Xiaomi Redmi Pad SE 8.7 im Test
Das Redmi Pad SE 8.7 gehört zu den kleinsten Tablets von Xiaomi. Mit einem Preis von unter 100 Euro ist es ein Schnäppchen. Ob es auch gut ist, zeigt der Test.
Das Redmi Pad SE 8.7 gehört zu den kleinsten Tablets von Xiaomi. Mit einem Preis von unter 100 Euro ist es ein Schnäppchen. Ob es auch gut ist, zeigt der Test.
Redmi ist nicht nur für günstige Smartphones mit ordentlichem Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt, sondern auch für erschwingliche Tablets. Die SE-Reihe richtet sich traditionell an besonders preisbewusste Käufer – das neue Redmi Pad SE 8.7 macht da keine Ausnahme.
Mit seinem 8,7-Zoll-Display ist es kaum größer als ein Taschenbuch und damit ideal zum Lesen von News oder E-Books – ein klassisches Sofa- oder Reise-Tablet eben. Ob das Mini-Modell auch technisch überzeugt, klären wir im folgenden Testbericht.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Notebooksbilliger.de für sechs Wochen zur Verfügung gestellt. Dort ist das Tablet aktuell in der WLAN-Variante mit 64 GB für 108 Euro erhältlich.
Design
Das Redmi Pad SE 8.7 tritt im klassischen Tablet-Look mit kantigem Gehäuse auf. Der Rahmen besteht aus Metall, die Rückseite allerdings nur aus Kunststoff. Dank feiner Riffelung liegt das Gerät dennoch angenehm sicher in der Hand – Rutschgefahr minimiert. Zudem zeigt sich die Oberfläche erfreulich resistent gegenüber Fingerabdrücken.
Auf der Rückseite sitzt ein rundes Kameramodul mit einer einfachen Linse und einem LED-Blitz – funktional, aber sicher kein Designstatement. Verarbeitung und Haptik gehen in Ordnung, die Tasten bieten einen sauberen Druckpunkt.
Mit Abmessungen von 211,58 × 125,48 × 8,8 mm ist das Tablet erfreulich kompakt und verschwindet problemlos in der Handtasche. Auch längeres Halten mit einer Hand ist bei einem Gewicht von 373 Gramm machbar – ob hochkant beim Lesen oder quer für Videos und Spiele. Achtung bei Flüssigkeiten: Es ist nicht wasserdicht. Im Vergleich zu einem 11-Zoll-Tablet bietet das SE rund ein Drittel weniger Bildschirmfläche, dafür aber deutlich mehr als jedes Smartphone.
Display
Das 8,7-Zoll-Display mit IPS-Panel löst mit 1340 × 800 Pixeln auf. Full-HD ist das zwar nicht, aber bei 179 PPI und einem typischen Tablet-Abstand zum Auge fällt das kaum negativ auf. Wer ganz genau hinschaut, kann einzelne Pixel zwar erkennen, muss dafür aber auch näher ran als gesund ist. Dafür punktet das Panel mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz – für ein Budget-Tablet keine Selbstverständlichkeit. Scrollen und Wischen wirkt dadurch deutlich flüssiger als bei vielen Konkurrenten in dieser Preisklasse.
Auch im Hinblick auf Helligkeit überrascht das kleine Panel positiv: Bis zu 500 Nits konnten wir im Test messen – das reicht locker, um es auch auf dem Balkon zu nutzen – solange nicht die Sonne direkt aufs Display knallt. Farben wirken lebendig, Kontraste sind ordentlich abgestimmt – für Videos, News oder E-Books liefert die Anzeige eine rundum solide Vorstellung.
Das vorhandene Widevine-L1-Zertifikat erlaubt Streaming in Full-HD – theoretisch. Praktisch limitiert das HD-Display die Auflösung, aber immerhin ist das mehr als nur SD – ein Vorteil gegenüber Geräten ohne L1.
Kamera
Von der Kamera eines günstigen Tablets sollte man keine Wunder erwarten – und offen gesagt, tut das auch niemand. Während bei Smartphones die Linse inzwischen fast wichtiger als der Prozessor ist, genügt beim Tablet meist ein „Hauptsache, sie ist da“. Redmi verbaut hier eine einfache 8-Megapixel-Hauptkamera sowie eine 5-Megapixel-Frontlinse.
Für gelegentliche Schnappschüsse, das schnelle Abfotografieren eines Dokuments oder den Videoanruf mit der Familie reicht das allemal. Die Schärfe ist jedoch ausbaufähig, die Farben wirken etwas blass, und feine Strukturen verschwimmen gern mal. Selbst günstige Smartphones liefern hier bessere Ergebnisse. Immerhin: Videos lassen sich sowohl vorn als auch hinten in Full-HD mit 30 FPS aufnehmen – und die Qualität ist sogar passabel.
Ausstattung
Im Redmi Pad SE 8.7 werkelt ein Mediatek Helio G85 – ein alter Bekannter, aber auch ein alter Prozessor. Dieser ist alles andere als flott. Mit rund 7800 Punkten im PCmark liegt die Leistung aber im Bereich dessen, was man von einem günstigen Einsteiger-Tablet erwarten darf.
Für Medienkonsum, einfaches Surfen und gelegentliche App-Nutzung reicht das aus. Wer allerdings auf schnelle Reaktionen hofft, muss sich in Geduld üben: Gelegentlich gönnt sich das Tablet kleine Denkpausen. Gaming? Nur eingeschränkt. Anspruchsvolle 3D-Titel überfordern das Gerät. Klassiker wie „Solitär“ oder ein paar Runden „Angry Birds“ sind aber kein Problem.
Standardmäßig bringt das Tablet 4 GB RAM mit, dazu wahlweise 64 oder 128 GB internen Speicher. Es gibt zudem eine reine WLAN-Variante oder sogar mit einem Modem für Mobilfunk mit LTE. Praktisch: Ein microSD-Slot zur Speichererweiterung ist vorhanden.
Selbst GPS ist an Bord – in Kombination mit einem Hotspot oder der LTE-Variante wird das Tablet so zur Navi-Alternative fürs Auto. Der Rest der Ausstattung ist schlicht, aber erwartbar: USB-C 2.0, Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.3. Die Lautsprecher gehen in Ordnung – für ein schnelles YouTube-Video zwischendurch reicht es. Es gibt sogar einen Steckplatz für eine Klinke mit 3,5 mm für kabelgebundene Kopfhörer. Einen Fingerabdrucksensor gibt es nicht.
Software
Das kompakte Redmi-Tablet läuft inzwischen mit Hyper OS 2 auf Basis von Android 15. Es wurde ursprünglich mit Android 14 ausgeliefert. Die Oberfläche erinnert eher an iOS als an pures Android: Ein App-Drawer ist von Haus aus nicht aktiv, stattdessen landen alle Apps direkt auf dem Homescreen. Wie gewohnt bringt Xiaomi auch eine ordentliche Portion Bloatware mit – darunter Spiele, Online-Shops und diverse Tools.
Zum Testzeitpunkt Ende April 2025 stammte das Sicherheitsupdate noch aus dem Februar – nicht dramatisch alt, aber eben nicht mehr ganz frisch. Xiaomi garantiert Software-Updates für insgesamt drei Jahre ab Marktstart, also voraussichtlich bis 2027. Ein Update auf Android 16 ist angekündigt – danach ist allerdings Schluss mit neuen Android-Versionen.
Akku
Der Akku des Redmi Pad SE 8.7 bringt 6650 mAh mit – etwas mehr als ein typisches Smartphone. Die Ausdauer ist erfreulich stark: Im Battery Test von PCmark kam das Gerät auf rund 14 Stunden Dauerbetrieb – ein Wert, den sonst nur wenige Tablets erreichen, mal abgesehen von speziellen Outdoor-Modellen. Wer primär Videos streamt, kann sogar je nach Helligkeit des Displays mit bis zu 20 Stunden Laufzeit rechnen.
Beim Laden geht es hingegen gemächlich zu: Von 20 auf 100 Prozent vergehen etwa zwei Stunden. Schnellladen ist hier nicht.
Preis
Zum Marktstart letzten Jahres hatte das Redmi Pad SE 8.7 noch eine UV von 150 Euro mit 64 GB sowie 200 Euro mit 128 GB. Für LTE (4G) kommt rund 30 Euro hinzu. Mittlerweile ist der Preis stark gefallen. Bei Notebooksbilliger.de bekommt man es mit 64 GB in der WLAN-Variante ab etwa 108 Euro. Als Farben stehen Anthrazit, Hellblau und Hellgrün zur Auswahl.
Fazit
Das Redmi Pad SE 8.7 von Xiaomi bietet ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis. Durch seine handliche Größe ist es ideal für unterwegs oder als Zweitgerät auf der Couch. Besonders beim Lesen spielt es seine Stärken aus – ob E-Books, Nachrichten oder Social Media. Für längere Filmabende ist das kompakte Display dann vielleicht doch etwas zu klein.
Punkte sammelt das Tablet zudem mit seinem ordentlichen HD-Display samt 90-Hz-Refresh-Rate und der ausgezeichneten Akkulaufzeit. Der verbaute Prozessor ist kein Sprinter, reicht aber für Alltagsaufgaben und Medienkonsum meist aus. Wer ein günstiges und vor allem kompaktes Tablet für einfache Aufgaben sucht, liegt mit dem Redmi Pad SE 8.7 goldrichtig.
- günstig
- gute Bildqualität des Displays
- lange Akkulaufzeit
- Updates für 3 Jahre
- langsamer Prozessor
- viel Bloatware
- Display nur mit HD-Auflösung
- lädt langsam