Chess.com fragt nach der falschen Figur im Schach, empört Millionen von Menschen
Eine Webseite fragt auf X nach neuen Ideen, wie man eine Schachfigur benennen könnte, aber wählt die falsche Figur dafür. Der Beitrag Chess.com fragt nach der falschen Figur im Schach, empört Millionen von Menschen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.


Eine bedeutende Seite für Schachspieler im Internet ist chess.com. Die haben auf der Plattform X nach einem neuen Namen für den Turm gefragt. Das war kein Problem. Doch die Frage nach einem neuen Namen für den Läufer löste eine riesige Debatte aus. Denn das wäre eindeutig „woke“ und des Bösen. Der Läufer sei doch im Englischen der Bischof und damit ein fester Bestandteil des christlichen Abendlands.
Das war die Idee: chess.com ist eine große Seite im Internet, die sich um Schach dreht. Man pflegt zudem ein starkes Game auf Social Media. So hat der X-Kanal von chess.com mittlerweile über 644.000 Follower.
Weil man die Fans bei Laune halten will, lassen sich die Social-Media-Manager immer mal wieder launige Ideen einfallen. Aber eine Idee zündete jetzt viel stärker als gedacht.
Die Frage, ob Schachspieler denn eine Idee hätten, wie man den Läufer neu benennt, löste im politisch aufgeladenen Klima auf X eine riesige Diskussion aus.
In der folgenden Serie geht es ebenfalls um Schach:
Es beginnt als launiger Spaß
So fing das an: Am 13. Februar 2025 zeigte chess.com den Bild des Turms (engl. Rook) auf X und sagte: „Wir akzeptieren jetzt neue Namens-Ideen für diese Figur.“
Die Antworten waren launig:
- „Mein dummer Freund nennt ihn Tower.“
- „Tony“
- „Das Krümelmonster.“
Also recht gut gelaunte Internet-Antworten. Der Tweet erreichte 1 Million Aufrufe.
Es wurde ein Kulturkampf
So endete es: Einen Monat später, am 14, März, macht chess.com genau dasselbe, fragte aber nach einem Namen für den Läufer, der im Englischen „Bischof“ heißt. Der Tweet erreiche 46,6 Millionen Aufrufe und der Ton wurde deutlich rauer.
Denn das sah man jetzt als Versuch, aus purer politischer Korrektheit zu versuchen, den christlichen „Bischof“ aus dem Schach zu tilgen. Kommentare waren etwa:
- „Lass mich raten: Du bist jüdisch.“
- „Warum wolltet ihr versuchen, das Wort Bischof auszulöschen?“
- „Es ist ein Bischof. Wie könnt ihr euch selbst eine Schachseite nennen und das nicht wissen!“
- „Das sind Bischöfe. Sie wurden so seit dem frühen Mittelalter genannt und werden weiter so genannt werden!“
- „Ich bin ein säkularer und atheistischer Schach-Fan, der glaubt, ihr solltet mit eurem Versuch aufhören, das Wort ‚Bischof‘ zu löschen. Mit einigen Traditionen sollte man nicht spaßen, auch wenn sie religiöse Verbindungen haben.“
Solche Kommentare erzeugten dann eine Gegenbewegung. Leute, die sich politisch wohl eher links einordnen, antworteten mit Nazi-Vergleichen oder führten aus, die Diskussion zeige, wie verkommen die Plattform X mittlerweile ist.
Das steckt dahinter. Die Diskussion zeigt, wie politisch aufgeladen die Lage im englischsprachigen Internet gerade ist und dass auch Postings, die offenbar in unschuldiger Absicht kommen, dann vom Empfänger ganz anders aufgefasst werden als vom Sender geplant. Die folgende Diskussion kann sinnbildlich für die heutige Zeit dienen: Communitys auf reddit verbieten Links auf X nach fragwürdiger Geste von Elon Musk
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