Ulefone Armor X31 Pro im Test

5G, ein helles Display, genug Power und eine solide Kamera: Das Ulefone Armor X31 Pro bietet viel für wenig Geld. Welche Stärken und Schwächen es hat, zeigen wir im Test.

Mär 19, 2025 - 17:21
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Ulefone Armor X31 Pro im Test

5G, ein helles Display, genug Power und eine solide Kamera: Das Ulefone Armor X31 Pro bietet viel für wenig Geld. Welche Stärken und Schwächen es hat, zeigen wir im Test.

Mit dem Armor X31 Pro bietet Ulefone ein erschwingliches Outdoor-Smartphone für knapp über 200 Euro an. Wer nach einer relativ handlichen Lösung sucht, erhält hier ein nicht übermäßig wuchtiges Smartphone – zumindest im Vergleich zu anderen Outdoor-Handys. Das Gerät bietet sogar 5G und einen ausreichend starken Prozessor, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Zudem verfügt es über ein gut ablesbares Display, das allerdings auch eine große Schwäche hat.

Wie das robuste Mobilgerät insgesamt abschneidet und ob es ein Preis-Leistungs-Tipp ist, zeigt dieser Testbericht.

Design

Das Ulefone Armor X31 Pro ist vollständig gummiert und besonders an den abgerundeten Ecken zusätzlich verstärkt. Mit Abmessungen von 173,8 × 81,6 × 14,2 mm und einem Gewicht von 308 g fällt es zwar deutlich größer und schwerer aus als ein herkömmliches Smartphone, wirkt im Vergleich zu anderen Outdoor-Geräten in unserem Testfeld aber fast schon schlank und leicht.

Trotzdem sollte man sich von der vergleichsweise kompakten Bauweise nicht täuschen lassen: Das Armor X31 Pro ist äußerst widerstandsfähig. Laut Hersteller übersteht es Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe – auch auf harten Untergrund. Wir haben das in der Praxis ausprobiert: Mehrfach fiel das Gerät im Büro zu Boden und sogar auf dem Parkplatz aus Schulterhöhe. Das Resultat: keinerlei Schäden – das Smartphone blieb vollständig funktionsfähig.

Die entsprechende Zertifizierung nach dem US-Militärstandard MIL-STD-810H ist mit an Bord, ebenso wie die Schutzklassen IP68 und IP69K. Damit ist das Gerät nicht nur staub- und stoßfest, sondern auch gegen Wasser bestens geschützt. Die Kameralinsen sind in einem runden Element auf der Rückseite untergebracht, das minimal hervorsteht. In einer Punch-Hole-Notch innerhalb des Displays ist die Frontkamera integriert.

Der USB-C-Anschluss auf der Unterseite sowie der 3,5-mm-Klinkenanschluss auf der Oberseite sind durch robuste Gummilaschen abgedeckt. Auch das Fach für SIM- und microSD-Karte ist im Inneren gut versiegelt. Auf der linken Seite befindet sich ein auffällig orangefarbener Knopf, der frei programmierbar ist. Der Fingerabdrucksensor ist in den Power-Button auf der rechten Seite integriert. Die Tasten bieten einen klar definierten Druckpunkt – insgesamt überzeugt das Armor X31 Pro durch eine exzellente und äußerst robuste Verarbeitung.

Display

Das Ulefone Armor X31 Pro setzt auf ein 6,56 Zoll großes IPS-Panel mit einer Auflösung von nur 1612 × 720 Pixeln. Das entspricht lediglich HD+ und ergibt eine Pixeldichte von 269 PPI. Damit liegt die Schärfe verglichen mit anderen Geräten nur im unteren Mittelfeld – einzelne Pixel sind bei genauem Hinsehen erkennbar, im Alltag fällt das jedoch selten negativ auf. Dank der Bildwiederholrate von 120 Hz wirken Animationen angenehm flüssig, auch beim Scrollen oder Spielen sorgt die hohe Frequenz für ein geschmeidigeres Nutzungserlebnis.

Die Farbdarstellung überzeugt mit kräftigen Tönen und gut abgestimmten Kontrasten. Auch die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch auf einem hohen Niveau. Ein leichter Gelbstich ist zwar wahrnehmbar, stört aber nicht wesentlich. Besonders hervorzuheben ist die Displayhelligkeit: Mit gemessenen 650 cd/m² bleibt das Panel auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar – ein klarer Vorteil für den Einsatz im Freien. Laut Ulefone sind bei aktiver Helligkeitsanpassung sogar bis zu 800 cd/m² drin.

Kamera

Die Kamera des Ulefone Armor X31 Pro bietet eine 64-Megapixel-Linse als Hauptkamera, dazu kommt eine Makrolinse mit lediglich 2 Megapixeln sowie ein Infrarot-Nachtsichtobjektiv mit 25 Megapixeln. Für Selfies dient eine Frontkamera mit 16 Megapixeln.

Die Hauptkamera bietet ein Pixel-Binning-Verhältnis von 4:1, auf Wunsch sind auch die vollen 64 Megapixel verfügbar. Mit dem Sony-Sensor IMX682 liefert bei Tageslicht ziemlich gute Ergebnisse für ein Outdoor-Smartphone – damit übertrifft es auch die meisten der Konkurrenten in der Preisklasse. Farben wirken natürlich und der Dynamikumfang ist ausgewogen. Kontraste stimmen ebenfalls. Auch die Bilddetails sind recht gut ausgeprägt.

Bis zu einem zweifachen Zoom bleiben die Aufnahmen brauchbar, darüber hinaus wird das Bild jedoch deutlich grobkörniger. Bei Dunkelheit nimmt die Bildqualität jedoch spürbar ab, und es tritt vermehrt Bildrauschen auf. Bei ausreichend künstlichen Lichtquellen können aber auch nachts gute Aufnahmen entstehen. Die Makrolinse hätte man sich im Prinzip sparen können aufgrund der niedrigen Auflösung.

Für absolute Dunkelheit kommt die Nachtsichtkamera zum Einsatz. Diese liefert Aufnahmen in Schwarzweiß, wenngleich es stockdunkel ist, dank der Unterstützung von zwei Infrarot-LEDs. Der Fokus arbeitet allerdings etwas träge, sodass man Geduld aufbringen muss, um scharfe Aufnahmen zu erhalten – ungünstig, wenn man bei Nacht ein Tier fotografieren möchte.

Die Selfie-Kamera liefert bei Tageslicht brauchbare Selfies, auch wenn der Dynamikumfang noch Verbesserungspotenzial bietet. Bei hellem Licht wirken Gesichter teils etwas blass. Bei Dunkelheit ist die Selfie-Kamera weniger empfehlenswert.

Die Hauptkamera nimmt Videos mit bis zu 2K bei 30 FPS auf. Die Frontkamera erreicht maximal Full-HD. Auf eine Stabilisierung muss man leider verzichten. Für den Preis sind die Videoaufnahmen jedoch in Ordnung. Insgesamt schneidet die Kamera des X31 Pro in dieser Preis- und Geräteklasse wirklich gut ab.

Ausstattung

Im Ulefone Armor X31 Pro arbeitet der ein Mittelklasse-SoC Mediatek Dimensity 6300. Die Leistung reicht für alltägliche Aufgaben problemlos aus: Das System reagiert flüssig, Apps starten zügig, und auch Multitasking ist ohne größere Einschränkungen möglich. Im Benchmark PCMark erreicht das Gerät rund 10.000 Punkte. Für grafikintensive Anwendungen oder Spiele ist die GPU-Leistung jedoch eher begrenzt – im 3DMark Wild Life kommt das Smartphone auf etwa 1400 Punkte. Gelegenheitsspiele laufen hingegen ohne Probleme.

Der Arbeitsspeicher ist mit 8 GB ausreichend dimensioniert, der interne Speicher von 256 GB bietet ebenfalls genügend Platz für Apps, Fotos und Daten. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist möglich, und das auch bei gleichzeitigem Einsatz von zwei SIM-Karten.

Positiv fällt auf, dass 5G unterstützt wird – in dieser Preisklasse ist das bei Outdoor-Smartphones nicht selbstverständlich. Für die Standortbestimmung dienen GPS, Glonass, Beidou und Galileo mit einer sehr hohen Genauigkeit von rund einem Meter laut GPS-Test. Die Qualität beim Telefonieren ist gut, wenn auch mitunter etwas dumpf. Der Gesprächspartner ist aber deutlich genug zu verstehen. Etwas mager klingt dafür der Sound aus dem Monolautsprecher.

Der USB-C-Anschluss arbeitet nach dem USB-2.0-Standard, was zu entsprechend niedrigeren Übertragungsgeschwindigkeiten führt. Für diese Preisklasse ist das jedoch üblich. Bei der übrigen Konnektivität bietet das Gerät Wi-Fi 5, Bluetooth 5.2, NFC sowie einen Infrarot-Sensor. Letzterer kann beispielsweise zur Fernsteuerung von Geräten genutzt werden. Ein UKW-Radio ist ebenfalls vorhanden, allerdings nur nutzbar in Verbindung mit kabelgebundenen Kopfhörern über den 3,5-mm-Klinkenanschluss.

Zur Bedienung bietet Ulefone eine zusätzliche, frei belegbare Taste auf der linken Gehäuseseite. Sie lässt sich mit bis zu drei Funktionen belegen – für kurzes, doppeltes oder langes Drücken – und kann etwa für Schnellzugriffe oder Notfallfunktionen genutzt werden.

Software

Auf dem Armor X31 Pro läuft Android 14 mit einer angepassten Bedienoberfläche von Ulefone, die weitgehend an Stock-Android erinnert. Der Sicherheits-Patch stammt allerdings noch aus dem Dezember und ist damit nicht mehr aktuell. Ulefone gibt zwar an, Updates bereitzustellen, macht jedoch keine konkreten Angaben zur Häufigkeit oder zur Dauer der Update-Versorgung. Ob das Gerät ein Update auf Android 15 erhalten wird, ist unklar. Das ist ein generelles Problem vieler günstiger Outdoor-Smartphones. Positiv fällt auf, dass Ulefone auf vorinstallierte Bloatware weitgehend verzichtet.

Akku

Die Akkukapazität von 6050 mAh ist viel für ein gewöhnliches Smartphone, aber nahezu zurückhaltend für ein Outdoor-Gerät. Dafür ist das X31 Pro nicht solch ein Klotz wie andere Geräte seiner Art. Die Akkulaufzeit ist mit rund 15 Stunden im Akku-Test von PCMark dennoch gut. Das Smartphone hält einen Tag in jedem Fall durch, bei sparsamer Nutzung auch zwei. Nur das Laden ist etwas mühselig mit dem beiliegenden Netzteil von 20 Watt. Von 0 auf 100 Prozent dauert der Ladevorgang rund zwei Stunden. Kabelloses Laden gibt es nicht.

Preis

Bei Amazon bekommt man das Ulefone Armor X31 Pro für 255 Euro. Am günstigsten ist das X31 Pro bei Aliexpress, wo es nur 212 Euro kostet. Allerdings erfolgt hier der kostenlose Versand aus China, damit ist der Erwerb nicht vom EU-Verbraucherrecht gedeckt. Worauf man dabei achten sollte, erklären wir im Artikel Rückgabe, Service & Rechte: Ist Einkaufen bei Aliexpress, Temu & Co. seriös? Erhältlich ist das Rugged Phone ganz in Schwarz oder in Schwarz mit orangefarbenen oder grünen Elementen.

Fazit

Das Ulefone Armor X31 Pro ist eine günstige Alternative für alle, die ein robustes Smartphone für den Outdoor-Einsatz oder die Baustelle suchen, aber nicht auf 5G oder eine solide Kamera verzichten wollen. Zwar ist die Akkulaufzeit nicht so lang wie bei der Konkurrenz, dafür bleibt das Gerät weniger klobig. Der Prozessor ist schnell genug, um das Gerät flüssig für alltägliche Aufgaben zu nutzen.

Besonders hervorzuheben ist, dass das LCD ausreichend hell ist, um auch im Freien ablesbar zu sein – eine Eigenschaft, die viele Outdoor-Handys nicht bieten. Das größte Manko bleibt jedoch die geringe Auflösung des Bildschirmes. Dennoch ist das Armor X31 Pro insgesamt ein guter Preis-Leistungs-Tipp.

  • preiswert
  • Nachtsichtkamera
  • helles Display mit 120 Hz
  • 5G
  • Display löst nur mit HD+ auf
  • veraltete Software-Updates
  • Monolautsprecher