Studie: Deutschland hat die höchsten Internet-Preise in der EU

Ihr zahlt in der EU nirgendwo so viel für schnelles Internet wie in Deutschland. Das beweist eine neue Analyse. Ganze...

Mär 24, 2025 - 18:56
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Studie: Deutschland hat die höchsten Internet-Preise in der EU

Ihr zahlt in der EU nirgendwo so viel für schnelles Internet wie in Deutschland. Das beweist eine neue Analyse.

Ganze 1 Euro pro Megabit fallen hierzulande an, während Surfer in Rumänien nur 1 Cent und in Polen oder der Slowakei 3 Cent pro Mbit zahlen.

Selbst der EU-Durchschnitt liegt bei 18 Cent, wie eine aktuelle Verivox-Analyse zeigt. Österreich und Belgien folgen mit 35 Cent auf den hinteren Plätzen, bleiben aber weit unter deutschen Preisen.

Viele Anbieter hängen an Vorleistungsprodukten der Telekom

Grund für die Kluft ist laut der Analyse die Marktdominanz der Telekom: Obwohl der Markt seit 1998 liberalisiert ist, hängen viele Anbieter an deren Vorleistungsprodukten. Das bremse den Wettbewerb und die Umstellung auf moderne Technik.

Deutschland klebt an veralteten DSL-Leitungen, während Länder wie Portugal oder Schweden flächendeckend auf Glasfaser setzen“, kritisiert Verivox-Experte Jörg Schamberg. Ein Ausstieg aus der Kupfertechnik ist hierzulande erst ab 2030 geplant – zu spät für datenhungrige KI-Anwendungen.

Glasfaser-Ausbau viel zu langsam

Dabei wäre Glasfaser die Lösung: Tarife sind 47 Prozent günstiger pro Mbit als DSL und bieten höhere Geschwindigkeiten. Trotzdem zögern viele– aus Angst vor Hürden oder Kosten.

Die Telekom treibt den Ausbau zwar voran (aktuell 750.000 km Glasfasernetz), doch bis 2030 soll erst die Hälfte der Haushalte FTTH-Anschlüsse erhalten. Der Staat investiert 1,2 Milliarden Euro in den Gigabit-Ausbau, doch die Zersplitterung des Marktes verunsichert viele.

Der Teufelskreis, der digitale Transformation ausbremst

Für euch als Nutzer des Internet bedeutet das: Selbst bei hoher Kaufkraft zahlt ihr im Vergleich überproportional viel. Ein Wechsel zu Glasfaser könnte bis zu 200 Euro jährlich sparen – wenn ihr die Verfügbarkeit prüft.

Doch solange die Telekom ihre Vormachtstellung hält und der DSL-Abschied verzögert wird, bleibt Deutschland das EU-Schlusslicht bei fairen Internetpreisen, besagt die Studie.

Ein Teufelskreis, der die digitale Transformation ausbremst, während andere Länder längst im Gigabit-Tempo surfen.

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