E-Scooter Trittbrett Sultan im Test

Der E-Scooter Trittbrett Sultan will mit einem starken Motor, hochwertiger Verarbeitung und Features wie Blinker und App-Anbindung überzeugen. Wie gut das gelingt, zeigt der Test.

Mär 27, 2025 - 16:38
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E-Scooter Trittbrett Sultan im Test

Der E-Scooter Trittbrett Sultan will mit einem starken Motor, hochwertiger Verarbeitung und Features wie Blinker und App-Anbindung überzeugen. Wie gut das gelingt, zeigt der Test.

Mit dem Trittbrett Fritz hatten wir bereits einen vollgefederten Offroad-E-Scooter im Test, der mit seiner hervorragenden Federung, dem starken Motor und der hohen Verarbeitungsqualität überzeugte. Der Fritz eignet sich besonders für Fahrten abseits befestigter Straßen und für größere sowie schwerere Fahrer.

Nun liegt uns mit dem Trittbrett Sultan ein Modell vor, das sich mehr an den urbanen Raum richtet. Wir erwarten vom Sultan einen ähnlich starken Motor, hochwertige Verarbeitung und durchdachte Features wie den Blinker, den wir schon vom Fritz kennen. Ob der Sultan diese Erwartungen erfüllen kann, zeigt unser Test.

Aufbau, Optik & Verarbeitung

Der Aufbau des Trittbrett Sultan gestaltet sich denkbar einfach. Wie bei den meisten E-Scootern muss der Lenker lediglich mit sechs Schrauben fixiert werden, dann ist er fahrbereit. Danach sollten die Reifen auf den richtigen Luftdruck gebracht werden. Auch wenn in Deutschland für E-Scooter keine Helmpflicht besteht, empfehlen wir das Tragen eines Helms, um im Falle eines Unfalls besser geschützt zu sein.

Optisch zeigt sich der Sultan dezent in Schwarz und Grau. Insgesamt wirkt er minimalistisch und gediegen. Bei einem E-Scooter mit dem Namen „Sultan“ hätten wir allerdings etwas mehr Extravaganz erwartet. Das Kabelmanagement ist hervorragend gelöst – lediglich ein Kabel, das von der Bremse in die Lenkstange führt, ist sichtbar. Das Trittbrett ist mit 54 × 20 cm angenehm groß und bietet auch größeren Fahrern ausreichend Platz.

Die Verarbeitungsqualität des Sultan ist auf einem hohen Niveau. Hier wackelt nichts, alles wirkt solide und langlebig. Der E-Scooter verfügt über einen IP66-Schutz – Fahrten bei Regen machen ihm also nichts aus. Die maximale Zuladung beträgt 120 kg. Lediglich das hintere Schutzblech wirkt nicht ganz so stabil. Der Hersteller hat hier vorsorglich einen Aufkleber angebracht, der darauf hinweist, dass man nicht darauf treten soll.

Der Klappmechanismus ist komplizierter als bei den meisten anderen E-Scootern. Der Sicherungshebel ist etwas fummelig und schwer bedienbar. Auch der Haken am oberen Teil der Lenkstange rastet nur umständlich in die Öse am hinteren Ende des Trittbretts ein. Immerhin hält er dann gut und der E-Scooter kann an der Lenkstange getragen werden.

Mit 19 kg ist der Sultan für einen E-Scooter mit dieser Motor- und Akkuleistung vergleichsweise leicht – viele Konkurrenten wiegen über 20 kg. Die Abmessungen betragen im aufgebauten Zustand 120 cm x 69 cm x 119 cm und zusammengeklappt 120 cm x 69 cm x 68 cm. Der Haken an der Lenkstange kann zum Transportieren von Einkaufstüten genutzt werden.

Auffällig beim Schieben, nicht jedoch beim Fahren: Der Lenker lenkt nicht sehr stark ein, was die Flexibilität etwas einschränkt, wenn man um enge Kurven manövrieren möchte.

Lenker & Display

Der Lenker des Trittbrett Sultan ist angenehm breit. An den Enden des Lenkers befinden sich Blinker, die allerdings nur dort und nicht zusätzlich am Heck angebracht sind. Die Tasten für den Blinker sind gut erreichbar, allerdings gibt es kein akustisches Signal beim Blinken. Zusätzlich gibt es Tasten zum Ein- und Ausschalten des E-Scooters sowie für die Lichtanlage.

Das Display sitzt mittig und ist schick in den Lenker integriert. Bei Sonnenlicht ist es zwar ablesbar, aber nicht besonders gut. Es zeigt die Geschwindigkeit, die gefahrenen Kilometer, die gewählte Unterstützungsstufe und die Restkapazität des Akkus in fünf Balken an.

Die Bremsen befinden sich auf der linken Seite des Lenkers: ein Bremsgriff für die Trommelbremse vorn und eine Daumenbremse für die Motorbremse hinten, die mit einem E-ABS-System ausgestattet ist. Beide Bremsen funktionieren zusammen hervorragend. Sowohl schnelles Abbremsen als auch dosiertes Verlangsamen sind problemlos möglich. Der Daumengriff für das Gas auf der rechten Seite geht leichtgängig und sollte auch bei längeren Fahrten nicht zu Schmerzen führen.

Die Lichtanlage besteht aus einem Front- und einem Rücklicht. Das vordere Licht sitzt weit oben an der Lenkstange, was für eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr sorgt. Mit 20 Lux ist es angenehm hell und leuchtet den Weg gut aus. Das Rücklicht leuchtet beim Bremsen zusätzlich auf, was die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht.

Der Trittbrett Sultan verfügt über eine App. Sie zeigt die Gesamtkilometer, Tageskilometer, die geschätzte Reststrecke, die Temperatur, die Fahrzeit und die Akkukapazität in Prozent an. Zudem ist es möglich, den Streckenverlauf zu dokumentieren.

Fahren

Das breite Trittbrett und der hohe, breite Lenker sorgen auch bei größeren Fahrern für eine ergonomische Fahrposition. Die 10 Zoll großen, schlauchlosen Luftreifen schlucken viele Unebenheiten. Zusätzlich verfügt der Sultan über eine Federung an der Vorderachse. Diese Kombination ist perfekt für die Stadt. Auch Pflastersteine lassen sich damit befahren, machen aber auf Dauer keinen Spaß. Hier macht sich das Fehlen einer Federung am Hinterrad bemerkbar.

Der Motor des Trittbrett Sultan (36V / 500W / über 40 Nm) ist ausgesprochen kräftig und gehört zu den stärksten E-Scooter-Motoren am Markt. Er befördert den Fahrer problemlos auch steilere Hügel hinauf. Der Hersteller spricht von einer Steigfähigkeit von 33 Prozent. Die maximale Geschwindigkeit beträgt per GPS nachgemessen gut 21 km/h. Das ist nahe am maximal erlaubten Limit.

Akku

Der Akku des Trittbrett Sultan hat eine Kapazität von 540 Wattstunden. Der Hersteller gibt eine maximale Reichweite von 60 km an. Diese Angabe basiert allerdings auf Messungen unter Idealbedingungen – geringes Fahrergewicht, konstante Geschwindigkeit, ebene Strecke und optimale Temperatur.

In unserem Test kommen wir bei kühlem Wetter, viel Stopp & Go, voller Geschwindigkeit und einer Zuladung von 80 kg auf gut 40 km. Die tatsächliche Reichweite hängt stark von Faktoren wie Fahrergewicht, Fahrweise, Steigungen und Außentemperatur ab. Der Akku kann nicht entnommen werden und benötigt zum vollständigen Aufladen etwa fünf Stunden.

Preis

Der Trittbrett Sultan kostet 649 Euro bei Ebay und beim Hersteller selbst. Damit bewegt er sich im mittleren Preissegment für hochwertige E-Scooter mit starkem Motor und guter Ausstattung.

Fazit

Der E-Scooter Trittbrett Sultan punktet im Test mit seiner hochwertigen Verarbeitung, dem starken Motor und der guten Ausstattung. Er eignet sich vor allem für den urbanen Einsatz und meistert dort auch Steigungen problemlos. Die Kombination aus Luftreifen und vorderer Federung sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl in der Stadt.

Abstriche muss man beim etwas komplizierten Klappmechanismus und dem fehlenden hinteren Blinker machen. Auch die fehlende Federung am Hinterrad macht sich auf unebenem Untergrund bemerkbar. Dennoch bietet der Trittbrett Sultan ein überzeugendes Gesamtpaket für alle, die einen zuverlässigen und kraftvollen E-Scooter für den täglichen Einsatz suchen.

Der E-Scooter Trittbrett Sultan überzeugt im Test mit einem starken Motor, hochwertiger Verarbeitung und durchdachten Features wie Blinker und App-Anbindung. Nur der etwas komplizierte Klappmechanismus trübt das sonst hervorragende Gesamtbild.

Der Trittbrett Sultan kostet 649 Euro bei Ebay und beim Hersteller selbst.

  • starker Motor mit über 40 Nm
  • hochwertige Verarbeitung mit IP66
  • gute Bremsen
  • komplizierter Klappmechanismus
  • kein Blinker am Heck
  • das hintere Schutzblech dürfte stabiler sein
  • Display bei Sonnenlicht schwer ablesbar