Gaming-Smartphone Redmagic 10 Pro im Test
Maximale Leistung, starkes Display und Zocker-Features satt: Das Redmagic 10 Pro will das perfekte Gaming-Smartphone sein – wir haben es im Alltag getestet.
Maximale Leistung, starkes Display und Zocker-Features satt: Das Redmagic 10 Pro will das perfekte Gaming-Smartphone sein – wir haben es im Alltag getestet.
Das Redmagic 10 Pro ist ein echtes Gaming-Smartphone. Der Fokus liegt klar auf maximaler Leistung, einem erstklassigen Bildschirm und langer Akkulaufzeit. Auch die typischen Funktionen wie kapazitive Schultertasten und der Game-Modus sind wieder mit an Bord – für ein möglichst intensives Spielerlebnis. Wie gut sich das Redmagic 10 Pro in unseren Benchmarks schlägt und wo seine Schwächen liegen, zeigt unser Test.
Design: Wie sieht das Redmagic 10 Pro aus?
Auch wenn sich das Redmagic 10 Pro im kantigen Design kaum vom Vorgängermodell unterscheidet, wirkt die Rückseite nun deutlich schlichter. Auf dem Glas finden sich lediglich das Herstellerlogo, der Schriftzug sowie ein „X“ als Hinweis auf die zehnte Generation der Gaming-Reihe.
Die drei Kameralinsen sind bündig ins Gehäuse eingelassen. Daneben sitzt der charakteristische Lüfter, der laut Hersteller nochmals effizienter arbeitet und wie gewohnt beleuchtet ist. An der Seite befinden sich der Luftkanal, die üblichen Bedientasten, der Schalter für den Spielmodus sowie die kapazitiven Schultertasten.
Ein Blick auf das Aluminiumgehäuse zeigt: Drei Mikrofone sind unauffällig integriert. Mit Maßen von 163,4 × 76,2 × 8,9 mm und einem Gewicht von 229 Gramm gehört das Gerät zu den größeren und schwereren Vertretern seiner Klasse. Dafür ist es hervorragend verarbeitet und macht einen stabilen, hochwertigen Eindruck.
Der Fingerabdrucksensor ist unter dem Display verbaut, reagiert zügig und ist gut erreichbar. Auch die Frontkamera ist unauffällig ins Display integriert – sie „blickt“ durch die Pixel und stört beim Spielen nicht.
Eine offizielle IP-Zertifizierung gibt es nicht. Allerdings ist der SIM-Karten-Schacht mit einer Gummidichtung versehen – es liegt nahe, dass Nubia hier lediglich auf die kostenintensive Zertifizierung verzichtet hat.
Display: Bietet das Redmagic 10 LTPO?
Das OLED-Display mit LTPO-Technologie misst 6,85 Zoll im 20:9-Format und bietet mit einer Auflösung von 2688 × 1216 Pixeln eine sehr hohe Bildschärfe. Die Bildwiederholrate erreicht bis zu 144 Hertz, mit wählbaren Zwischenstufen bei 60, 90 und 120 Hertz. Zusätzlich gibt es einen Automatikmodus, bei dem das System die Wiederholrate je nach Anwendungssituation selbstständig anpasst.
Die Abtastrate für Berührungen liegt bei bis zu 2500 Hertz, was äußerst reaktionsschnelles Eingeben ermöglicht – auch die durchschnittlichen 960 Hertz stellen bereits einen sehr hohen Wert dar. Die maximale Helligkeit gibt der Hersteller mit 2000 Nits an.
Bei der Farbdarstellung überzeugt es ebenfalls: Der DCI-P3-Farbraum wird zu 100 Prozent abgedeckt, was für eine natürliche und kontrastreiche Wiedergabe sorgt. Besonders hervorzuheben sind die äußerst schmalen Display-Ränder – mit einer Bildschirm-zu-Gehäuse-Fläche von 95,3 Prozent zählt das Redmagic 10 Pro zu den Spitzenreitern. Zum Schutz des Bildschirms kommt Corning Gorilla Glass zum Einsatz. Zusätzlich ist ab Werk eine Schutzfolie aufgebracht.
Kamera: Wie gut sind Fotos mit dem Redmagic 10 Pro?
Eine Top-Kamera ist bei einem Gaming-Smartphone eher zweitrangig – für das eine oder andere spontane Foto sollte sie aber dennoch ausreichen. Im Redmagic 10 Pro sind zwei 50-Megapixel-Kameras verbaut: eine Hauptkamera mit 24 mm Brennweite und optischer Bildstabilisierung (OIS) sowie eine Ultraweitwinkel-Linse mit 14 mm Brennweite. Ergänzt wird das Setup durch eine Telelinse mit lediglich 2 Megapixeln. Ein echter optischer Zoom fehlt – stattdessen gibt es maximal einen zehnfachen digitalen Zoom.
Die Bildqualität beider Hauptkameras geht insgesamt in Ordnung. Besonders bei starker Sonneneinstrahlung fehlt es der Hauptlinse jedoch an Dynamikumfang. Auch die allgemeine Bildschärfe lässt zu wünschen übrig: Bereits bei leichtem Hineinzoomen wirken Fotos unscharf. Im Vergleich liegen Hersteller wie Samsung oder Google hier klar vorn.
Positiv überrascht die Videoqualität: Dank effektiver Stabilisierung gelingen flüssige Aufnahmen in 4K mit 60 fps oder sogar in 8K mit 30 FPS. Die Frontkamera liefert akzeptable Ergebnisse, zeigt aber Schwächen bei Details und Kontrasten – die Bildqualität bleibt insgesamt eher unterdurchschnittlich.
Der Nachtmodus kann zumindest bei der Hauptkamera mit heller Belichtung und ordentlichem Kontrast punkten. Die mangelnde Schärfe bleibt allerdings auch hier ein Thema. Insgesamt gehen die Ergebnisse in diesem Modus in Ordnung. Ergänzt wird das Kamera-Setup durch einige KI-Funktionen, mit denen sich insbesondere Objekte aus Fotos entfernen oder Videos nachträglich stabilisieren lassen.
Ausstattung: Wie schnell ist das Redmagic 10 Pro?
Im Redmagic 10 Pro kommt selbstverständlich Qualcomms aktuelles Top-SoC zum Einsatz: der Snapdragon 8 Gen 3 Elite. Unterstützt wird dieser von Nubias eigenem Red Core 3 Pro, der für KI-Aufgaben wie Upscaling und Bildoptimierung zuständig ist. Leistung gibt es also mehr als genug – allerdings kämpft der Chip trotz integrierter, aktiver Kühlung mit Hitzeproblemen.
Der Lüfter des ICE-X-Kühlsystems rotiert in diesem Jahr mit beeindruckenden 23.000 Umdrehungen pro Minute, dazu setzt Nubia auf zahlreiche thermische Optimierungen. Dennoch erreicht das Gerät im Stresstest Temperaturen von knapp 60 Grad Celsius – ein Extrem-Szenario, keine Frage, aber aus unserer Sicht dennoch deutlich zu hoch.
Im Benchmark „Wild Life Extreme“ von 3DMark erzielt das Redmagic 10 Pro fast 7000 Punkte und ist damit sogar minimal schneller als Samsungs Galaxy S25 Ultra. Im PCMark Work 3.0 erreicht es über 25.000 Punkte – rund 5000 mehr als das S25. Auch im Geekbench 6 überzeugt das Gerät mit 19.500 Punkten im OpenCL-Grafiktest sowie 2900 (Single-Core) und 9400 Punkten (Multi-Core) – das sind Werte der absoluten Spitzenklasse. Spiele wie Call of Duty: Mobile oder PUBG laufen dementsprechend selbst auf höchsten Grafikeinstellungen flüssig und ohne Einbrüche.
Unser Testgerät kommt mit 12 GB LPDDR5X-RAM und 256 GB UFS-4.1-Pro-Speicher – bereits eine starke Grundausstattung. Daneben bietet Redmagic zwei weitere Varianten an: eine mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher sowie ein High-End-Modell mit satten 24 GB RAM und 1 TB Speicher.
Eine Speichererweiterung per microSD ist leider nicht möglich. Der SIM-Slot bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten, E-SIMs werden jedoch nicht unterstützt. Die restliche Ausstattung ist auf dem neuesten Stand: Wifi 7 mit HBS, 5G, Bluetooth 5.4 und NFC sind mit an Bord. Für präzise Ortung sorgen Dual-GPS, Glonass, Beidou und Galileo. Der USB-C-Anschluss unterstützt sowohl USB-3.2-Geschwindigkeiten und Power Delivery als auch die Bildausgabe via Displayport.
Neben der Performance und dem Display gehören die Lautsprecher zu den wichtigsten Elementen eines Gaming-Smartphones. Die Stereo-Speaker des Redmagic 10 Pro liefern kräftigen Sound und erreichen hohe Lautstärken. Bei hohen Frequenzen neigen sie allerdings leicht zum Übersteuern. Positiv: Auch ein klassischer Klinkenanschluss für kabelgebundene Kopfhörer ist wieder mit dabei.
Software: Wie lange gibt es Updates?
Das Redmagic 10 Pro setzt auf das hauseigene Redmagic OS 10, das auf Android 15 basiert. Derzeit läuft das Gerät jedoch lediglich mit dem Sicherheits-Patch vom Dezember – und ist damit bereits seit drei Monaten im Rückstand.
Auf der europäischen Website des Herstellers finden sich keine Informationen darüber, wie lange Sicherheits-Updates oder neue Android-Versionen erscheinen sollen. Erst ein Blick in die FAQ der US-Website bringt Klarheit: Nubia verspricht dort regelmäßige Updates im Abstand von ein bis zwei Monaten – allerdings nur für drei Jahre – sowie genau ein großes Android-Update. Für ein derart leistungsstarkes Smartphone ist das enttäuschend. Denn nach nur wenigen Jahren könnten aktuelle Spiele bereits nicht mehr lauffähig sein, obwohl die Hardware grundsätzlich mehr als genug Power mitbringt.
Weniger erfreulich ist auch der Umgang mit vorinstallierter Software: Der Hersteller übertreibt es etwas mit der Bloatware. Insgesamt acht zusätzliche Apps sind vorinstalliert, zudem finden sich Ordner wie „Hot Games“ und „Hot Apps“ auf dem Homescreen – gefüllt mit App-Empfehlungen. Immerhin: Alles lässt sich manuell entfernen.
Wie schon bei den Vorgängern wirkt die Software in Teilen unfertig – unsaubere Übersetzungen trüben den Gesamteindruck. Gleichzeitig bietet Redmagic OS einige exklusive Features, die man bei Standard-Smartphones vergeblich sucht: etwa die Schultertasten mit einer Abtastrate von 520 Hz oder den physischen Schalter für den sogenannten Game Space. Letzterer lässt sich auch frei belegen – etwa zum Starten der Kamera oder Einschalten der Taschenlampe. Innerhalb des Game Space lassen sich für jedes Spiel individuelle Leistungseinstellungen vornehmen, um das Maximum aus dem Gerät herauszuholen.
Neu: Beim Anschluss an ein externes Display verwandelt sich das Smartphone in ein Trackpad, über das sich per Touchgesten zusätzliche Funktionen nutzen lassen.
Akku: Wie lange hält das Redmagic 10 Pro durch?
Beim Akku geht Nubia keine Kompromisse ein und spendiert dem Gaming-Monster eine gigantische Kapazität von 7050 mAh. Damit hält das Smartphone auch bei stärkerer Nutzung den ganzen Tag, wie der Battery Test von PCMark zeigt. Bei 100 Prozent Akkustand und aktiviertem WLAN, GPS und 144-Hz-Bildwiederholrate erreichen wir eine Laufzeit von 9 Stunden, bevor der Test bei 20 Prozent Kapazität stoppt. Um die maximale Laufzeit zu testen, haben wir in einem weiteren Durchlauf WLAN und GPS deaktiviert und die Bildwiederholrate auf 60 Hz limitiert. So kommen wir auf eine Laufzeit von fast 12 Stunden.
Trotz hoher Kapazität ist das Gerät mit 80 Watt in 18 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen. Dabei wird das Gerät vom integrierten Lüfter gekühlt. Alternativ kann die Ladung in den Einstellungen auch verlangsamt werden, um den Akku zu schonen. Unüblich: Nubia inkludiert beim Redmagic 10 Pro ein 80-Watt-Netzteil. Zwar kann das Gerät sogar mit bis zu 100 Watt laden, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Ein weiteres praktisches Feature in diesem Zusammenhang ist die automatische Ladetrennung. So kann in den Einstellungen der maximale Ladestand vorgegeben werden und das Gerät stoppt den Ladevorgang automatisch, sobald dieser erreicht wurde. Doch auf kabelloses Laden muss man wieder einmal verzichten.
Preis: Was kostet das Redmagic 10 Pro?
Das Redmagic 10 Pro gibt es je nach Ausstattung nur in bestimmten Farben. Für die Ausführung mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher sind das entweder Shadow oder Lightspeed, also Schwarz oder Weiß. Direkt beim Hersteller gibt es derzeit Rabatte. So kostet das Smartphone in der Grundausstattung nur 629 Euro. Auch die Variante mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher gibt es in zwei Farben: Moonlight und Dusk. Diese kosten 779 Euro. Das Top-Modell mit 24 GB RAM und 1 TB gibt es nur in der Farbe Dusk und kostet 979 Euro.
Fazit
Das Redmagic 10 Pro perfektioniert wichtige Features für Gamer: starke Akkulaufzeit, schnelles Laden, eine hervorragende Leistung und ein gutes Display. Allein die Touch-Trigger dürften für viele Gamer schon ein Grund sein, zur Redmagic-Reihe zu wechseln. Dennoch hat das Smartphone auch seine Schwächen. Diese liegen hier klar bei der Hitzeentwicklung, der Update-Politik und auch der Kamera. Wer aber das beste Gaming-Erlebnis unter Android sucht, liegt hier richtig. Für alle Anderen ist ein klassisches Flaggschiff-Smartphone vermutlich die bessere Wahl.
- gute Akkulaufzeit
- sehr starke CPU
- viele Gaming-Features
- schnelles Aufladen
- keine Speichererweiterung
- ohne E-SIM-Unterstützung
- wird sehr warm
- nur 3 Jahre Sicherheits-Updates
- kein kabelloses Laden