Hama Smartwatch 7000 im Test

Hama bietet mit der Smartwatch 7000 eine Sportuhr an, die mit einem eleganten Design zum kleinen Preis überzeugen soll. Ob die Smartwatch eine günstige Alternative zur Huawei Watch GT 5 sein kann, klären wir im Test.

Mär 28, 2025 - 14:11
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Hama Smartwatch 7000 im Test

Hama bietet mit der Smartwatch 7000 eine Sportuhr an, die mit einem eleganten Design zum kleinen Preis überzeugen soll. Ob die Smartwatch eine günstige Alternative zur Huawei Watch GT 5 sein kann, klären wir im Test.

Günstig, aber trotzdem elegant – unter diesem Motto hat Hama die Smartwatch 7000 auf den Markt gebracht. Für rund 70 Euro sollen Käufer eine smarte Armbanduhr bekommen, die nicht nur schick aussieht, sondern auch unter der Haube neben diversen Sportfunktionen Gesundheits-Tracking und eine Telefonfunktion.

Dabei richtet sich die Hama Smartwatch 7000 optisch explizit an Frauen und ähnelt beim Design der Huawei Watch GT 5 mit 41 mm (Testbericht). Wir haben uns die Hama-Uhr im Test genauer angeschaut und verraten, ob die günstige Smartwatch ihr Geld wert ist.

Design & Display

Hama hat mit der Smartwatch 7000 explizit eine weibliche Zielgruppe im Fokus. Das 1,32-Zoll große OLED-Display ist in einem goldfarbenen Gehäuse eingefasst, an dem sich zwei blau-goldene Bedientasten befinden. Das weiße Armband besteht aus Silikon und verfügt über eine vergoldete Metallschnalle. Die Optik der Uhr wirkt insgesamt allerdings eher gewollt als gekonnt elegant. Insgesamt sieht das Design nicht direkt billig aus, einen Preis für edlen Chic bekommt die Smartwatch aber auch nicht. Das Aussehen der Smartwatch 7000 ist letztlich Geschmackssache, geht aber für den Preis absolut in Ordnung.

Demgegenüber kann die Verarbeitung der Hama-Uhr überzeugen. Das Armband macht einen robusten Eindruck und auch das Gehäuse, das auf den ersten Blick eher empfindlich wirkt, übersteht Stöße und Stürze aus einer Höhe von 1,5 Metern auf Steinboden ohne Probleme.

Das OLED-Farbdisplay gehört mittlerweile zum Standard bei den meisten Smartwatches und punktet im Test mit einer hohen Helligkeit (in fünf Stufen regelbar) und einer verzögerungsfreien Reaktion auf Touch- und Tasteneingaben. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich das Display gut ablesen. Laut Herstellerangaben ist die Uhr übrigens nach IP68 zertifiziert und bis zu 3 ATM wasserdicht. Man könnte die Smartwatch 7000 also auch unter der Dusche oder beim Schwimmen tragen.

App & Bedienung

Um den vollen Funktionsumfang der Hama Smartwatch 7000 nutzen zu können, müsst man auf eurem Smartphone die Hama-Fit-Move-App installieren. Die App findet man kostenlos im Google Play Store oder im Apple App Store.

Wie bei den meisten anderen Smartwatch-Apps benötigt man auch für Hama Fit Move einen eigenen Account. Leider fehlt hier die Möglichkeit, ein bereits bestehendes Google-Konto oder vergleichbare Optionen zu nutzen. Stattdessen muss man umständlich E-Mail-Adresse und Passwort vergeben sowie einen Verifizierungscode eintippen, den die App zuschickt. Das geht auch einfacher.

Ansonsten unterscheidet sich die App praktisch nicht viel von der Huawei Health App. Der Aufbau ähnelt dem chinesischen Pendant in vielen Details, und selbst die Anzeige mit den Ringen zu Aktivität, Training und Bewegungszeit ist gleich. Allerdings wirkt die Software in Teilen nicht ganz so optimiert, wie es bei Huawei der Fall ist. Beispielsweise werden die Beschreibungen der Kacheln im Hauptbildschirm teils seltsam getrennt, sodass beim Wort „Umgebungsschallpegel“ etwa der letzte Buchstabe in eine neue Zeile rutscht. Vereinzelt finden sich auch einige ungelenke Übersetzungen in der App, wie der „Zifferblatt-Markt“ oder die „Periodenverfolgung“. Das sind zwar keine echten Fehler, etwas merkwürdig lesen sich die Beschreibungen dann aber schon. Ansonsten funktioniert die App aber problemlos und überzeugt mit einer guten Übersichtlichkeit.

Die Hama Smartwatch 7000 selbst lässt bei der Bedienbarkeit grundsätzlich keine Wünsche offen. Der Bildschirm reagiert zuverlässig auf unsere Eingaben und erkennt auch dann noch Touch-Gesten, wenn unsere Finger feucht oder verschwitzt sind. Das Betriebssystem der Uhr funktioniert wie schon bei der App weitestgehend genauso wie bei Huawei-Smartwatches, weshalb man sich recht schnell zurechtfinden sollte. Hama setzt auf die üblichen Touch- und Wischgesten in Kombination mit den beiden Buttons an der Gehäuseseite, sodass man zügig durch die übersichtlichen Menüs navigiert.

Aktivität & Training

Obwohl Hama die Smartwatch 7000 explizit mit smarten Funktionen wie Telefonie, Sprachassistenz und Musiksteuerung bewirbt, hat die Uhr auf dem Papier auch für Sportler eine ganze Menge zu bieten. Wir können aus 110 verschiedenen Sportarten wählen, um Trainingseinheiten aufzuzeichnen, darunter Laufen, Gehen, Radfahren und Schwimmen, Kraftsport, aber auch verschiedene Ball- und Randsportarten.

Je nach gewählter Sportart zeigt die Uhr zusätzliche Informationen wie Lauftempo, Schritte und aerobische Belastung an. Dabei fällt auf, dass die Übersetzung der einzelnen Datenkategorien fehlerhaft ist. Beispielsweise können wir uns nicht erklären, was beim Laufen mit „rollendes Tempo“ gemeint sein soll (daneben gibt es noch „Echtzeittempo“ und „durchschnittliches Tempo“). Die meisten Sportprofile müssen ohnehin mit einer reduzierten Datenanzeige auskommen und geben lediglich Informationen über Puls und Trainingsdauer an.

Zusätzlich verfügt die Hama Smartwatch 7000 über eine automatische Trainingserkennung für Gehen, Laufen, Rudern und den Crosstrainer. Dieses Feature lässt sich für jede der genannten Sportarten separat aktivieren. Im Test funktioniert die Erkennung allerdings nur mittelmäßig. Laufeinheiten erkennt die Uhr recht zuverlässig, aber nicht durchgehend, beim Gehen klappt es hingegen gut. Mit dem Rudern hat die Smartwatch am meisten Probleme.

Ordentlich, aber nicht perfekt, arbeitet derweil der Herzfrequenzsensor. Im Ruhezustand weicht der gemessene Puls regelmäßig drei bis fünf Schläge von der Messung des Kontrollgeräts ab, bei lockeren Laufeinheiten im Grundlagenausdauerbereich kommt es zwischendurch gelegentlich zu Differenzen im Bereich von bis zu zehn Schlägen.

Wirklich ungenau werden die Messungen allerdings bei HIIT-Einheiten oder Krafttraining. Hier leidet die Uhr unter dem typischen Problem vieler günstiger Smartwatches: Ein schwankender Puls stellt den optischen Sensor vor Probleme. Die Uhr kommt dann bei der Pulsmessung einfach nicht schnell genug hinterher, sodass entsprechende Ungenauigkeiten im Bereich von bis zu 70 Schlägen (zum Beispiel 105 statt 161 BPM) auftreten, und das auch über mehrere Minuten. Für das gelegentliche Tracking von moderaten Sporteinheiten reicht die Hama Smartwatch 7000 aber aus.

Ein nettes Extra für Laufanfänger sind die sogenannten „Laufkurse“, deren Bezeichnung allerdings etwas in die Irre führt. Es handelt sich hierbei nämlich nicht um echte Trainingspläne, sondern nur um eine Sammlung von sechs verschiedenen Lauf-Workouts. Die wiederum sind nach Schwierigkeitsgrad geordnet und dauern zwischen 5 und 29 Minuten.

Leider verfügt die Hama Smartwatch 7000 über kein eigenes GPS-Modul, sodass wir für eine Aufzeichnung von Lauf- und Radstrecken zusätzlich eine Verbindung mit dem Smartphone herstellen müssen. Das ist etwas schade, denn die Konkurrenz zeigt, dass ein GPS-Feature auch im Preissegment unter 100 Euro möglich ist.

Schlaf & Gesundheitsfunktionen

Die Hama Smartwatch 7000 setzt beim Schlaf-Tracking auf die üblichen Standard-Features: Neben Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt zeichnet die Uhr die einzelnen Schlafphasen sowie unsere Atmung auf und bewertet unsere Schlafqualität auf einer Skala von 1 bis 100. Dabei erkennt sie die Schlafdauer zuverlässig, registriert aber andere Schlafphasen als unser Kontrollgerät Garmin Fenix 7 (Testbericht). Inwiefern die Messungen korrekt sind, können wir nicht abschließend beurteilen, aber die Bewertung des Schlafs entspricht unserem subjektiven Empfinden.

Neben dem reinen Schlaf-Tracking verfügt die Smartwatch 7000 noch über eine zusätzliche Gesundheitsfunktion, nämlich das Perioden-Tracking. Dieses Feature beschränkt sich aber darauf, dass wir das Datum der vergangenen Periode, die Zyklusdauer und die Periodendauer angeben können. Anhand dieser Daten berechnet die Uhr dann den zu erwartenden Termin von Eisprung, Menstruation und Ovaluationstagen. Weil die App keine Möglichkeit bietet, zusätzliche Informationen wie Menstruationssymptome, Körpertemperatur oder Zervixschleim anzugeben, hat das Feature allerdings fast keinen praktischen Nutzen.

Zusätzliche Features

Die Auswahl an Zusatz-Features bei der Hama Smartwatch 7000 ist ziemlich begrenzt. Immerhin kann man sie zum Freisprechen mit dem Smartphone verwenden. Wir haben also die Möglichkeit, etwa Telefonanrufe direkt über die Smartwatch zu starten oder entgegenzunehmen und über das integrierte Mikrofon mit Gesprächspartnern zu kommunizieren. Das funktioniert in der Praxis auch tadellos. Allerdings verfügt die Uhr über keinen SIM-Slot, sodass zum Telefonieren immer auch das Smartphone benötigt wird.

Die Uhr verfügt ansonsten weder über einen integrierten Musikspeicher noch über eine Bezahlfunktion. Das integrierte Mikrofon erfüllt neben der Telefonie übrigens noch eine weitere Funktion. Man könnte nämlich über die Smartwatch auch Siri oder Google Assistent aktivieren. Je nachdem, welches Betriebssystem man auf eurem Smartphone verwendet, steuert die Uhr über das Sprachassistenz-Feature den jeweiligen KI-Helfer an. Auch das klappt in unserem Test ohne Probleme.

Akku

Laut Hama beträgt die Akkulaufzeit der Smartwatch 7000 sechs bis acht Tage, je nach Nutzungsszenario. Das vollständige Aufladen dauert 2,5 Stunden. Im Test haben wir die Uhr mit drei anderthalbstündigen Workouts (davon zwei Laufeinheiten und eine Krafteinheit) bei voller Helligkeit und aktivierten Benachrichtigungen getestet. Dabei hielt die Smartwatch knapp sieben Tage durch – ein Wert, der für eine Uhr dieser Preiskategorie absolut in Ordnung geht und die Huawei Watch GT 5 deutlich übertrifft.

Preis

Hama verkauft die Smartwatch 7000 zum Preis von 89 Euro. Die Uhr ist ausschließlich mit goldfarbenem Gehäuse und weißem Silikonarmband erhältlich, andere Modellvarianten gibt es nicht. Der Straßenpreis liegt bei knapp 70 Euro, je nach Anbieter. Damit gehört die Smartwatch zu den günstigsten Uhren mit Telefoniefunktion am Markt.

Fazit

Hama hat mit der Smartwatch 7000 eine Smartwatch auf den Markt gebracht, die in einigen Bereichen punkten kann, dafür in anderer Hinsicht aber eher wie gewollt und nicht gekonnt wirkt. Was uns definitiv überzeugt hat, sind das Display, die Telefoniefunktion und die Akkulaufzeit. Der optische Sensor und die Übersetzung der Menüs schneiden aber weniger gut ab. Außerdem vermissen wir ein umfangreicheres Zyklus-Tracking und ein GPS-Modul.

Insgesamt ist die Hama Smartwatch 7000 damit keine schlechte Uhr, aber die Konkurrenz hat teilweise einfach die Nase vorn. Wer allerdings eine günstige Smartwatch mit Freisprechfunktion sucht und sich an den Mankos der Hama nicht stört, kann hier zugreifen.

  • tolles Display
  • gute Akkulaufzeit
  • Freisprechfunktion
  • optischer Pulssensor mit Schwächen
  • Design ist Geschmackssache
  • kein GPS