Honor Magic V2 im Test

Das Honor Magic V2 ist ein Foldable-Smartphone der Superlative. Das ultradünne Mobilgerät begeistert mit hervorragendem Display, starker Leistung und toller Kamera. Wo der Haken ist, zeigt der Test.

Feb 11, 2025 - 14:55
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Honor Magic V2 im Test

Das Honor Magic V2 ist ein Foldable-Smartphone der Superlative. Das ultradünne Mobilgerät begeistert mit hervorragendem Display, starker Leistung und toller Kamera. Wo der Haken ist, zeigt der Test.

Seit fast fünf Jahren gibt es Foldable-Smartphones, die dank flexibler Displays gänzlich neue Smartphone-Designs erlauben. Neben besonders platzsparenden Klapphandys gibt es horizontal ausklappbare „Mini-Tablets“, die bei Bedarf die doppelte Bildschirmfläche bieten. Bisher gehört diese Geräteklasse in eine Nische, die aber in diesem Jahr Aufwind erleben dürfte.

Mit dem Magic V2 bietet Honor sein neuestes Foldable an. Der Nachfolger des Honor Magic Vs gleicht den größten Nachteil dieser Gerätekategorie aus: die Dicke. Das Gehäuse des V2 ist extrem dünn, sodass es zusammengeklappt nur noch minimal dicker ausfällt als ein gewöhnliches Smartphone.

Warum es schon jetzt eines der spannendsten Smartphones des jungen Jahres ist und welche Kompromisse beim dünnen Design gemacht wurden, zeigt unser Testbericht.

Design

Hält man das Magic V2 das erste Mal in der Hand, kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Das Gehäuse ist so dünn, man hat fast Angst, es zu zerbrechen. Glücklicherweise gibt es als Zubehör eine kleine Schutzhülle, zumindest für die Rückseite des Geräts. Auseinandergefaltet ist es gerade einmal knapp 5 Millimeter dünn. Selbst zusammengeklappt ist es nur unwesentlich dicker als ein übliches Smartphone. Andere Foldables wirken dagegen wie ein Mini-Van, während das Magic V2 die filigrane Eleganz eines Sportwagens mitbringt. Es ist zudem leichter als ein iPhone 14 Pro Max.

Das Magic V2 sieht ziemlich schick aus und ist hochwertig verarbeitet. Allerdings wackelt der Power-Button mit Fingerabdruck-Scanner ein wenig zu stark für den hohen Preis. Das Aufklappen wiederum ist etwas mühselig, da das Scharnier recht schwergängig geht – was aber zu Vertrauen in die Stabilität führt.

Die Falte in der Mitte sieht allerdings weniger schön aus, ist aber bei keinem anderen uns bekannten Foldable gänzlich zu verbergen. Für das dünne Gehäuse musste Honor Abstriche machen: Verglichen mit dem Samsung Galaxy Z Fold 5 hat das Magic V2 keine IP-Zertifizierung und ist damit weder gegen Wasser noch Staub geschützt.

Display

Zusammengefaltet misst das Display rund 6,43 Zoll – was die Größe angeht, entspricht das Magic V2 in etwa einem Samsung Galaxy S21 FE. Das OLED-Display bietet eine exzellente Bildqualität und flimmert mit bis zu 120 Hertz. Die Anzeige ist hinreichend scharf (2376 × 1060 Pixel, 405 ppi) und strahlend hell. Man kann es bei Sonnenlicht also nahezu gut ablesen, das ist echt klasse.

Ausgeklappt kommt ein üppiges 7,92-Zoll-Display (2344 × 2156 Pixel) mit ebenfalls 120 Hertz zum Vorschein. Etwas ungewohnt ist der Formfaktor des nahezu quadratischen Screens. Die doppelte Display-Fläche kommt dann vorwiegend beim Bearbeiten von Mails, Lesen von Webseiten oder E-Books oder der Pflege des Kalenders besonders gut zum Tragen. Nach einer Woche mit dem Gerät können wir uns fast nicht mehr vorstellen, mit einem kleinen Display auskommen zu müssen. Auf Wunsch steht etwa ein praktischer Splitscreen zur Verfügung, um etwa gleichzeitig einen Chat sowie eine andere App im Auge zu behalten.

Kamera

Auf absolutem Flagship-Niveau ist zudem die Triple-Kamera. Die Hauptkamera bietet 54 Megapixel, die Weitwinkellinse, die auch für Makroaufnahmen dient, löst ebenfalls mit starken 50 Megapixeln auf. Zudem kommt eine Telelinse mit üppigen 20 Megapixeln hinzu.

Fotos bei Tageslicht sehen mit dem Magic V2 wirklich klasse aus. Die Aufnahmen sind reich an Details und bieten einen großen Dynamikumfang. Einen starken Eindruck hinterlässt die Telelinse, die eine optische Vergrößerung mit dem Faktor 2,5 bietet. Aber auch der hybride Zoom bei zehnfacher Vergrößerung liefert tolle Aufnahmen mit nur minimalem Bildrauschen, bis zu 40-facher Zoom ist möglich.

Fotos mit der Weitwinkellinse fügen sich nahtlos in die Optik der Hauptkamera ein. Lediglich bei Dunkelheit ist der Weitwinkel eindeutig im Nachteil gegenüber der Hauptkamera. Bei Dunkelheit liefert das Magic V2 ebenfalls ab, hat aber gegenüber Geräten wie dem Samsung Galaxy S24 Ultra das Nachsehen. Selfies sehen klasse aus. Videos sind bis 60 Frames pro Sekunde in 4K-Auflösung möglich.

Ausstattung

Eine erste kleine Ernüchterung erfolgt bei dem Smartphone für 2000 Euro: Der neueste Snapdragon-Chip läuft in dem Foldable nicht. Allerdings kann sich die Ausstattung dennoch sehen lassen: Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 bietet Leistung satt und kommt in keinem Szenario an seine Grenzen – egal ob bei Spielen, Fotos, Videos oder Produktivität.

Üppig ist zudem der interne Speicher von 512 GByte gepaart mit stolzen 16 GByte RAM. Eine Erweiterung ist allerdings nicht möglich. Top ist auch die weitere Ausstattung mit USB-C 3.1 mit Displayport 1.2, Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3 (aptX HD), NFC und einem Infrarot-Port. Die Tonqualität beim Telefonieren ist gut, auch wenn der Gesprächspartner am Hörer zuweilen etwas leise klingt. Die Soundqualität der integrierten Stereolautsprecher ist hervorragend und bietet räumlich ausgeprägten Klang.

Software

Auf unserem Testgerät läuft zum Tatzeitpunkt am 1. Februar 2024 noch Android 13 mit der Honor-Bedienoberfläche Magic OS 7.2 inklusive aller Google-Dienste. Honor packt eine Menge eigener Apps aufs Gerät sowie einen eigenen App-Store. Das Magic V2 soll für vier Jahre Updates und Sicherheits-Patches erhalten. Das letzte Upgrade dürfte Android 17 sein.

Update: Mittlerweile ist nach Android 14 auch ein Update auf Android 15 ausgeliefert worden. Der Sicherheits-Patch stammt am 10.02.205 aus Januar und ist so noch aktuell genug. Die Bedienoberfläche wurde umfassend angepasst und gefällt uns deutlich besser als zum Release Ende 2023. Auch die ersten KI-Features von Honor sind jetzt an Bord.

Akku

Angesichts des dünnen Gehäuses sind die 5000 mAh des Akkus sehr beeindruckend. Das verleiht dem Magic V2 eine fantastische Akkulaufzeit. Im Test kamen wir problemlos über einen Tag, bei sparsamer Nutzung und mit reduzierter Bildwiederholfrequenz sind auch zwei Tage denkbar. Aufgeklappt verkürzt sich die Akkulaufzeit aber deutlich.

Das Magic V2 lädt mit bis zu 66 Watt in knapp unter einer Stunde vollständig auf. Das passende Netzteil ist leider nicht im Lieferumfang enthalten. Man kann es aber wenigstens zum symbolischen Preis von 1 Euro kaufen. Schade: Kabelloses Laden per Induktion gibt es nicht.

Preis

Das Honor Magic V2 hatte zum Marktstart eine stolze UVP von 2000 Euro. Aktuell bekommt man das Foldable direkt beim Hersteller für 899 Euro. Noch günstiger ist aber derzeit ein Angebot auf Ebay mit 850 Euro. In Deutschland erhältlich ist es aktuell in Schwarz und Purpur.

Fazit

Das Honor Magic V2 lässt uns zutiefst beeindruckt zurück und zeigt, wie glänzend die Zukunft von Foldables aussehen kann. Das hauchdünne Gerät ist zusammengeklappt kaum dicker als ein übliches Flagship-Smartphone. Exzellent sind die strahlend hellen Displays, die Akkulaufzeit sowie Leistungsfähigkeit – auch wenn hier „nur“ der Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm zum Einsatz kommt. Überzeugend ist auch die Kamera, die aber mit der Konkurrenz von Samsung und Apple nicht ganz mithaltenkann. Zudem ist das Magic V2 anders als das Samsung Galaxy Z Fold 5 nicht wasserdicht.

Das Honor Magic V2 hinterlässt einen bleibenden Eindruck und veranschaulicht eindrucksvoll das Potenzial faltbarer Smartphones. Im zusammengeklappten Zustand ist es kaum dicker als ein herkömmliches Flaggschiff-Modell. Besonders beeindruckend sind die leuchtstarken Displays, die lange Akkulaufzeit und die hohe Leistungsfähigkeit. Weil das Modell mittlerweile über zwei Jahre alt ist, hat es einen fast schon erschwinglichen Preis von 850 Euro.

  • sehr dünn
  • lange Akkulaufzeit
  • strahlend helles Display
  • kostspielig
  • keine IP-Zertifizierung
  • kein kabelloses Laden