Anbieter:

  • Midjourney
    Die kommerzielle Nutzung ist nur mit einem kostenpflichtigen Abo gestattet. Nutzer:innen erhalten eine nicht-exklusive Lizenz zur Verwendung der erstellten Bilder. Außerdem veröffentlicht Midjourney standardmäßig alle generierten Bilder öffentlich auf seinem Discord-Server – ein Datenschutzrisiko, wenn interne oder vertrauliche Inhalte visualisiert werden.

  • DALL-E (OpenAI)
    OpenAI erlaubt sowohl die private als auch die kommerzielle Nutzung der generierten Bilder. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Verantwortung für eventuelle Urheberrechtsverletzungen beim Nutzer oder bei der Nutzerin liegt. Das bedeutet: Auch wenn Du ein Bild aus DALL-E verwendest, kann es sein, dass es unbeabsichtigt stilistische oder inhaltliche Elemente aus urheberrechtlich geschützten Werken enthält – und Du haftest im Ernstfall.

  • Adobe Firefly
    Adobe verspricht, ausschließlich auf lizenziertes Material (z. B. Adobe Stock, Creative Commons Inhalte oder gemeinfreie Werke) für das KI-Training zurückzugreifen. Dadurch wird ein besonders hoher Schutzstandard gewährleistet. Nutzer:innen erhalten umfassende Nutzungsrechte, auch im kommerziellen Bereich. Ein starkes Plus: Adobe bietet seinen Creative-Cloud-Kund:innen rechtliche Absicherung, falls es doch zu Streitfällen kommt.

  • Canva Magic Media
    Die generierten Bilder unterliegen den Content-Lizenzen von Canva, die teils zwischen kostenlosen und Pro-Inhalten unterscheiden. Die kommerzielle Nutzung ist in der Regel erlaubt, sofern das Bild nicht als eigenständiges Produkt verkauft wird (z. B. als Poster). Vorsicht ist geboten bei der Weiterverbreitung auf Plattformen wie Etsy oder Amazon – hier gelten oft zusätzliche Einschränkungen.

  • Shutterstock AI und andere Stock-Plattformen
    Shutterstock kennzeichnet KI-generierte Bilder und bietet sie über eigene Lizenzmodelle an. Diese unterliegen denselben Bedingungen wie herkömmliche Stockfotos. Vorteil: Du erhältst eine klare Lizenz und Rechtssicherheit, kannst aber meist keine Exklusivrechte erwerben.

Tipp: Lies die Lizenzvereinbarung vor der Nutzung jedes Bildes sorgfältig durch. Speichere Screenshots oder PDFs der Bedingungen – das kann im Falle einer Abmahnung sehr hilfreich sein.

Best Practices: So nutzt Du KI-Bilder rechtssicher

Die rechtlichen Unsicherheiten rund um KI-Bilder machen es umso wichtiger, bei der Nutzung systematisch und sorgfältig vorzugehen. Mit den folgenden Best Practices schützt Du Dich und Dein Unternehmen vor ungewollten Folgen:

  • Tool-Auswahl mit Bedacht treffen: Nutze vorzugsweise Tools, die transparent mit ihren Trainingsdaten umgehen und klare Lizenzbedingungen bieten. Meide Tools, bei denen die Herkunft der Trainingsdaten unklar ist.

  • Quelle und Tool dokumentieren: Notiere Dir, mit welchem Tool das Bild erzeugt wurde, welches Prompt Du verwendet hast und wann. So kannst Du im Zweifelsfall die Entstehung nachvollziehen und belegen, dass keine Rechte Dritter verletzt wurden.

  • Keine realen Persönlichkeiten oder Marken abbilden: Auch wenn viele Tools in der Lage sind, täuschend echte Abbilder berühmter Personen oder Logos zu erzeugen – die Verwendung kann zu Persönlichkeitsrechtsverletzungen oder Markenrechtsklagen führen.

  • Achte auf ethische und sensible Inhalte: Vermeide KI-Bilder zu politischen, medizinischen oder rechtlich sensiblen Themen – vor allem, wenn sie realitätsgetreu wirken. Der Grat zwischen Illustration und Desinformation ist hier besonders schmal.

  • KI-Inhalte kennzeichnen: Transparenz schafft Vertrauen – vor allem im Marketing, Journalismus oder E-Commerce. Eine kleine Info wie „Dieses Bild wurde mit KI erstellt“ kann rechtlich und ethisch sinnvoll sein.

  • Besser: Lizenzierte KI-Bilddatenbanken nutzen: Plattformen bieten mittlerweile eigene KI-generierte Kategorien an – mit klarem Lizenzmodell und professioneller Qualität.

Wenn Du diese Best Practices beachtest, kannst Du KI-Bilder kreativ und zugleich rechtssicher in Deinen Content-Strategien einsetzen – ohne Angst vor rechtlichen Stolperfallen.

KI-Bildrechte: Chancen nutzen, aber Risiken kennen

KI-generierte Bilder eröffnen neue kreative Möglichkeiten – gerade für Unternehmen, Agenturen und Content Creators. Doch der rechtliche Rahmen ist aktuell noch lückenhaft und von Unsicherheit geprägt. Wer KI-Bilder nutzt, sollte daher stets einen kritischen Blick auf die Lizenzbedingungen, die Nutzungskontexte und die potenziellen Risiken werfen. Kurz gesagt: Die private Nutzung ist meistens unproblematisch, die kommerzielle Nutzung braucht Aufmerksamkeit und Vorsicht.

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