Alternative zu E-Autos? Deutscher Konzern entwickelt CO₂-freien Verbrennermotor

Elektromotoren gelten vielen schon längst als Zukunft der Autoindustrie. Doch ist das letzte Wort bereits gesprochen? Der bekannte Hersteller Liebherr hat einen neuen Verbrennungsmotor entwickelt, der praktisch CO₂-neutral betrieben werden kann – allerdings gibt es da noch einige gewaltige Haken.

Mär 21, 2025 - 14:02
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Alternative zu E-Autos? Deutscher Konzern entwickelt CO₂-freien Verbrennermotor

Elektromotoren gelten vielen schon längst als Zukunft der Autoindustrie. Doch ist das letzte Wort bereits gesprochen? Der bekannte Hersteller Liebherr hat einen neuen Verbrennungsmotor entwickelt, der praktisch CO₂-neutral betrieben werden kann – allerdings gibt es da noch einige gewaltige Haken.

Ammoniak-Verbrenner von Liebherr: Auch was für Autos?

Seit Jahren die gleiche Leier: E-Autos sind die Zukunft? Nein, E-Fuels können den Verbrenner retten. Aber so schnell wird das nichts. Eine weitere Alternative könnten neuartige Verbrennungsmotoren sein, die deutlich weniger oder sogar gar kein klimaschädliches CO₂ ausstoßen – weil sie mit anderen Kraftstoffen betrieben werden können.

So ein Konzept will der bekannte deutsche Hersteller Liebherr in Kürze im Rahmen der Baumaschinenmesse Bauma präsentieren. Es handelt sich dabei Liebherrs Mitteilung zufolge um einen Ammoniak-Verbrennungsmotor, der im Off-Highway-Bereich angesiedelt ist (via Automobil Industrie Vogel).

Betrieben wird der Motor in erster Linie mit Ammoniak. Das wiederum besteht aus Wasserstoff und Stickstoff. Stickstoff ist einer der Hauptbestandteile von Luft und kann auch daraus gewonnen werden. Wasserstoff hingegen wird unter anderem per Elektrolyse aus Wasser gewonnen. Wird Ammoniak verbrannt entstehen auch diese beiden Komponenten wieder (Quelle: Bayern innovativ).

Der Nachteil von Ammoniak: Es verbrennt bei viel höheren Temperaturen als etwa Diesel. Um die initiale Zündung zu starken, können daher andere Stoffe beigemischt werden. Diesel würde die Klimabilanz wieder verschlechtern. Nachhaltig gewonnener Wasserstoff hingegen würde dafür sorgen, dass die Verbrennung komplett klimaneutral läuft.Link

Trotz CO₂-freier Verbrennung kein Allheilmittel

Ist der Ammoniakmotor von Liebherr also der Gamechanger, auf den Verbrenner-Fans seit Jahren hoffen? Wohl kaum. Dafür gibt es vor allem zwei wichtige Gründe:Nicht für Autos: Das Motorenkonzept von Liebherr ist, wie der Hersteller selbst klarmacht, nicht für Pkw ausgelegt. Liebherr stellt unter anderem Motoren für Baumaschinen und teils gigantische Fahrzeuge im Bergbau her. Der Off-Highway-Bereich dürfte genau das meinen: Eine Nutzung für klassische Straßenfahrzeuge ist nicht vorgesehen. Verbesserungspotenzial gibt es aber auch in Bergbau und Co. Schließlich stammen CO₂-Emissionen nicht nur aus dem privaten Pkw-Verkehr. Langer Umweg gegenüber E-Autos: Selbst wenn eine Nutzung für Pkw geplant wäre – um Ammoniak mit Wasserstoff herzustellen und dabei ausreichende Mengen zu produzieren, muss Strom in riesigen Mengen genutzt werden. Genau dieser Strom könnte E-Autos ohne weitere Umwege antreiben. Die ganzen Zwischenschritte kosten Zeit, Geld und Energie geht verloren. Der weitaus effizientere Weg wäre, die Energie direkt in Elektroautos zu nutzen.

Die Kostenfrage, ob E-Autos oder Verbrenner günstiger sind, ist noch nicht entschieden:LinkWas ist günstiger: Verbrenner oder E-Autos? Der ADAC rechnet nach