Mini-PC Acemagic K1 im Test

Frischer Wind in der Einstiegsklasse: Wie gut schlägt sich der Acemagic K1 mit dem uns erstmals vorliegenden Ryzen 5 7430U? Das zeigt unser Test.

Mär 25, 2025 - 16:23
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Mini-PC Acemagic K1 im Test

Frischer Wind in der Einstiegsklasse: Wie gut schlägt sich der Acemagic K1 mit dem uns erstmals vorliegenden Ryzen 5 7430U? Das zeigt unser Test.

Der Acemagic K1 ist ein neuer Mitstreiter des Herstellers Mini-PC-Union im Budget-Bereich. Zunächst verwirrend ist, dass das Modell zwei Namen hat: Während er überall als Acemagic K1 angeboten wird, steht neben dieser Bezeichnung auf der Verpackung des Geräts noch ein andere Name – Kron Mini, wie ihn der Hersteller anscheinend auch noch nennt. Zum Einsatz kommt eine bei günstigen PCs bisher ungewohnte CPU von AMD: der Ryzen 5 7430U. Auch wenn es sich hierbei nur um eine Neuauflage der älteren Architektur handelt, klingt der Mini-PC auf dem Papier vielversprechend, zumal der Preis von aktuell 253 Euro (Code: techstage45) enorm attraktiv ist. Zusätzlich gibt es auch USB-C mit Displayport, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 512 GB SSD-Speicher. Wie gut sich der Mini-PC in der Praxis besonders gegen den in diesem Preisbereich bei Mini-PCs häufig verwendeten Ryzen 7 5800U schlägt, zeigt unser Test.

Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Acemagic K1?

Der Ryzen 5 7430U ist eine bei Budget-Mini-PCs erst seit kurzem zum Einsatz kommende CPU, an sich gibt es sie aber bereits seit Ende 2023. Hier bekommt man 6 Kerne und 12 Threads durch SMT (Simultaneous Multithreading) bei maximal 4,3 GHz. Hier handelt es sich jedoch weiterhin „nur“ um die Zen-3-Architektur – genauer um ein Refresh – welche AMD also vereinfacht gesagt neu aufgelegt, etwas anders konfiguriert und die Taktrate minimal angehoben hat. Die Chip-Architektur entspricht also der des verbreiteten Ryzen 7 5800U. Die TDP (Thermal Design Power) ist konfigurierbar zwischen 10 und 25 Watt, 15 Watt ist hier der Standard. Die Grafikeinheit ist weiterhin „nur“ die Radeon RX Vega 7 mit 7 Kernen und 1800 MHz Takt – also keine Radeon 680M oder gar 780M, wie bei den wirklich neuen CPUs der 7000er-Serie.

Acemagic spendiert mit 512 GB wieder üppig Speicher. Allerdings unterstützt die M.2-SSD im Formfaktor 2280 nur SATA-Geschwindigkeiten, der Slot nutzt den M.2 B+M-Key. Im Crystaldiskmark erreichen wir 544 MB/s im Lesen und 462 MB/s im Schreiben. Der M.2-Port selbst unterstützt aber auch schnellere Festplatten. Laut Hersteller sind die zwei Steckplätze für eine Gesamtkapazität von 4 TB ausgelegt.

Der 16 GB große RAM kommt in Form eines SO-DIMM-Moduls, das nach DDR4-Standard arbeitet. Der zweite RAM-Slot ist unbelegt. Ab Werk wird also nur einer der zwei Speicherkanäle des Ryzen 5 verwendet. Mit 3200 MT/s läuft der Arbeitsspeicher bereits mit der maximal unterstützten Geschwindigkeit. Die Gesamtkapazität liegt bei 64 GB über beide Slots.

Das Highlight für diesen Preisbereich ist der USB-C-Anschluss auf der Vorderseite, der die Bildübertragung via Displayport-Protokoll unterstützt. Zusätzlich kann man zwei weitere Monitore über Displayport 1.4 und HDMI 2.0 auf der Rückseite anschließen. Jeder Anschluss unterstützt 4k bei 60 Hz. Zusätzlich gibt es einmal Gigabit-LAN, der Einsatz etwa als Firewall-Lösung ist also ohne zusätzliche Hardware nicht möglich. Die Drahtlosschnittstellen sind mit Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 solide ausgestattet. Verwendet werden die Chipsätze Mediatek MT7922 und Realtek RTL8168/8111 für Wifi und Ethernet-LAN verbaut, was gerade für Linux-Nutzer von Interesse sein dürfte.

Performance: Wie schnell ist der Acemagic K1?

Der Ryzen 5 7430U ist vorrangig auf Effizienz getrimmt. Obwohl er Teil der 7000er-Serie ist, müsste er sich leistungsseitig hinter dem bekannten Ryzen 7 5800U einordnen, da beide CPUs auf der gleichen Architektur basieren. So zumindest die Theorie, denn der Ryzen 5 erreicht bei PCmark 10 konstant 5596 Punkte, was sogar minimal mehr als bei so manchem 5800U ist. Auch im 3Dmark Time Spy sind die beiden CPUs mit 953 Punkten auf Augenhöhe.

In Cinebench R24 kann sich der neue Ryzen 5 mit 83 Punkten im Single- und 456 Punkten im Multi-Core ein wenig absetzen. In Geekbench 6 ist er wiederum mit 1888 Punkten im Single- und 6096 Punkten im Multicore ein wenig unterlegen. Auch die Grafik ist im OpenCL-Benchmark mit 12446 Punkten etwas schwächer. In der Praxis lässt sich also sagen, dass die beiden CPUs im Schnitt etwa gleich stark sind – und das, obwohl der Ryzen 7 zwei Kerne mehr und einen höheren Boost-Takt bei gleicher Architektur hat.

Benchmark System CPU Single-Core Multi-Core GPU
PCmark 10 5596 / / / /
3Dmark Time Spy 953 5278 / / 833
Cinebench R24 / / 83 456 /
Geekbench 6 / / 1888 6096 12446

In der Preisklasse unter 300 Euro verzichten wir in der Regel auf Spieletests, da zumeist die Leistung der vertretenen Systeme nicht ausreicht. In diesem Fall versuchen wir aber eine Partie Anno 1800, wo der Mini-PC trotz 7000er-Ryzen-5 bei hohen Einstellungen mit aktiviertem FSR (FidelityFX Super Resolution) nur 9 FPS im Schnitt erreicht. Dabei schauen wir die meiste Zeit auf die übliche 50.000-Einwohner-Stadt und spielen in Full-HD. Bei niedrigen Einstellungen sind es dann wieder die erwarteten 25 FPS, genau wie beim 5800U. Irgendwie also spielbar, aber schön ist etwas anderes.

Stromverbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Acemagic K1?

Der maximale Stromverbrauch unter Volllast liegt beim Acemagic K1 bei 52 Watt, dabei erreicht die CPU auch die maximalen 4,3 GHz. Der Prozessor alleine genehmigt sich bis zu 35 Watt. Längerfristig sinkt der Gesamtverbrauch auf 42 Watt und der Takt auf 3,3 GHz. Im Idle verbraucht der Mini-PC nur etwa 9 Watt.

Die Temperatur liegt im Idle um die 45 Grad und steigt unter auf bis zu 86 Grad. Das ist in Ordnung und sorgt auch für kein Thermal Throttling, also das Heruntertakten der CPU zum Selbstschutz vor zu hohen Temperaturen.

Lüfter: Wie laut ist der Acemagic K1?

Der Lüfter im Acemagic K1 fällt ziemlich groß aus. Zusammen mit der niedrigen TDP der CPU ist die Kühlung nicht nur gut, sondern auch sehr leise. Unter Volllast durch den integrierten Stresstest von Aida64 messen wir am Gehäuse maximal 33 dB mit dem Smartphone. In einem Meter Entfernung sind es unter 20 dB, im Idle ist der Lüfter dauerhaft aus – das Kühlkonzept ist hier also voll gelungen.

Verschiedene Lüfter- oder Leistungsprofile im BIOS gibt es nicht.

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Acemagic K1?

Auch wenn wir nun schon öfter Metallgehäuse im Budget-Bereich hatten, ist das Kunststoffgehäuse des K1 kein Dealbreaker. Gerade im Preisbereich unter 300 Euro sind Metallgehäuse eine Seltenheit – und wer den Mini-PC hinter seinem Monitor versteckt, den kümmert die Material-Ästhetik ohnehin wenig. Generell können wir sagen: Das matt-schwarze Gehäuse ist gut verarbeitet und ohne jegliche scharfen Kanten. Auch die abgerundeten Ecken gefallen uns gut. Der Kunststoff zerkratzt nicht zu leicht, zieht aber deutlich Fingerabdrücke an. Insgesamt wirkt das Gehäuse wie aus einem Guss.

Dadurch gestaltet sich aber das Aufrüsten von RAM und SSD etwas schwieriger, da hierzu das gesamte Mainboard herausgenommen werden muss. Dabei muss man auf die beiden WLAN-Antennen achten, die zwischen den vorderen Anschlüssen durchgeführt sind und nicht allzu viel Spielraum bieten. Der Mini-PC ist mit 128,1 × 128,1 × 42,2 mm kompakt und mit nur 396 g sehr portabel.

Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Acemagic K1?

Der Acemagic K1 wird mit Windows 11 Pro ausgeliefert und hat keine Bloatware neben den üblichen Programmen vorinstalliert. Ein vollständiger Scan des Systems auf Viren mit dem Windows Defender konnte keine Auffälligkeiten feststellen.

Die Installation von Linux-Betriebssystemen wie Ubuntu klappt problemlos. In unserem Fall funktionierten WLAN, Bluetooth und auch die Lautsprecher auf Anhieb.

Preis: Was kostet der Acemagic K1?

Den Acemagic K1 gilt es auf der Herstellerseite mit 16 GB und 512 GB SSD-Speicher für 253 Euro bei Amazon. Um auf den Preis zu kommen, muss man unseren 45-Prozent-Coupon techstage45 verwenden. Dieser gilt noch bis zum 31. März 2025.

Alternativ gibt es den Mini-PC noch mit 32 GB RAM für 340 Euro (200-Euro-Coupon anwählen).

Der von uns angegebene Preis ist abhängig von der Verfügbarkeit und gilt zum Zeitpunkt des Produkttests oder der letzten Aktualisierung der Bestenliste, respektive des Einzeltests. Gleiches gilt für die Rabattcodes und Amazon-Anklick-Coupons. Da sich diese Coupons kurzfristig ändern oder auslaufen können, können die Preise zu einem späteren Zeitpunkt abweichen.

Fazit

Der Acemagic K1 überzeugt im Test. Der neue Ryzen 5 liefert die zu erwartende Leistung in dieser Preisklasse und ist zudem ziemlich leise. Das Kunststoffgehäuse ist zwar nicht perfekt, aber völlig in Ordnung – und wirkt in jedem Fall deutlich mehr wie aus einem Guss als frühere Mini-PCs aus Kunststoff. Die Schwächen sehen wir hauptsächlich beim Aufrüsten, das hier deutlich aufwendiger ist als bei anderen Mini-PCs und der langsamen SSD. Zwar eignet sich der PC weiterhin nicht wirklich für Gaming, die alltäglichen Office-Aufgaben kann man aber hierauf absolut problemlos erledigen. Gerade für den aktuellen Angebotspreis lohnt sich der Kauf. Im Test gibt es von uns insgesamt viereinhalb Sterne, wobei für den Sprung auf fünf Sterne nicht mehr viel fehlt.

Der Acemagic ist ein kompakter, effizienter und vor allem leiser Mini-PC. Durch den Ryzen 5, 16 GB RAM und üppige 512 GB Speicher eignet er sich ideal für jegliche Office-Aufgaben und noch mehr. Außerdem kann man RAM und SSD noch deutlich aufrüsten und er bietet USB-C mit Bildübertragung, sodass man hier auch längerfristig gut beraten ist. Der Preis von aktuell 253 Euro (techstage45) ist dafür ausgesprochen attraktiv.

  • Lüfter ist sehr leise
  • gute Leistung
  • USB-C mit Displayport
  • nur Kunststoffgehäuse
  • SSD nur mit SATA-Geschwindigkeit
  • Aufrüsten der Hardware aufwendig