xTool M1 Ultra: 4-in-1-Bastelmaschine im Test

Als xTool uns fragte, ob wir nicht eines ihrer Geräte ausführlich testen und vorstellen würden, habe ich nicht lange überlegt und schwinge doch tatsächlich nach langer Abstinenz wieder die Finger […]

Mär 22, 2025 - 13:16
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xTool M1 Ultra: 4-in-1-Bastelmaschine im Test
Xtools M1 Ultra 4 In 1 Werkzeug

Als xTool uns fragte, ob wir nicht eines ihrer Geräte ausführlich testen und vorstellen würden, habe ich nicht lange überlegt und schwinge doch tatsächlich nach langer Abstinenz wieder die Finger über die Tasten. Warum werdet ihr euch vielleicht fragen? Seit einigen Jahren bin ich dem 3D-Druck-Thema verfallen und seitdem die Faserlaser auf dem Markt einigermaßen erschwinglich sind, gibt es mit ihnen auch die Möglichkeit Plastik (Filament) und Edelmetalle zu gravieren.

Das reizt mich natürlich sehr und ich werde auf diese Themen im entsprechenden Testbericht zum F1 Ultra näher eingehen. Durch einen kleinen Fehler in der Logistik bekam ich allerdings zuerst das falsche Paket zugeschickt und so durfte ich den xTool M1 Ultra auch noch für euch auspacken und ausprobieren bis der xTool F1 Ultra hier eintrifft.

Der M1 Ultra ist eine 4-in-1-Bastelmaschine und besitzt ähnlich wie die Snapmaker-Drucker die Möglichkeit, die Werkzeugköpfe auszutauschen. So könnt ihr mit dem M1 Ultra nicht nur einen Laser (10W oder 20W Diode) nutzen, nein das Gerät ist auch zugleich noch ein Plotter (div. Schneideköpfe für Folie, dickeres Material bis 2,5mm und eine Präge-Spitze) und auch ein Tintenstrahldrucker!

Vor dem Bericht muss ich noch ein klein wenig ausholen, denn der M1 Ultra wird in verschiedenen Bundles angeboten. Im kleinsten Paket aktuell als Advanced Bundle (Laser, Tintenmodul, Schneideklinge, Rotationsklinge, Folienübertragungsspitze, Feinspitzklinge, Feinschreiber) für 1699,- EUR. Dazu gibt es dann noch diverse Erweiterungspakete, in denen dann gegen Aufpreis einige weitere Module enthalten sind. So ändert sich der Preis auf bis zu 3099,- EUR für das größte Ultimate Craft Paket.

Mögliche Add-Ons: Feuerschutzset, Air Assist, Erhöhung, Rotationsmodul, Abluftfilter, Wabenplatte, Smart Press, Mini Press. Dazu gibt es auch noch Kurse per Mail und je nach Paket eine 20% Rabattkarte für Material.

Es gibt optional auch noch eine Elektrostatikmatte, die das zu bearbeitende Material elektrostatisch auf der Arbeitsfläche festhält oder einen Heißfolienstift uvm. Es ist mittlerweile für wirklich viele Anwendungszwecke Zubehör verfügbar.

Lieferumfang des xTool M1 Ultra

@printfluencer

Unboxing des @xtools M1 Ultra. Wurde leider ohne den Druckkopf geliefert, aber auch so kann ich euch in den kommenden Videos ein paar schicke Dinge zeigen, die man damit anstellen kann. Stay tuned for more! #printfluencer #xtools #plotter #cutter

♬ Originalton – Mikes 3D-Druck

Wir haben das Standard-Paket enthalten. In unserem Paket befindet sich:

  • M1 Ultra
  • Netzteil
  • USB-Kabel (Typ C zu Typ A)
  • 20W Diodenlaser
  • Carriage-Modul für Schneidemesser, etc.
  • Zwei Schneidemesser – eines für Filigrane Folie und eines für Material (Filz  Beispielsweise) bis 2,5mm Stärke
  • abgewinkelter Filter mit Abluftschlauch
  • Stifte-Set
  • Rosa und hellblaue Arbeitsmatte
  • Metallschienen als Gitter unter das Lasermaterial
  • Toolbox mit großem und kleinem Schneidemesser, Stifthalterung, Schraubenzieher, 2 Ersatzlinsen für den Laser
  • Zwei USB-Sticks zur Sicherung (ohne eingesteckten Stick ist kein Arbeiten möglich!)
  • Ausführliche Anleitung
  • Mustermaterial zum ausprobieren (Holz, Untersetzer, etc.)
Xtools M1 Ultra Werkzeug Carriage X Xtools M1 Ultra Toolbox

Der Tintendruckkopf und der Prägestift war leider nicht in meinem Lieferumfang. Da es sich beim M1 Ultra nur um ein fälschlich geliefertes Gerät handelte, wollte ich da auch nicht extra nochmal nachfragen. Aber auch ohne den Druckkopf ist der M1 Ultra eine sehr vielfältige Maschine.

Zur Hardware selbst

Der M1 Ultra selbst ist mit 620x498x178mm nicht gerade klein. Das liegt daran, dass die Arbeitsfläche mit mindestens 30x30cm mit einem Gehäuse rund herum versorgt werden muss. Dieses Gehäuse muss aber den Spagat schaffen, zwischen Sicherheit, Look und Funktionalität. Von daher ist die Größe sicher ein verschmerzbarer Punkt.

Xtools M1 Ultra Buttons Front

Auf der Vorderseite befindet sich die Status-LED und zwei große Knöpfe. Einer davon wird z. B. verwendet, um den Arbeitsbereich mit Hilfe eines Fadenkreuzes abzugrenzen. Dazu später mehr. Der andere Button ist unter anderem dafür da, um auf dem Gerät den eigentlichen Arbeitsvorgang zu bestätigen. Man kann zwar via WLAN oder USB-Kabel per App die Aufträge an das Gerät senden, aber vor dem dann anstehenden Start des Auftrags muss zwangsläufig noch einmal der Button gedrückt werden. Generell wird Sicherheit bei xTool groß geschrieben.

Xtools M1 Ultra Schleppkette Feuersensor Markierung Fuer Handycamera

Die verwendeten Materialien am Gerät sind sehr hochwertig. Nichts wackelt, die Werkzeugköpfe sind aus Metall, Abdeckungen daran werden magnetisch festgehalten, die Kabel im Arbeitsraum des Geräts sind in Schleppketten verlegt und können sich so nirgends verheddern. Ungefähr mittig im Foto oben sieht man eine kleine Glaskugel – dahinter ist ein Flammensensor. Davon sind gleich mehrere im Gerät verbaut. Der Punkt geht definitiv auch an xTool. Xtools M1 Ultra Anschluesse Rueckseite Xtools M1 Ultra Anschluss Abluft

Auf der Rückseite finden wir noch diverse Anschlüsse. Für den Strom, USB-C Anschlüsse für die Verbindung zum PC oder Mac, Anschlüsse für Erweiterungen wie beispielsweise ein Rotary-Tool, um runde Objekte (Alu-Tassen, Christbaumkugeln, etc.) zu belasern und auch einen Anschluss für einen USB-Dongle, ohne den das Gerät auch seine Arbeit verweigert, um versehentliches Bedienen zu verhindern.

Außerdem sind auf der Rückseite noch Anschlüsse vorhanden, um einen Air-Assistenten anzuschließen. Selbiger ist wie der Filter aber erst im größeren Paket enthalten und müsste sonst gegebenenfalls nachgekauft werden. Ob ihr einen Air-Assi oder einen Luftfilter benötigt hängt natürlich stark davon ab, ob ihr eher plotten wollt, oder aber auch plant mit dem Laser zu arbeiten.

Xtools M1 Ultra Abluft

Spätestens dann ist der mitgelieferte „Wattefilter“ und der Schlauch nach draußen unbedingt nötig und ich würde zu einem der optional erhältlichen großen Filter raten. In diesem sind dann auch Aktivkohle- und HEPA-Filter integriert. Ob dieser Filter dann auch im Büro oder Hobby-Raum ausreichen würde, kann ich leider nicht sagen.

Er war auch nicht im Lieferumfang. Der aber mitgelieferte Abluftschlauch ist nach rechts oder links führend anschließbar und wird aktiv über die Software angesteuert. Dort bekommt ihr dann auch angezeigt, wenn der eingelegte Filter ausgetauscht werden soll.

Ein weiterer Sicherheitsmechanismus ist ein Bewegungsmelder, der das Gerät stoppt, wenn es während des Vorgangs bewegt wird. Flammensensoren sind ebenso verbaut und das Gerät piepst und stoppt sofort, wenn hier etwas brenzliges auffällt. Xtools M1 Ultra Werkzeug Wechsel 1 Xtools M1 Ultra Werkzeug Wechsel 4 Xtools M1 Ultra Werkzeug Wechsel 2 Xtools M1 Ultra Werkzeug Wechsel 3 Xtools M1 Ultra Werkzeug Carriage X

Die Werkzeugführungen sind super Robust und man kann die entsprechenden Tools mit nur wenigen Handgriffen austauschen. Ein Hebel wird gelöst, das Modul nach oben rausgeschoben, das nächste Modul eingesetzt und der Hebel wieder geschlossen. Je nach gewähltem Werkzeug wird evtl. dann noch der magnetischer Deckel abgenommen, der Stift oder das Messer gewechselt und schon kann die Arbeit mit dem nächsten Werkzeug fortgesetzt werden. Da zwei Module nebeneinander passen, kann beispielsweise in einem Rutsch mit einem Stift geschrieben/gemalt und anschließend mit dem Messer die Karte ausgeschnitten werden.

Der M1 Ultra besitzt einen sehr großen transparent-orangenen Deckel, der geschlossen sein muss, damit das Gerät arbeitet. Trotzdem sieht man dadurch alles und kann gut verfolgen, ob der Auftrag richtig ausgeführt wird. Insgesamt würde ich zur Optik, Verarbeitung, Sicherheit und Funktionalität sagen, dass xTool einen tollen Kompromiss fährt. Alle möglichen Sicherheitsfeatures sind in ein hochwertiges und robustes und dennoch gut aussehendes Gerät verbaut worden. Hier wurde sehr viel richtig gemacht!

Aufbau und Inbetriebnahme

Da das Gerät eine Arbeitsfläche von 30×30 cm (Laser) und ein wenig mehr für Arbeiten mit dem Messer etc. besitzt, ist natürlich auch die benötigte Stellfläche nicht unbedingt klein. Die Maße des M1 Ultra betragen 620x498x178mm. Ich habe mir auf ein kleines 2×2 Kallax-Regal noch eine 60 cm tiefe Holzplatte aufgeschraubt und ein paar Rollen unter das Kallax-Regal geschraubt und habe mir so ein bewegliches „Arbeitsmodul“ geschaffen, worauf der M1 Ultra Platz findet und sogar noch ein wenig Platz herum für Werkzeug oder Material bleibt.

Xtools M1 Ultra Transportabler Wagen Ikea Kallax

Nach dem Auspacken und aufstellen muss zwingend der USB-Dongle eingesteckt werden, da dieser als Schutz dient und das Gerät ohne diesen nicht arbeitet. Von dem Dongle sind zwei Einheiten im Lieferumfang. Anschließend sollte die xTool-Software Creative Space (XCS) heruntergeladen werden.Xtools M1 Ultra Anleitungen

Dafür ist im Lieferumfang eine Karte inkl. QR-Code für den einfachen Download. Nun wird der M1 Ultra via USB oder WiFi verbunden, lädt ggf. noch ein Firmware-Update nach und kann dann optional auch via WLAN verbunden und eingerichtet werden.

Info

Hier gab es beim F1 Ultra, wie auch beim M1 Ultra ein Problem. Beide Geräte haben für mich unverständliche Anforderungen an die WLAN-Verbindung. Sie benötigen ein 2.4 Ghz WLAN (diese Anforderung ist ja nicht so selten) und weder die SSID noch das Passwort dürfen spezielle Zeichen enthalten. Ich habe kurzerhand das Gastnetzwerk meiner Fritzbox genommen und dort eine einfachere SSID und Passwort gesetzt und schalte das Netz einfach wieder aus, wenn ich es nicht nutze. Natürlich könnte ich auch einfach nur die Kabelverbindung hernehmen. Aber die gute alte Bequemlichkeit…

xTool Creative Space / DesignFind / Software

Xtools Creative Space Startbildschirm

Der Software für die xTool-Geräte nennt sich wie oben schon erwähnt xTool Creative Space (folgend XCS). Die App ist kostenlos für Windows, Mac, iPad/iOS und Android erhältlich. Einmal installiert wird in dieser Oberfläche das aktuell genutzte Gerät eingestellt und später auch bei Bedarf zwischen mehreren xTool Geräten hin- und hergeschaltet.

Beim ersten Start erfolgt eine kurze Anleitung wo in der Oberfläche welche Funktionen zu finden sind.

Screenshot

XCS Einführung

Anschließend sollte das Gerät eingerichtet werden. Hierzu wird ein Dialog eingeblendet, in welchem einstellt werden kann, ob das Gerät via USB oder doch lieber über WLAN genutzt werden soll.

Screenshot

XCS Hardware Einrichtung

Ist XCS und das Gerät dann eingerichtet, kann zwischen vorhandenen Motiven/Projekten in einer großen Online-Bibliothek (DesignFind), oder den selbst erstellten Arbeiten ausgewählt oder selbst ein Projekt erstellt werden.

Zur Software selbst gibt es wirklich sehr viel zu schreiben. Ich werde ein paar Schritte etwas weiter unten im Detail auflisten, aber alle Features würden eindeutig diesen Test sprengen. Hier empfehle ich Tutorials im social Media eurer Wahl zu konsumieren. Egal ob Youtube, TikTok, Instagram usw. Es finden sich Anleitungen zu fast jedem Anwendungszweck.

Im neuen Projekt können dann aus den einfachen Objekten wie Bild einfügen, Text einfügen, einfache Objekte (Quadrat, Kreis, etc.) einfügen ausgewählt werden.

Xtools Creative Space Projekt

Verschiedene Ebenen erleichtern später die Arbeit mit verschiedenen Werkzeugen. So würde ich hier den Text auf eine Ebene legen, die ich später mit dem Stift schreiben lassen möchte. Auf die nächste Ebene kommt dann die Form und die Öse der Kartonkarte, welche ausgeschnitten werden soll.

Auf der rechten Seite werden dann die Einstellungen je Objekt vorgenommen. Also beispielsweise mit welchem Werkzeug soll wie stark gearbeitet oder mit dem Messer ins Material gedrückt werden usw.

Oben mittig wird dann noch eingestellt, ob es sich um einen flachen Gegenstand oder evtl. ein runder Trinkbehälter mit Rotary-Tool handelt und rechts oben kann noch das entsprechende Material ausgewählt werden. Einmal drauf geklickt, bekommt man in XCS eine große Auswahl an vorhandenen Materialien mit den entsprechenden Einstellungsempfehlungen präsentiert.

Ist alles fertig eingestellt, geht es zum nächsten Dialog, in welchem noch einmal gezeigt wird, welches Werkzeug gebraucht wird. Ebenso wird angezeigt wie lange alles dauert und beim ersten mal auch wie man das entsprechende Werkzeug einsetzt.

Screenshot

XCS Werkzeug installieren

Einen klick später solltet ihr bestenfalls nochmal auf das Material den Rahmen mittels Fadenkreuz fahren lassen, damit ihr auch wisst, ob euer Projekt auf das Material passt und anschließend auf Start drücken. Nun piepst der M1 Ultra, verlangt nach einem gepflegten Druck auf den Start-Button und legt los.

Im XCS gibt es auch eine eigene Rubrik für AI, welche mal schlecht mal recht entsprechende Grafiken erstellt. Wie üblich gibt man hier einen Prompt ein und beschreibt darin, welche Vorgaben die zu erstellende Grafik haben soll. Ich habe es einfach gehalten und einmal einen Einkaufswagen zur anschließenden Gravur auf einen Einkaufswagenschlüssel erstellen lassen. Der nächste Versuch war eine süße Katze. Vorab muss lediglich ausgewählt werden, ob es sich um eine 2D Grafik, eine Silhouette, Streifen, Fibonacci, geometrisches Icon oder ein Linien Grafik handeln soll. Schon legt die AI los und man bekommt in wenigen Sekunden 2 Grafiken präsentiert.

Screenshot

XCS AI Tool

Ist man sich unschlüssig was man mit dem M1 Ultra erstellen möchte, so kann man im XCS auch über den Punkt  DesignFind aus vorhandenen Projekten in der Cloud auswählen. Hier finden sich Projekte, welche von Usern hochgeladen wurden, die dann mit den passenden Settings direkt auf den PC geladen werden und am Gerät nachgebastelt werden können. Optional können diese Projekte natürlich auch im XCS vorher angepasst und bearbeitet werden.

So kenne ich das auch von den 3D-Drucker Herstellern. Jeder Hersteller bietet hier mittlerweile seine eigene Community mit Vorlagen zum Download inklusive der passenden Druckereinstellungen an. Hierdurch wird der Einstieg in die Materie durch learning by doing enorm erleichtert. Man kann sehen wie andere Nutzer dies oder jenes bewerkstelligen und passt das Projekt hier und da noch den eigenen Bedürfnissen an. Ein super einfacher und schneller Einstieg in das Thema.

Mir gefällt die XCS Oberfläche sehr und ich habe nicht eine Sekunde den Drang verspürt Lightburn (das verwende ich sonst sehr gern für Laser-Arbeiten) zu nutzen. In XCS ist einfach alles enthalten, was ich persönlich für die Arbeiten mit dem Laser oder Plotter benötigen würde. Das Arbeiten mit XCS ist innovativ und macht sehr viel Spaß. Die Übersichtlichkeit ist trotz der vielen Möglichkeiten mit verschiedenen Werkzeugköpfen im M1 Ultra weiterhin gegeben. Das habe ich bei Snapmaker mit der Software Luban schon deutlich unübersichtlicher gesehen.

Der xTool M1 Ultra in Aktion

Plotter-Funktion

Xtools M1 Ultra Projekt Batterien Beschriftung 1

Nun kann es endlich ans arbeiten gehen! Ich beginne mit der PLOTTER-Funktion und schneide mir einmal aus einer Transferfolie ein paar Buchstaben raus, um damit eine transparente Box zu beschriften. In den M1 Ultra wird also die blaue Arbeitsmatte gelegt. Hier müssen auf beiden Seiten die Schutzfolien abgezogen werden.

Xtools M1 Ultra Werkzeugspitzen

Diese Folien auf der blauen/rosa Matte dienen dazu, dass kein Staub/Dreck auf die Folie gelangt und diese möglichst lang genutzt werden kann. Die Matte selbst schützt das Gerät vor zu schnellem Durchschnitt mit dem Plottermesser und zugleich hält die Matte die Folie fest. Ähnlich wie diese Handyhalterungen an der Fensterscheibe festkleben. Anschließend muss das passende Werkzeug in den M1 Ultra eingespannt werden. Hierzu wird die magnetische Klappe aus Metall abgenommen und dahinter kann dann das Schneidemesser eingeklemmt werden.

Xtools M1 Ultra Plotter Vinyl

Im nächsten Schritt wird im XCS ein Motiv ausgewählt oder selbst erstellt. Ich habe einfach den Schriftzug Batterien und eine SVG-Grafik in Form einer Batterie eingefügt und in der Größe zurecht gezogen. Die Software selbst bietet die Funktion TRACE an, so können auch JPG Bilder per Mausklick in Vektorgrafiken gewandelt und der weiße Hintergrund kann einfach entfernt werden.

Anschließend empfiehlt es sich dann noch mit dem Button Rahmen fahren auf dem M1 Ultra anzeigen zu lassen, wie groß der Text oder die Grafik aufs Material gebracht werden würde und eventuell die Größe dann in XCS noch einmal anzupassen. Man verschätzt sich sonst schnell. Dazu blendet der M1 Ultra ein sehr gut sichtbares Fadenkreuz an und fährt dann nach Knopfdruck am Gerät (Sicherheitsfeature!) die entsprechende Größe des Objekts ab.

Info

Anmerkung:
Xtools M1 Ultra HandymarkierungenDer M1 Ultra besitzt keine Kamera um das Material 1:1 in XCS darstellen zu können. Mit Hilfe der Funktion Rahmen zeichnen kann man aber sehr schön sehen, wie groß das erstellte Element auf dem Material werden wird.

Zudem besteht auch die Möglichkeit zwei Punkte (links oben und rechts unten) mit dem Fadenkreuz zu markieren und die Software blendet dann dieses Rechteck im Arbeitsbereich ein. So kann man super genau das zu druckende/schneidende Element in der Größe anpassen. Diese Fadenkreuz-Methode finde ich super intuitiv und auch sehr genau.

Falls euch das aber nicht so sehr zusagt gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Mittels Handykamera + QR-Code kann ein Foto vom Arbeitsraum geschossen werden und durch die oben ersichtlichen vier weißen Kreis Markierungen in allen vier Ecken des Arbeitsraums wird dieses Foto dann passgenau zu XCS übertragen und dort dann eingeblendet.

Nun muss noch eingestellt werden, was für Material wir schneiden wollen und mit welchen Einstellungen das Schneidewerkzeug fahren soll. Dazu gibt es schon eine große Anzahl an lokal und in der Cloud gespeicherten Materialien und den dafür empfohlenen Einstellungen. Natürlich kann man auch einfach manuell Werte abschätzen und sich an den richtigen Wert ran testen. Optional können diese ausprobierten Werte dann auch in XCS abgespeichert und später mit einem Mausklick wieder abgerufen werden.

Xtools M1 Ultra Projekt Batterien Beschriftung 5

Startet man anschließend den Auftrag in der Software gibt der M1 Ultra einen lauten Piepston von sich und verlangt noch die Bestätigung des Buttons am Gerät selbst und startet erst dann den Auftrag. Wenige Sekunden/Minuten später war auch schon der Schriftzug ausgeplottet. Xtools M1 Ultra Projekt Batterien Beschriftung 2 Xtools M1 Ultra Projekt Batterien Beschriftung 3 Xtools M1 Ultra Projekt Batterien Beschriftung 4

Im nächsten Arbeitsschritt wird ein spitzer Haken genommen und das Material um den Schriftzug herum entfernt (entgittert). Leider liegt im Lieferumfang des M1 Ultra weder dieses Werkzeug, noch die Transferfolie noch ein ebenfalls benötigter Rakel bei. Diese kleinen Helfer kosten zwar nur wenige EUR, könnten aber auch gerade deshalb tatsächlich schon im Lieferumfang enthalten sein, damit direkt etwas mit dem neuen Gerät ausprobiert werden kann.

Anschließend klebt man eine Transferfolie über den Schriftzug und transportiert damit die ausgeschnittenen Elemente aufs Objekt. Nun wird noch mit einem Rakel alles auf das eigentliche Objekt festgerubbelt und die Transferfolie abgezogen. Fertig.

Info

Tipp: Die transparente Bucheinbandfolie ist günstig, klebt nicht zu sehr fest (sonst halten die ausgeschnittenen Objekte oft eher an der Transferfolie als auf dem Objekt fest), lässt sich somit prima als Transferfolie nutzen und ist in vielen Schreibwarengeschäften ums Eck oder bei Amazon erhältlich.

Xtools M1 Ultra Transferfolie Tipp Buchbandfolie

T-Shirt bedrucken

Als nächstes wollte ich ein T-Shirt bedrucken. Da der Druckkopf nicht dabei war, habe ich eine Heat-Transferfolie genommen, die man ebenfalls ausplotten muss und dann mittels Bügeleisen auf ein T-Shirt transferiert. Das funktioniert wie das normale plotten zuvor, nur dass man die ausgeschnittenen Elemente dann auf ein Shirt legt (mit der transparenten Folie nach oben) welches bestenfalls auf einem Brett liegt, ein Backpapier drüber legt, und dann je Abschnitt für 10 Sekunden mit dem Bügeleisen drüber hält.

Das kann je nach Folie anders sein – mit meiner günstigen Version von Amazon, die ich 2021 schon für meine Mini Cricut gekauft hatte, funktionierte das aber genau so und das Ergebnis sah gut aus! Auch den ersten Waschvorgang überlebte das Shirt astrein. Zu beachten ist hierbei nur, dass die Grafik oder Schrift etc. vor dem plotten gespiegelt werden muss. Das ist in der Software aber mit einem klick möglich. Xtools M1 Ultra Projekt Tshirt Ergebnis Xtools M1 Ultra Projekt Tshirt

Geburtstagskarten ausdrucken und bemalen

Nun habe ich den Stift inkl. Schneidemesser (das etwas größere Messer) ausprobiert. Auch hier ist alles sehr ähnlich. in der App werden verschiedene Ebenen angelegt. Für jede Ebene wird dann eingestellt, was getan werden soll. Also zuerst mit dem Stift den Text schreiben. Dann nächste Ebene den Stift wechseln und das Herz malen, dann auf der nächsten Ebene die Karte aus dem Karton schneiden und das Loch oben reinschneiden. Xtools M1 Ultra Projekt Grusskarte 1 Xtools M1 Ultra Projekt Grusskarte 2

Nachdem ich das ohne Vorlage aus DesignFind machen wollte, klappte alles trotzdem super – bis auf das schneiden. Hier musste ich mich mit der Schnittstärke rantasten, bis ich den Karton dann tatsächlich durchgeschnitten hatte. Aber auch das war kein Problem, weil man auch die beiden vorigen Ebenen rauslassen und nur den Schnitt mit anderen Settings wiederholen lassen kann. Ergebnis: PRIMA!

Prägung

Auch Prägungen sind möglich. Leider habe ich erst nach meiner Folienbestellung festgestellt, dass im Standard-Paket wohl auch dieser Werkzeugkopf nicht bei mir enthalten ist.

Mit dem Prägestift könnte man nun auf Karton schöne Ornamente oder Cliparts passend zu Weihnachten, Geburtstag etc. einprägen und zugleich die goldene (oder andere) Folie auf den Karton in die Vertiefungen übertragen. Dazu wird einfach die Folie auf die Kartonkarte gelegt, an allen Seiten mit einem restlos ablösbaren Klebeband (Malertape oder dergleichen) festgeklebt und die stumpfe Spitze drückt dann die Folie in den Karton.

Xtools M1 Ultra Beispiel Gold Folie Praegung

Das Ergebnis dieses Werkzeugs sieht meist sehr edel aus und kann für viele Anlässe (Geburtstagskarte, Hochzeitsnamensschilder, Umschläge, etc.) genutzt werden. Im Fotobeispiel oben aus DesignFind ist ein roter Umschlag mit goldenen Elementen versehen worden.

20W Diodenlaser

Finales Projekt war dann der Laser. Mit dem 20Watt Diodenlaser lassen sich sehr viele Projekte meistern. Metall kann z. B. graviert oder Holz sogar geschnitten werden. Für meinen Test habe ich ein 3mm Pappelholz aus dem Musterpaket hergenommen und aus DesignFind ein Ostermotiv als Aufhänger rausgesucht.

Solche Holzplatten bekommt ihr häufig in örtlichen Baumärkten recht günstig (teils zugeschnitten) oder könnt diese natürlich auch bei Amazon etc. kaufen. Je größer die Pakete dort, desto günstiger wird die einzelne Platte. In einem 30er Pack mit A4 Maßen liegt ihr bei ca. 1 EUR je Platte. Für den Beginn empfiehlt sich dann vielleicht erst einmal ein 10er Pack.

Xtools M1 Ultra Projekt Osterhasenaufhaenger Holz Laser 3

Für den geladenen Anhänger mit Ostermotiv gibt es natürlich wieder die perfekten Einstellungen direkt über XCS geliefert. Allerdings für einen anderen (schwächeren) Laser. Ein einfaches „umrechnen“ über die Software ist nicht möglich und so musste ich doch noch rumprobieren bis die richtigen Einstellungen gefunden waren.

Xtools M1 Ultra Projekt Osterhasenaufhaenger Holz Laser 2

Ehrlich gesagt war ich ein wenig vom Pech verfolgt. 1-2 Versuche sind schon durchaus normal, bis man die richtigen Einstellungen je Material findet. Aber hier habe ich mich irgendwie von einem Extrem zu anderen gehangelt, bis dann endlich ein vernünftiges Exemplar rauskam, welches auch überall durchgeschnitten war. Die ersten drei Modelle in der oberen Linie waren leider nur zu 80% durchgeschnitten und es macht bei so einem filigranen Modell keinen Sinn, hier mit dem Skalpell oder dergleichen nachzuhelfen.

Xtools M1 Ultra Laser Raucherzeugung

Das Ergebnis gefiel mir aber am Ende sehr und zeigte auch, dass ein Air-Assistant bei solchen Arbeiten immer nötig ist. Durch den Rauch (auf dem Foto oben auf der linken Seite) bleiben sonst immer Schmauchspuren, die zwar mit ein bisschen Schleifpapier entfernt werden können. Wer aber öfters etwas aus Holz lasern / gravieren möchte, dem sei ein Air-Assistant nahegelegt, weil dieser den Rauch direkt vom Holz wegpustet und so Schmauchspuren dezimiert werden.

Xtools M1 Ultra Gitter Laser

Dieses Gitter oben befindet sich im Lieferumfang und sorgt dafür, dass die Luft auch auf der Unterseite gut weg transportiert wird und zugleich fallen ausgeschnittene Teile in die Zwischenräume und stören den Laserkopf nicht bei der Arbeit, weil sie sich sonst vielleicht verkanten.

Ein Wort noch zum Laserkopf selbst. Es gibt einen 10W und einen 20W Diodenlaser. Wer Holz schneiden möchte, sollte unbedingt zum 20W greifen. Für Holzgravuren gilt sonst eher weniger Watt, da diese einen feineren Laser haben und filigraner Gravieren können. Bei Metallgravuren benötigt ihr auf jeden Fall ordentlich Power. Je mehr desto besser. Oder vielleicht gleich einen F1 Ultra mit Faserlaser?

Xtools M1 Ultra Laser Kopf

Der 20W Laser besitzt einen Autofokus. Dazu fährt der Druckkopf nach unten und erkennt dann anhand der Nadel auf der linken Seite, sobald die Oberfläche des Materials darunter ist. So wird die Dicke ermittelt und der Laser hat immer den perfekten Fokus.

Fazit zum M1 Ultra

Ihr bemerkt sicher schon an meiner Schreiberei, dass ich vom M1 Ultra super fasziniert bin. Fasziniert von dem Gerät selbst, dem Zubehör und auch von der Software. Die Verarbeitung gefällt mir sehr gut, die Sicherheit wird groß geschrieben und die vielen Werkzeugköpfe machen den M1 Ultra zu einem wahren Tausendsassa in jeder Bastelstube. Und das egal ob lieber geplottet, gelasert oder gemalt wird.

Das je nach Paket von xTool aufgerufene Geld ist nicht wenig, aber ihr bekommt auch ein sicheres, durchdachtes Produkt mit toller Hardware und einfach zu bedienender Software nebst vielen nützlichen Add-Ons.

Vor der Kaufentscheidung sollte meiner Meinung nach nur geklärt werden, ob tatsächlich auch mehrere dieser Features genutzt werden sollen und wie wichtig einem die Sicherheit ist. Sonst rechnet sich eventuell ein einzelner Plotter eher, wenn eben auch ausschließlich geplottet werden soll. Sobald dann aber noch ein Laser dazu kommen, oder irgendeines der anderen Features genutzt werden soll, ist der M1 Ultra die bessere Wahl. Zumindest, wenn nicht dauernd einzelne Maschinen auf- und wieder abgebaut werden sollen oder sehr viel Platz im Hobby- oder Werkraum vorhanden ist.

Für mich bleibt als Fazit zum M1 Ultra nur zu schreiben, dass es sich dabei um ein wirklich tolles All-In-One Gerät handelt. Je mehr Videos man sich zum Gerät anschaut und am besten noch DesignFind durchstöbert, desto mehr Ideen blubbern im Gehirn auf, was als nächstes Projekt damit tolles umgesetzt werden könnte.

Info

Sicherheitshinweis:

Der xTool M1 Ultra wird in Laserklasse 1 eingestuft. Dennoch möchte ich noch eine kleine Warnung aussprechen. Theoretisch sind alle Vorkehrungen vorhanden, dass z. B. beim öffnen des Deckels der Laser automatisch stoppt – aber es handelt sich trotzdem um einen Laser. Zu scharf eingestellt, kann das Arbeitsmaterial zu brennen anfangen. Also nicht vom Gerät entfernen, wenn damit gearbeitet wird. Ebenso kann ich nur empfehlen für eine gute Abluft/Filter zu sorgen, sobald der Laser ins Spiel kommt.

Abgesehen davon sei hiermit viel Spaß und Kreativität an die Leser und Interessenten rausgeschickt! Falls ihr noch Fragen zum M1 Ultra oder dem F1 Ultra habt, dann gern ab in die Kommentare damit. So lange ich die Geräte noch hier habe, werde ich gerne darauf eingehen.


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