E-Scooter Niu KQi 100F im Test
Der Niu KQi 100F überzeugt im Test mit seinem exzellenten Faltmechanismus, einer soliden Verarbeitung und tollem Preis-Leistungs-Verhältnis. Damit ist er ideal für den täglichen Pendlerverkehr.
Der Niu KQi 100F überzeugt im Test mit seinem exzellenten Faltmechanismus, einer soliden Verarbeitung und tollem Preis-Leistungs-Verhältnis. Damit ist er ideal für den täglichen Pendlerverkehr.
Der Markt für E-Scooter ist mittlerweile so vielfältig, dass es für jeden Anwendungsfall das passende Modell gibt. Der Niu KQi 100F positioniert sich in der Kategorie Pendler-E-Scooter, da er besonders leicht und kompakt zusammenfaltbar ist. So passt er auch in kleine Kofferräume. Im Zug oder in der S-Bahn muss man für ihn kein Fahrradticket lösen. Mit einem Preis von 380 Euro bewegt er sich im unteren Mittelfeld. Wie gut er wirklich ist, zeigt der Test.
Aufbau, Optik & Verarbeitung
Der Aufbau gestaltet sich denkbar einfach: Da der Lenker anklappbar ist, ist kein Schrauben nötig. Dadurch passt der E-Scooter auch in den vergleichsweise kleinen Versandkarton. Wichtig: Vor der ersten Fahrt sollte unbedingt der Reifendruck überprüft werden. Wir empfehlen bei jeder Fahrt das Tragen eines Helms.
Der Niu KQi 100F ist optisch dank viel Schwarz und Grau ohne farbliche Highlights eher zurückhaltend gestaltet. Mit den Maßen von 115 × 59 × 123 cm ist er zudem recht kompakt. Das Trittbrett mit 44 × 13 cm fällt ebenfalls recht klein aus.
Trotz seiner schmalen Bauweise kann der KQi 100F 120 kg tragen – ein sehr guter Wert für einen E-Scooter dieser Größenklasse. Mit der IPX5-Zertifizierung sind auch Fahrten bei Regen kein Problem. Die Verarbeitung ist insgesamt solide, wobei die Lenkstange minimal wackelt. Das hintere Schutzblech besteht aus Kunststoff und sollte nicht zu stark belastet werden. Das Kabelmanagement ist im unteren Bereich gut gelöst, am Lenker sind jedoch einige Kabel sichtbar, die dann in der Lenkstange verschwinden.
Der große Pluspunkt des KQi 100F ist sein hervorragender Faltmechanismus. Der Sicherungshebel ist leichtgängig und die Öse am oberen Teil der Lenkstange rasten sicher auf dem hinteren Schutzblech ein. Eine Besonderheit: Auch die Lenker lassen sich anklappen, was bei E-Scootern selten zu finden ist. Der gesamte Klappmechanismus ist mit einer Hand bedienbar und hält dennoch zuverlässig. Mit nur 17,6 kg Gewicht und den kompakten Faltmaßen von 115 × 18 × 50 cm ist der E-Scooter ideal für Pendler, die ihn in Zug, S-Bahn oder im Kofferraum transportieren.
Lenker & Display
Der Lenker des KQi 100F könnte gerne etwas breiter sein. An den Enden sitzt jeweils ein Blinker, allerdings gibt es keinen zusätzlichen Blinker am hinteren Teil des E-Scooters. Das Display ist nicht mittig, sondern auf der rechten Seite platziert und wirkt etwas aufgesetzt. Bei direkter Sonneneinstrahlung spiegelt es stark und ist dann nur schwer ablesbar.
Am Display befinden sich drei Taster für die Funktionen Ein/Aus, Stufenwechsel, Blinker und Licht. Der Bremsgriff auf der linken Seite kombiniert die elektrische Motorbremse hinten mit der Trommelbremse vorn. Diese Kombination funktioniert gut, auch wenn wir schon E-Scooter im Test hatten, die schneller zum Stillstand kamen. Ein sanftes Abbremsen ist problemlos möglich. Die Klingel auf der linken Seite wirkt etwas klobig und ist wenig elegant integriert. Der Gasring auf der rechten Seite ist angenehm leichtgängig.
Mittig am Lenker kann eine optionale Handyhalterung direkt von Niu angebracht werden – ein praktisches Zubehör für alle, die ihr Smartphone während der Fahrt im Blick behalten wollen.
Das Frontlicht sitzt weit oben, was die Sichtbarkeit im Straßenverkehr erhöht. Es ist recht hell, kann im Abstrahlwinkel allerdings nicht angepasst werden. Die Voreinstellung ist jedoch gut gewählt. Das Rücklicht ist permanent eingeschaltet und leuchtet beim Bremsen zusätzlich auf.
Der KQi 100F kommt mit einer App, die einige Anpassungen ermöglicht. Dazu gehören die Startgeschwindigkeit (zwischen 3 und 6 km/h), die Stärke der Rekuperation und ein maximales Ladelimit (80, 90 oder 100 Prozent), um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern. Auch die Fahreigenschaften können angepasst werden – von chill bis wild bei der Beschleunigung und einer einstellbaren Höchstgeschwindigkeit zwischen 5 und 20 km/h.
Fahren
Der KQi 100F ist ein recht kleiner E-Scooter, was für größere Personen auf Dauer unbequem sein kann. Der Lenker befindet sich aufgrund des gekippten Winkels der Lenkstange nahe am Körper, was längere Fahrten unangenehm machen kann.
Die Luftreifen mit 9,5 Zoll Durchmesser und 2,3 Zoll Breite sorgen zusammen mit der 36-mm-Doppelkolbenfederung vorne für ein passables Fahrgefühl auch auf holprigen Strecken. Dennoch ist der Unterschied zu 10-Zoll-Luftreifen deutlich spürbar. Eine zusätzliche Federung am Hinterrad wäre wünschenswert gewesen. Für regelmäßige Fahrten in der Stadt und gelegentliche Abstecher auf Feldwegen ist die Kombination jedoch ausreichend.
Der Motor sitzt am Hinterrad und arbeitet mit einer Spannung von 48 Volt. Mit einer Nennleistung von 300 Watt (600 Watt Peak) und Drehmoment von 18 Nm ist er nicht besonders stark. Niu gibt eine maximale Steigung von 15 Prozent an. Dennoch beschleunigt er uns in angemessener Zeit auf die Maximalgeschwindigkeit. Das Display zeigt 21 km/h an, was wir per GPS-Messung bestätigen konnten. Damit bewegt sich der KQi 100F nahe am gesetzlich erlaubten Maximum.
Akku
Mit 243 Wh ist der Akku des KQi 100F relativ klein. Laut Niu soll er für eine Reichweite von 29 km ausreichen, was jedoch unter Idealbedingungen gemessen wurde. In der Realität kommen wir bei 80 kg Zuladung, kühlem Wetter, schneller Fahrt und viel Stop-and-Go auf knapp 20 km. Danach muss der E-Scooter wieder ans Netz.
Der Akku ist nicht entnehmbar. Das mitgelieferte Netzteil wird an den gut erreichbaren Ladestecker mittig am vorderen Ende des Trittbretts angeschlossen. Die Ladezeit beträgt 5 - 6 Stunden.
Preis
Der Niu KQi 100F kostet 380 Euro und positioniert sich damit im unteren Mittelfeld der E-Scooter mit Straßenzulassung.
Fazit
Der E-Scooter Niu KQi 100F bietet sich vorrangig für Pendler an, die Wert auf geringes Gewicht und kompakte Maße legen. Mit seinem durchdachten Faltmechanismus, der auch die Lenker einschließt, und dem geringen Gewicht von nur 17,6 kg eignet er sich hervorragend für den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Kofferraum.
Die Verarbeitung ist insgesamt solide, auch wenn es kleinere Schwächen wie das leicht wackelnde Lenkrohr gibt. Der Motor bietet ausreichend Leistung für den Stadtverkehr und bringt den Fahrer zuverlässig auf die maximale Geschwindigkeit von 21 km/h. Die Kombination aus Luftreifen und vorderer Federung sorgt für ein ordentliches Fahrgefühl auch auf unebenen Strecken.
Kritik gibt es für den kleinen Akku, der mit realistischen 20 km Reichweite für längere Pendlerstrecken knapp bemessen ist. Auch das seitlich platzierte Display, das bei Sonneneinstrahlung stark spiegelt, und der zu nahe am Körper platzierte Lenker sind Schwachpunkte.
Insgesamt bietet der Niu KQi 100F für seinen Preis von 380 Euro ein gutes Gesamtpaket für Pendler, die einen leichten, kompakten und zuverlässigen E-Scooter suchen.
Der E-Scooter Niu KQi 100F ist besonders für Pendler geeignet, die ein leichtes und kompaktes Modell bevorzugen. Mit einem Gewicht von nur 17,6 kg und dank des praktischen Faltmechanismus, der auch den Lenker einbezieht, lässt er sich problemlos in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Kofferraum transportieren.
Der Niu KQi 100F kostet 380 Euro und ist damit unser Preis-Leistungs-Sieger. Er positioniert sich im unteren Mittelfeld der E-Scooter mit Straßenzulassung.
- exzellenter Faltmechanismus mit anklappbaren Lenkergriffen
- geringes Gewicht von nur 17,6 kg
- hohe Traglast von 120 kg
- gute App mit vielen Einstellmöglichkeiten
- kleiner Akku mit begrenzter Reichweite
- spiegelndes Display
- Lenker zu nah am Körper
- nicht sehr leistungsstarker Motor