Er erschafft seit 23 Jahren ein so irre komplexes Spiel auf Steam, dass er sich selbst davor fürchtet

Der Kopf hinter Dwarf Fortress erklärt, dass er sich selbst vor einem Aspekt der Fantasy-Simulation fürchtet: Grundwasserleiter. Der Beitrag Er erschafft seit 23 Jahren ein so irre komplexes Spiel auf Steam, dass er sich selbst davor fürchtet erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Mär 31, 2025 - 15:45
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Er erschafft seit 23 Jahren ein so irre komplexes Spiel auf Steam, dass er sich selbst davor fürchtet
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Seit 23 Jahren arbeitet Entwickler Tarn Adams zusammen mit seinem Bruder Zach an der komplexen Strategie-Simulation: Dwarf Fortress, die seit 2022 auch auf Steam ist. Dwarf Fortress gilt als eins der komplexesten Videospiele überhaupt. Vor einer Sache darin hat Adams selbst nach all den Jahren noch Angst: Grundwasserleiter. Mit denen kommt er nicht zurecht und hat eine Heidenangst davor, aus Versehen all seine Zwerge zu ertränken, erklärt er.

Was ist das für ein Ding in Dwarf Fortress? In Dwarf Fortress baut man über- und unterirdisch an einer komplexen Festung, die von Zwergen bevölkert wird. Man gräbt sich immer weiter in einen Berg rein, findet neue Gesteinsschichten, aber auch Dämonen und Monster. Dabei formt man eine komplexe Zivilisation mit Rollen und Berufen.

Das wohl Furchtbarste, auf das man in Dwarf Fortress treffen kann, sind aber nicht uralte Kreaturen, die sich durch die Erde nach oben bohren, alle Zwergen erschlagen und auffressen, sondern „Grundwasserleiter.“

So manche Zwergenfestung wurde durch einen falschen Spitzhackenschlag zerstört, weil ein solcher Grundwasserleiter getroffen, die Festung geflutet wurde und alle Zwerge ertranken.

Grundwasserleiter (Aquifier) produzieren Wasser, das permanent in alle Richtungen ausströmt. Sie sind wie Quellen. „Heavy Auqifier“ produzieren viel mehr Wasser als „Light Aquifier.“ Wenn Spieler nicht korrekt mit den Grundwasserleitern umgehen, fluten diese ihre Festung und ertränken alle Zwerge. Man nennt das „Fun Flooding“: In Dwarf Fortress steht „fun“ für das freudige Gefühl, das man empfindet, wenn alles den Bach heruntergeht und man neu anfangen muss.

Entwickler sagt, er hat so viel Angst vor ihnen

Das sagt der Entwickler: Im Gespräch mit PC Gamer sagt Entwickler Tarn Adams:

Ich habe so viel Angst vor den schweren Grundwasserleitern. Die leichten gehen, aber die schweren machen so irres Zeug.

Er sagt, als er das Feature damals erfand, wusste er nicht mal, ob irgendein Spieler je mit dieser Gefahrenquelle umgehen können würde:

Das war so eine Sache, bei der ich dachte: Ich lass’ die Spieler das einfach selbst rauskriegen. Ich wusste nicht, ob es möglich war oder nicht. Aber nach 45 Minuten hatten sie es raus und hatten Methoden damit umzugehen, und seitdem hab ich Angst viel zu ändern.

Adams sagt, die Spieler hätten kreative Möglichkeiten gefunden, mit den unberechenbaren Wasserströmen umzugehen:

  • Sie würden etwa Magma in die Wasserströme lenken, damit sich das Wasser zu Obsidian verhärtet
  • Oder sie bauten extra Sickergruben, um die Situation zu entschärfen

Entwickler sagt: Feature sei nur für „Sickos“ drin

So sieht Tarn Adams selbst das Feature: Aber für ihn selbst seien solchen Methoden zu hoch: Diese schweren Grundwasserleiter seien nur für „kranke Masochisten“ im Spiel, er nennt sie „Sickos”.

Ihm selbst reichten die leichten Grundwasserleiter völlig. Da baue er einige Wände drumherum und fertig.

Eigentlich habe er die schweren Grundwasserleiter nur eingebaut, falls Spieler für ihr oberirdisches Fort eine starke Wasserquelle benötigten. Unterirdisch waren die Quellen, aus Sicht des Entwicklers, als „Hard Block“ gedacht, als Orte, an denen es eben nicht mehr weitergeht.

Aber die Hardcore-Spiele von Dwarf Fortress akzeptierten solche Hindernisse nicht, die hätten einen Weg gefunden, mit den Grundwasserleitern umzugehen, mit dem er nie gerechnet hätte.

So sieht er die Situation: Der Entwickler sagt:

Ein Teil des Problems ist, dass wir einfach nicht gut in Videospielen sind. Zach und ich sind scheiße. Ich meine, ich bin bei jedem Spiel, das ich spiele, eine Niete. Also kann ich mich nicht wirklich mit Strategien auf hohem Niveau befassen, bis ich sehe, wie jemand sie umsetzt.

Entwickler Tarn Adams hat sich offenbar schon lange damit abgefunden, dass Dwarf Fortress nicht mehr sein Spiel ist, sondern das Spiel der Spieler. Und damit ist er sehr gut gefahren: Seit 20 Jahren arbeiten 2 Brüder an einem fantastisch-tiefen Spiel – Kommt jetzt auf Steam, weil sie doch mal Geld brauchen

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