EU-Kommission fordert mehr Geräte-Interoperabilität mit dem Apple-Ökosystem

Apple und die Europäische Union sind sich wieder uneins, dieses Mal geht es um Interoperabilität. Die Europäische Kommission hat neue Regeln eingeführt, die Apple zwingen, iOS und iPadOS für Drittentwickler weiter zu öffnen. Apple spricht sich entschieden gegen diese Maßnahmen aus und bezeichnet sie als „schlecht für unsere Produkte und schlecht für unsere europäischen Nutzer“. […]

Mär 19, 2025 - 21:00
 0
EU-Kommission fordert mehr Geräte-Interoperabilität mit dem Apple-Ökosystem

Apple und die Europäische Union sind sich wieder uneins, dieses Mal geht es um Interoperabilität. Die Europäische Kommission hat neue Regeln eingeführt, die Apple zwingen, iOS und iPadOS für Drittentwickler weiter zu öffnen. Apple spricht sich entschieden gegen diese Maßnahmen aus und bezeichnet sie als „schlecht für unsere Produkte und schlecht für unsere europäischen Nutzer“.

Apple soll iOS und iPadOS weiter öffnen

Der Digital Markets Act (DMA) der EU zielt bekanntlich darauf ab, Tech-Giganten wie Apple offener zu machen. Mit neuen Maßnahmen sollen nun weitere Voraussetzungen geschaffen werden, damit Drittanbieter ihre Produkte besser in die Apple-Plattform integrieren können.

Nun soll Apple zulassen, dass Nicht-Apple-Geräte stärker mit iPhones und iPads integriert werden können. Das bedeutet unter anderem nahtlosere Benachrichtigungen, einfacheres Pairing und schnellere Datenübertragungen für Mitbewerber. Die neuen Bestimmungen gelten auch für proprietäre Apple-Technologien wie AirDrop und AirPlay.

Apple warnt: Sicherheitsrisiken und Datenschutz in Gefahr

Apple sieht in diesen neuen Regeln eine Gefahr für den Datenschutz und die Sicherheit der Nutzer. Das Unternehmen hat seinen Ruf durch die enge Verzahnung von Hardware und Software zum Schutz der Nutzer aufgebaut. Apple warnt, dass einige Unternehmen diese Bestimmungen ausnutzen könnten, um ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen auf sensible Nutzerdaten zuzugreifen.

Neben dem Datenschutz sieht Apple in den DMA-Vorgaben auch eine Bedrohung für die Innovation. Das Unternehmen investiert viel in Forschung und Entwicklung, um sicherzustellen, dass Funktionen wie AirDrop und AirPlay nahtlos in seinem Ökosystem funktionieren. Jetzt können Konkurrenten, die keine ähnlichen Investitionen getätigt haben, diese Innovationen kostenlos einsetzen, was die Fähigkeit von Apple, weiterhin branchenführende Technologien zu entwickeln, beeinträchtigen könnte.

EU will gleiche Chancen für alle Unternehmen

Die Europäische Kommission besteht derweil darauf, dass Apple als „Gatekeeper“ zu viel Kontrolle über das iPhone-Erlebnis hat. Das Ziel des DMA ist es, sicherzustellen, dass alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, die gleichen Chancen im Wettbewerb haben. Deswegen ist die EU der Ansicht, dass die Öffnung des Apple-Ökosystems zu mehr Innovation führen und den Nutzern mehr Auswahlmöglichkeiten bieten wird.

Alle von Apple bereitgestellten Funktionen für die Interoperabilität sollen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die EU erwartet außerdem, dass Apple die entsprechenden Frameworks und APIs zum gleichen Zeitpunkt zur Verfügung stellt, zu dem sie als Funktionen der Apple-Plattform erscheinen – ein späterer Zugriff für Dritte ist nicht ausreichend.

Apple ist zwar mit den Maßnahmen nicht zufrieden, hat jedoch erklärt, dass man sich an das Gesetz halten wird und weiterhin mit der Europäischen Kommission in diesen Fragen zusammenarbeiten wird:

„Die heutigen Entscheidungen wickeln uns in Bürokratie ein, verlangsamen Apples Fähigkeit, Innovationen für Nutzer in Europa zu entwickeln und zwingen uns, unsere neuen Funktionen kostenlos an Unternehmen zu verschenken, die sich nicht an dieselben Regeln halten müssen“, so Apple in einer Erklärung gegenüber MacRumors. „Das ist schlecht für unsere Produkte und schlecht für unsere europäischen Nutzer. Wir werden weiterhin mit der Europäischen Kommission zusammenarbeiten, um ihr zu helfen, unsere Bedenken im Namen unserer Nutzer zu verstehen.“