Luftreiniger Philips AC4221 im Test

Der AC4221 ist Philips’ stärkster Luftreiniger. Er ist kompakter und arbeitet leiser als das Vorgängermodell. Was er sonst noch zu bieten hat, zeigt unser Test.

Mär 22, 2025 - 07:55
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Luftreiniger Philips AC4221 im Test

Der AC4221 ist Philips’ stärkster Luftreiniger. Er ist kompakter und arbeitet leiser als das Vorgängermodell. Was er sonst noch zu bieten hat, zeigt unser Test.

Beim neuen Luftreiniger-Spitzenmodell AC4221 hat Philips im Vergleich zum Vorgänger einiges verändert. Der Ansauglüfter sitzt nun in der Mitte des Geräts, und die Filter sind ober- und unterhalb positioniert. Dadurch fällt das Gerät nicht nur kompakter aus, sondern arbeitet auch leiser.

Für die Reinigung der Luft von Schadstoffen wie Feinstaub, Pollen und Viren erweitert Philips beim AC4221 seine bewährte Drei-Schichten-Filterung mit Vorfilter, Hepa-Filter und Aktivkohle um eine zweite Aktivkohleschicht. Laut Hersteller erfassen Vorfilter, HEPA- und die doppelte Aktivkohleschicht 99,97 Prozent der Partikel mit einer Größe von nur 0,003 Mikrometern.

Gesteuert wird der Philips Pure Protect Pro AC4221 direkt am Gerät, das auf der Oberseite mehrere Touch-Schalter bietet. Mehr Optionen gibt es allerdings mit der Air+-App, in der man Zeitpläne erstellen und zusätzliche Betriebsmodi einstellen kann.

Wie gut der Philips Pure Protect Pro AC4221 in der Praxis funktioniert, zeigt der Testbericht.

Wie ist das Design Philips Pure Protect Pro AC4221?

Auch die Gehäuseform hat Philips beim AC4221 im Vergleich zum Vorgängermodell AC4236 geändert. Die Technik steckt nun nicht mehr in einem runden, sondern Trilubular-förmigen (Dreieck-Rund) Gehäuse. Mit einem Durchmesser von 28,5 cm und einer Höhe von 52 cm fällt dieses deutlich kompakter aus als beim Philips AC4236 mit einem 30,6 cm großen Durchmesser und einer Höhe von knapp 70,5 cm. Unterschiede gibt es auch bei der Luftströmung: Die gereinigte Luft wird beim neuen Gerät nicht mehr nach oben abgeführt, sondern zur Seite. Das hat den Vorteil, dass die Gehäuseoberseite beim neuen Modell vollständig geschlossen ist, sodass keine Gegenstände mehr ins Gehäuseinnere fallen können. Wer Kinder im Haushalt hat, wird diesen Schutz zu schätzen wissen.

Die obere Abdeckung ist etwas abgesetzt vom Gehäuse angebracht und bietet an den Seiten einen umlaufenden LED-Streifen, der aber verdeckt montiert ist. Der LED-Streifen sorgt für eine indirekte Beleuchtung, die entweder die Luftqualität mit verschiedenen Farben (PM2.5>12: Blau, 13–35: Blau-Violett, 36–55: Violett-Rot, >55: Rot) signalisiert oder als Stimmungsleuchte in einem warmen Weißton erstrahlt. Letzterer erscheint aufgrund der Spiegelung durch das Gehäuse in Gold. Sehr schick. Ansonsten ist das Gehäuse unseres Testmodells AC4221 in Anthrazit lackiert. Der Luftreiniger ist in Form des AC4220 aber auch mit silberner Lackierung erhältlich.

Das Gehäuse besteht ansonsten aus luftdurchlässigen, längs verlaufenden Plastikstreben. Dahinter verbergen sich im oberen und unteren Bereich die Vier-Schicht-Hepa-Filter zur Luftreinigung, während in der Mitte der Ventilator sitzt und die durch die Filter gereinigte Luft rundherum seitlich verteilt.

Anders als beim Philips AC4236, dessen Filter erst nach etwa drei Jahren gewechselt werden muss, fällt die Lebensdauer der Filter beim AC4221 jedoch kürzer aus. Der Vier-Schicht-Hepa-Filter (FY4200/30) hält nur maximal 12 Monate. Die tatsächliche Nutzungsdauer ist abhängig vom Verschmutzungsgrad der Luft sowie der Dauer des Gebrauchs. Eine Anzeige am Gerät und die App signalisieren, wann Ersatz erforderlich ist.

Strom erhält der Luftreiniger über ein etwa 1,8 m langes Kabel, das mit dem Netzteil fest verbunden ist und im Bodenbereich des Luftreinigers seitlich eingesteckt wird. An der Rückseite sitzen im oberen Bereich hinter einer Abdeckung verschiedene Sensoren, die Feinstaub nach PM2.5, VOC (Gas), Temperatur und Luftfeuchte erfassen.

Wie hoch ist die Reinigungsleistung des Philips Pure Protect Pro AC4221?

Trotz kompakterer Abmessungen erreicht der AC4221 mit 600 m³/h eine ähnlich hohe Clean Air Delivery Rate (CADR) wie der Vorgänger AC4236 mit 610 m³/h. Laut Philips ist er damit für eine Raumgröße von bis zu 156 m² geeignet. Grundsätzlich sollte man die Raumgrößenempfehlungen der Hersteller in etwa halbieren, da sich diese Angaben meist auf den stärksten Betriebsmodus mit der größten Lautstärke beziehen. In der Praxis dürften die meisten Anwender diesen aufgrund der hohen Lautstärke jedoch meiden.

Welche Funktionen bietet die App Air+?

Wie erwähnt, können Anwender den Philips-Luftreiniger über die Touch-Tasten an der Gehäuseoberseite bedienen. Noch mehr Optionen bietet die App Philips-App Air+ (früher Clean Home+). Sie übernimmt bei der Ersteinrichtung die Koppelung des Geräts mit dem heimischen WLAN. Unterstützt werden wie bei vielen anderen Smart-Home-Komponenten allerdings nur die reichweitenstarken 2,4-GHz-Funk-Netze. Die Einrichtung ist nach wenigen Minuten abgeschlossen und erfordert nicht einmal eine Registrierung (siehe Bildergalerie). Wer den Luftreiniger allerdings von unterwegs steuern möchte, kommt um die Registrierung nicht herum.

Als Betriebsmodi stehen Auto-, Mittel-, Turbo- und Ruhemodus zur Auswahl. Auto- und Ruhemodus können zudem noch erweitert werden. In der Einstellung Auto+ versucht der Luftreiniger mit Methoden der Künstlichen Intelligenz, seinen Betrieb in Hinblick auf Energieeffizienz zu optimieren. Hierbei werden nicht nur die Daten der internen Sensoren verwendet, sondern auch Outdoor-Daten, die Philips vermutlich über öffentlich zugängliche Messstationen erlangt. Der Allergie-Ruhemodus erhöht die Leistung des Standard-Ruhemodus, bleibt dabei aber dennoch leise.

Die meisten Nutzer dürften sich für den Automatik- respektive Auto+-Modus entscheiden, während der Ruhemodus oder Allergie-Ruhemodus hauptsächlich dann gewählt wird, wenn man den Luftreiniger etwa während der Nacht im Schlafzimmer betreibt. In der Betriebsart Ruhemodus wird die Beleuchtung der Bediensymbole auf der Oberseite sowie die Anzeige der Luftqualität auf der Oberseite bis auf das Licht-Symbol komplett ausgeschaltet.

Damit man die unterschiedlichen Betriebsarten nicht manuell auswählen muss, können Anwender in der Air+-App Zeitpläne erstellen.

Der Bildschirm zeigt die Feinstaubbelastung nach PM2.5 an und informiert über verschiedene Betriebsdaten wie WLAN- und App-Koppelung sowie die aktuell aktive Betriebsart.

Wie verhält sich der Philips Pure Protect Pro AC4221 in der Praxis?

Der Automatikmodus reagiert unmittelbar mit Erhöhung der Lüfterdrehzahl, sobald durchs Zubereiten von Speisen die Feinstaubbelastung oder der Anteil flüchtiger organischen Verbindungen (VOC, Volatile Organic Compounds) steigt. Dementsprechend steigt auch das Betriebsgeräusch des Luftreinigers stark an. Mit maximal 51,5 dB ist es aber nicht so laut noch beim Vorgängermodell AC4236 mit bis zu 57 dB. Zur Einordnung: Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um 10 dB wird als Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen. Sinkt die Feinstaubbelastung, dreht auch der Lüfter wieder mit niedrigeren Umdrehungszahlen. Im Ruhemodus ist das Gerät mit 15 dB praktisch unhörbar. Selbst im Schlafzimmer dürften die meisten das Betriebsgeräusch als nicht störend empfinden.

Im Test überzeugt der Philips AC4221 mit einer effizienten Reinigungsleistung. Der Luftreiniger hat Kochgerüche zuverlässig beseitigt und die Feinstaubbelastung zügig reduziert. Das konnten wir auch anhand des Air-Q-Luftqualitätsmessers (Testbericht), der die Luft mithilfe von 14 Sensoren analysiert, nachvollziehen. Wie der Mitbewerb tut sich aber auch der AC4421 bei der Beseitigung von flüchtigen organischen Verbindungen deutlich schwerer als bei der Reinigung der Luft von Feinstaub. Hier dauert es teilweise sehr lange, bis ein Effekt beobachtet werden kann. Ganz ohne Lüften kommt man halt auch mit dem besten Luftreiniger nicht aus.

Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Philips AC4221?

Im Ruhemodus bei kleinster Lüfterdrehzahl benötigt der Philips AC4221 2,6 Watt. Mit größter Lüfterstufe und maximaler Helligkeit der LED-Beleuchtung haben wir 47,4 Watt gemessen und im Standby bei aktivierten Sensoren 1,3 Watt.

Dank einer Community-Integration lässt sich der Philips-Luftreiniger auch mit Home Assistant steuern und für Automatisierungen nutzen.
Dank einer Community-Integration lässt sich der Philips-Luftreiniger auch mit Home Assistant steuern und für Automatisierungen nutzen.

Wie gut ist die Smart-Home-Anbindung?

Smart-Home-Anwender können den Philips-Luftreiniger mit einer leistungsfähigen Smart-Home-Zentrale (Bestenliste) wie Home Assistant verwenden (siehe Bildergalerie) und ihn damit noch effizienter steuern. So lässt er sich beispielsweise mit anderen Geräten wie Bewegungsmelder oder LED-Leuchten koppeln, sodass er nur dann in Betrieb geht, wenn sich eine Person in einem Raum aufhält oder das Licht eingeschaltet ist. Unter Homey Pro wird der AC4221 zwar erkannt, lässt sich aber bislang nicht steuern.

Wem die Standard-Automatikmodi zu laut oder zu wenig effizient sind, kann den AC4221 auch mit Daten des leistungsfähigen Luftgütesensors Air-Q oder anderen smarten Sensoren füttern. Schließlich sammelt das Gerät mit 14 Sensoren deutlich mehr Informationen über die Luftqualität als der Luftreiniger selbst.

Tipp: Für die Koppelung mit Home Assistant oder Homey Pro ist allerdings die IP-Adresse des Geräts nötig. Da die Air+-App diese nicht preisgibt, sondern nur die MAC-Adresse verrät, muss man die IP-Adresse entweder mithilfe des verbundenen WLAN-Routers oder mit IP-Tools wie Angry IP Scanner (Heise Download) anhand der MAC-Adresse ermitteln.

Eine Steuerung per Sprache, etwa über Amazon Alexa oder Google Assistant, unterstützt der AC4221 offiziell nicht. Dennoch konnten wir ihn mit Alexa verbinden und ihn darüber ein- und ausschalten. Anders als beim AC4236 ist aber über Alexa keine Auswahl der Betriebsmodi möglich. Zu Apple Home ist der Philips-Luftreiniger standardmäßig inkompatibel.

Was kostet der Philips Pure Protect Pro AC4221?

Der Philips Pure Protect Pro AC4221 in Anthrazit kostet wie das Modell in Silber (AC4220) regulär 430 Euro. Aktuell ist das anthrazitfarbene Modell bei Amazon für 400 Euro etwas günstiger zu haben. Für Ersatzfilter muss man knapp 80 Euro kalkulieren.

Philips-Luftreiniger
Modell AC4221 AC4236 AC3221 AC3421
CADR 600 m³/h 610 m³/h 520 m³/h 300  m³/h
Raumgröße 156 m² 158 m² 135 m² 78 m²
Befeuchtung - - - 650 ml/h
Geräuschpegel Ruhemodus 15 dB 18 dB 15 dB 16,5 dB
Geräuschpegel Turbo 51,5 dB 57 dB 47,5 dB 51 dB
Abmessungen 52*28.5*28.5  cm 70,5*30,6*30,6 cm 52*28.5*28.5  cm 52*28.5*28.5  cm

Für kleinere Räume ist außerdem das 2-in-1-Modell Pure Protect Water AC3421 (Testbericht) mit einer Reinigungsleistung von 300 m³/h und integriertem Luftbefeuchter für 324 Euro eine Option.

Fazit

Mit dem Pure Protect Pro AC4221 liefert Philips nicht nur einen leistungsfähigen Luftreiniger, sondern auch ein Gerät, das mit einem attraktiven Gehäuse gepaart mit der indirekten Beleuchtung ein echtes Highlight in jeder Wohnung ist. Zudem fällt es kompakter als der Vorgänger aus und geht deutlich leiser zu Werke.

Smart-Home-Enthusiasten geraten nicht nur wegen des schönen Anblicks in Verzückung, sondern sind vorrangig wegen der guten Integrierbarkeit in Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro und Home Assistant begeistert. Damit können sie den Philips-Luftreiniger in Kombination mit anderen Smart-Home-Komponenten noch effizienter steuern.

Bei einem Preis von aktuell 400 Euro ist der Philips Pure Protect Pro AC4221 allerdings kein Schnäppchen. Auch die kürzere Filterlebensdauer im Vergleich zum Vorgängermodell AC4236 ist zu bemängeln.

Der Philips Protect Pro AC4221 liefert einen leistungsfähigen Luftreiniger mit attraktivem Gehäuse und indirekter Beleuchtung. Smart-Home-Enthusiasten profitieren vorrangig von der guten Integrierbarkeit in Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro und Home Assistant. Damit können sie den Philips-Luftreiniger in Kombination mit anderen Smart-Home-Komponenten noch effizienter steuern.

Bei einem Preis von aktuell 400 Euro ist der Philips Pure Protect Pro AC4221 allerdings kein Schnäppchen. Auch die kürzere Filterlebensdauer im Vergleich zum Vorgängermodell AC4236 ist zu bemängeln.

  • Top-Design mit indirekter Beleuchtung
  • Hohe Reinigungsleistung
  • leiser Betrieb, im Ruhemodus praktisch nicht zu hören
  • kompatibel mit Home Assistant
  • keine Unterstützung für Google Assistant und Apple Homekit
  • relativ kurze Filterlebensdauer

Hinweis: Test vom 19.12.2024, Preis-Update 22.3.2025