Smartmi Luftreiniger 2 im Test
Der Smartmi Luftreiniger 2 bietet eine Reinigungsleistung von 380 m³/h und ist damit für Räume bis 45㎡ geeignet. Außerdem ist er kompatibel zu Alexa, Homekit und Google.
Der Smartmi Luftreiniger 2 bietet eine Reinigungsleistung von 380 m³/h und ist damit für Räume bis 45㎡ geeignet. Außerdem ist er kompatibel zu Alexa, Homekit und Google.
Mit dem Luftreiniger 2 bietet Smartmi eine Variante, die in puncto Reinigungsleistung mit dem Philips AC2889/10 vergleichbar ist. Beide Modelle befreien pro Stunde 333 m³ Luft von Staub. Mit diesem sogenannten CADR-Wert (Clean Air Delivery Rate) geben Hersteller das grundsätzliche Leistungspotenzial ihrer Geräte an. Bei kleineren Partikeln beträgt der CADR-Wert 380 m³/h, bei TVOC (Total Volatile Organic Compounds) 100 m³/h und bei Pollen 353 m³/h. Laut Hersteller ist das Gerät damit zur Luftreinigung in bis zu 45 m² großen Räumen geeignet.
Wie sein großer Bruder Jya Fjord Pro mit einem CADR-Wert von 550 m³/h gehört der Smartmi Luftreiniger 2 zu den Modellen, die vom TÜV-Rheinland mit der Allergy Care Certification ausgezeichnet wurden. Laut TÜV erzielen die Geräte eine Reinigungsrate von mindestens 99 Prozent für gängige Allergene in Innenräumen, einschließlich Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaaren. Das Allergy-Care-Zertifikat haben auch die Luftreiniger von Xiaomi aus der 4er-Serie wie der Smart Air Purifier 4 (Testbericht) erhalten. Andere Hersteller wie Philips haben ihre Luftreiniger von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zertifizieren lassen. Sie zeichnet Luftreiniger aus, „die im alltäglichen Betrieb eine messbare Verbesserung der Luft für die angegebene Raumgröße erreichen“.
Smartmi Luftreiniger 2: Design und Ausstattung
Mit einem Durchmesser von 26 cm und einer Höhe von 56,3 cm fällt das zylinderförmige Kunststoffgehäuse des Luftreinigers relativ kompakt aus. Der Smartmi Luftreiniger 2 ist damit ungefähr so groß wie der Philips AC2889/10 und etwa 15 Zentimeter kleiner als der Jya Fjord Pro. Anders als letzterer bietet er keine Rollen, die den Transport erleichtern. Aber mit einem Gewicht von nur fünf Kilogramm lässt er sich trotzdem leicht transportieren. Im Vergleich zum weiß-grauen Einerlei vieler Mitbewerber ist das Gehäuse in einem dunklen Blauton gehalten. Als Kontrast dazu ist der nur wenige Zentimeter große und nach unten abgerundete Standfuß in Messingfarbe lackiert.
Für die Luftreinigung verwendet das Modell ein dreistufiges Filtersystem, dessen Herzstück aus der von Smartmi entwickelten Nanoguard-Technologie besteht und 99,99 Prozent der Partikel mit einer Größe von nur 0,1 Mikrometer aus der Luft holen soll. Damit übertrifft er sogar den Hepa-H13-Standard. Und eine zusätzliche Aktiv-Kohleschicht neutralisiert Gerüche und schädliche Gase. Obendrein eliminiert der Smartmi-Luftreiniger mit einer internen UV-Lampe schädliche Viren und Bakterien.
Vor der ersten Inbetriebnahme muss zunächst der eingebaute Filter von seiner Plastikverpackung befreit werden. Hierzu öffnet man die Abdeckung an der Rückseite, holt den Filter heraus, streift die Plastikverpackung ab, setzt ihn wieder ein und schließt die Abdeckung wieder. Wie beim Jya Fjord Pro schaltet sich der Luftreiniger aus, sobald die rückseitige Abdeckung geöffnet wird. Das ist insbesondere in Haushalten mit Kindern ein nützliches Sicherheitsfeature.
Der obere Grill ist abnehmbar, sodass man den Windkanal leicht reinigen kann. Der Anschluss für das Stromkabel befindet sich an der Rückseite unterhalb der Filterabdeckung. Eingeschaltet wird der Luftreiniger entweder mit der App oder über das runde OLED-Display an der Oberseite. Dort wird im ausgeschalteten Zustand links ein Ein-/Ausschalt-Symbol dargestellt. Über das rechte Symbol können Anwender die unterschiedlichen Betriebsmodi (Automatisch, Benutzerdefiniert, Schlafmodus) auswählen.
Wer den Smartmi Luftreiniger 2 im Schlafzimmer verwenden möchte, darf sich zwar über ein leises Betriebsgeräusch freuen, muss aber die Beleuchtung der Bediensymbole für Ein-/Ausschalten und Wechsel der Betriebsmodi akzeptieren. Die Anzeige lässt sich zwar dimmen – entweder per App oder über den Lichtschalter an der Rückseite oberhalb des Partikelsensors, doch anders als beim Jya Fjord Pro kann man sie nicht komplett abschalten.
Informationen zur Schadstoffbelastung
Oberhalb der Abdeckung sitzen die Sensoren für Partikel- und Gas (TVOC). Sie erfassen Partikel in den Größen PM10 (Pollen) und PM2.5 (Feinstaub) sowie flüchtige organische Verbindungen (TVOC, total volatile organic compounds). Das runde OLED-Display auf der Oberseite informiert über die Werte des Partikelsensors. Das obere Symbol steht für Pollen auf Basis von PM2.5 und PM10. Ist die Luftverschmutzung gering, leuchtet das Pollensymbol sowie der um das runde Display verlaufende LED-Streifen in Grün, wobei der LED-Streifen auf den Werten PM2.5 und TVOC basiert. Das UV-Symbol in der untersten Zeile links signalisiert, dass die integrierte UV-Sterilisation aktiv ist. Zudem bietet der Luftreiniger noch Sensoren für Temperatur und Luftfeuchte. Die Änderung der Luftqualität zeigen Pollen und LED-Ring mit unterschiedlichen Farben an. Grün steht für sehr gut, Gelb für gut, Orange für moderat und Rot für schlecht. Und die Werte des PM2.5-Sensors in µg/m³ werden von 1 bis 20 als sehr gut eingestuft, von 21 bis 35 als gut, von 36 bis 55 als moderat und über 55 als schlecht. Diese Einstufungen kann der Nutzer leider nicht verändern und somit die farbigen Abstufungen nicht auf aktuelle Grenzwerte von der WHO oder anderen Behörden anpassen. Die Weltgesundheitsbehörde hatte bereits 2021 die Grenzwerte für die Feinstaubbelastung mit Partikeln der Größe PM2.5 von 10 µg/m³ auf 5 µg/m³ PM2.5 verschärft. In der EU gilt hingegen noch ein offizieller Grenzwert von 25 µg/m³. 2030 soll dieser laut eines Vorschlags der EU-Kommission auf 10 µg/m³ sinken.
Einrichtung und App
Wer den Smartmi-Luftreiniger lieber per Smartphone aus der Ferne bedienen möchte, nimmt die Smartmi-App zu Hilfe. Anders als bei Philips-Luftreinigern setzt die Nutzung der App allerdings eine Registrierung und Anmeldung voraus. Die Inbetriebnahme mit der App ist problemlos und nach wenigen Minuten abgeschlossen (siehe auch Bildergalerie). Hierfür muss man den Luftreiniger mit dem WLAN koppeln, wobei nur 2,4-GHz-Netze infrage kommen. Sollte eine Koppelung später erneut nötig sein, etwa nach einem Routerwechsel oder an einem anderen Standort, drückt man den Einschalter auf dem OLED-Display und den Lichtschalter auf der Rückseite für fünf Sekunden. Anschließend signalisiert das orange leuchtende WLAN-Symbol auf dem OLED-Display, dass der Luftreiniger bereit für die WLAN-Koppelung bereit ist.
Mit der App stehen weitere Optionen zur Verfügung. So können Anwender den Tastenton abschalten und die Kindersicherung aktivieren. Mit letzterem wird die Bedienung über das OLED-Display deaktiviert. Auch können Timer programmiert werden, sodass sich der Luftreiniger zu bestimmten Zeitpunkten automatisch ein- und ausschaltet. Und Verlaufsdaten zu den gemessenen Sensor-Werten wie Feinstaub (PM 2.5) und TVOC stehen in der App ebenfalls bereit. Allerdings erscheinen sie dort etwas verzögert. Automatisierungen, wie sie etwa Xiaomi für seine Luftreiniger bietet, gibt es in der Smartmi-App nicht. So ist es beispielsweise nicht möglich, den Luftreiniger in Abhängigkeit der gemessenen Schadstoffwerte ein- oder auszuschalten.
Smart-Home-Integration
Per Sprache können Anwender den Smartmi-Luftreiniger über Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri ein- und ausschalten. Weitere Optionen wie Betriebsmodus stehen nicht zur Verfügung. Wer ein iPad oder ein Apple TV als Smart-Home-Zentrale verwendet, kann den Smartmi Luftreiniger 2 über das Einscannen des entsprechenden Homekit-QR-Codes, der sich hinter der rückwärtigen Abdeckung befindet, auch unter der Apple-Plattform steuern. Dort stehen allerdings nur die Betriebsmodi „Automatisch“ und „Benutzerdefiniert“ zur Verfügung. Die Betriebsart „Schlafmodus“, die die Lüfterdrehzahl limitiert, gibt es unter Apple Home nicht. Nach einem Wechsel des WLAN-Routers während des Tests war der Smartmi unter Homekit anschließend nicht mehr erreichbar und ließ sich trotz Reset auch nicht wieder hinzufügen. Die erneute Verbindung zu Homekit gelang aber über die App Eve des deutschen Homekit-Spezialisten Eve Systems GmbH (siehe auch Bildergalerie).
In gängige Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro (Testbericht), Home Assistant (Testbericht), Samsung Smartthings (Testbericht) oder Smart Home by Hornbach (Testbericht) lässt sich der Smartmi Luftreiniger hingegen standardmäßig nicht integrieren. Damit können Anwender ihn auch nicht für eine smarte Steuerung des Raumklimas mit anderen Komponenten wie dem Luftqualitätsanalysator Air-Q koppeln. Doch über einen Trick gelingt zumindest die Integration in Home Assistant. Hierfür lernt man den Smartmi in der Tuya-App an und verbindet ihn über die Integration Tuya oder Local Tuya mit Home Assistant.
Praxiseinsatz und Leistungsaufnahme
Im mehrwöchigen Testbetrieb hat der Smartmi Luftreiniger 2 einen überzeugenden Eindruck hinterlassen. Er hat Gerüche vom Kochen schnell beseitigt und die Luft zügig und effizient von Feinstaub gereinigt. Das haben wir mit dem Luftqualitätsmesser Air-Q Pro (Ratgeber) überprüft. Lüften muss man natürlich trotzdem. Schließlich wandeln Luftreiniger kein CO₂ in Sauerstoff um. Aber das, was er tun soll, kann er, – ohne dabei den Nutzern mit übermäßig lauten Geräuschen auf den Geist zu gehen. Im Nachtmodus arbeitet er flüsterleise und sorgt dabei trotzdem noch für ein gesundes Raumklima. Die riecht wesentlich frischer als ohne Luftreiniger. Der Smartmi Luftreiniger 2 muss sich also nicht hinter anderen Geräten von Philips (Testbericht) oder Xiaomi (Testbericht) verstecken. Im Gegenteil: Im Schlafzimmer hat er uns aufgrund des geringen Betriebsgeräuschs zusammen mit dem leistungsstärkeren Smartmi-Modell Jya Fjord Pro (Testbericht) mit am besten gefallen. Lediglich das nur dimmbare, aber nicht abschaltbare Display stört ein wenig.
Bei maximaler Lüftereinstellung beträgt die Leistungsaufnahme des Smartmi-Luftreinigers 37,2 Watt, im Standby sind es 1,1 Watt und im Schlafmodus 3,6 Watt. Pro Jahr ergeben sich bei einem kWh-Preis von 50 Cent Stromkosten in Höhe 162,49 Euro bei Volllast, 15,72 Euro im Schlafmodus und 4,80 Euro im Stand-by-Betrieb. In der Praxis arbeitet der Smartmi-Luftreiniger allerdings nur selten mit Maximalleistung. Das ist etwa beim Kochen der Fall, wenn das Gerät einen starken Anstieg der Feinstaubkonzentration registriert. Allerdings ebbt das mit über 60 dB durchaus laute Betriebsgeräusch im knapp 30 m² großen Testraum bereits nach wenigen Minuten ab und pendelt sich sukzessiv wieder auf die während der Nachtstunden beobachtete und kaum wahrnehmbare Geräuschkulisse von unter 20 dB ein.
Preise
Der Smartmi Luftreiniger 2 kostet aktuell circa 165 Euro. Damit zählt er zu einem der günstigen Luftreiniger. Hinweis, 25.1.25: Smartmi hat schon länger keine neuen Produkte mehr vorgestellt. Der letzte Blog-Eintrag auf der Unternehmenswebsite datiert vom Juni 2024. Wer den Smartmi Luftreiniger 2 erwirbt, muss damit rechnen, dass er früher oder später keine Ersatzfilter mehr bekommt. Diese gibt es derzeit noch und sind ab 62 Euro erhältlich.
Fazit
Der Smartmi Luftreiniger 2 überzeugt im Test mit guten Leistungen und einem gefälligen Design. Das OLED-Display informiert über den aktuellen Status in puncto Luftschadstoffe und erlaubt, das Gerät vollständig zu steuern – ganz ohne App. Dank des leisen Betriebsgeräuschs ist er auch für den Einsatz im Schlafzimmer gut geeignet. Beim Einschlafen könnten allerdings die leicht leuchtenden Bedienschalter am OLED-Display als etwas störend empfunden werden. Die Anzeige lässt sich zwar dimmen, aber anders als beim größeren Bruder Jya Fjord Pro nicht komplett abschalten.
Mit der App können Anwender den Smartmi Luftreiniger leicht bedienen. In der neuen Version informiert die Statusanzeige über die aktuelle Raumluftqualität anhand der von dem Smartmi-Luftreiniger ermittelten Werte. Es gibt aber auch Verbesserungspotenzial: Die grafische Darstellung von Verlaufsdaten zur Feinstaub- und TVOC-Belastung nach Tag, Woche und Monat ist zwar sehr informativ, aber leider werden Daten nur verzögert dargestellt. Bedauerlicherweise fehlen Verlaufsdaten zur Pollenbelastung. Als Minus müssen wir auch die Unterstützung für Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) bewerten. Zwar gehört der Smartmi Luftreiniger 2 zu den wenigen Geräten, die Apple Homekit unterstützen, aber in aktuelle Smart-Home-Zentralen wie Samsung Smartthings (Testbericht), Homey Pro (Testbericht) oder Hornbach Smart Home (Testbericht) lässt er sich nicht direkt integrieren. Und auch eine indirekte Anbindung über IFTTT unterstützt das Gerät nicht. Ein Ausweg besteht darin, den Smartmi-Luftreiniger mit der Tuya-App anzulernen. Tuya wird von vielen Smart-Home-Zentralen wie Home Assistant unterstützt, sodass der Luftreiniger über diesen Umweg Anschluss an diese Smart-Home-Systeme findet und für Automatisierungen zur Verfügung steht.
- überzeugende Leistung
- gefälliges Design mit informativem OLED-Display
- leiser Betrieb
- kompatibel zu Apple Homekit, Amazon Alexa und Google Assistant
- standardmäßig kein Support für Smart-Home-Zentralen
- kein Support für IFTTT
- Display nicht komplett abschaltbar
- Auslaufmodell
Test vom 21.2.23, Preis-Update: 22.3.25