Ford will E-Autos absichtlich schlechter machen – um sie besser zu verkaufen

Elektroautos haben seit Jahren mit Vorurteilen zu kämpfen. Wer nur Verbrenner kennt, fürchtet oft, im E-Auto seelenlos und ohne Fahrspaß unterwegs zu sein. Ein Ford-Patent soll Abhilfe schaffen – und zieht dem Stromer dafür die Zähne.

Mär 31, 2025 - 17:30
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Ford will E-Autos absichtlich schlechter machen – um sie besser zu verkaufen

Elektroautos haben seit Jahren mit Vorurteilen zu kämpfen. Wer nur Verbrenner kennt, fürchtet oft, im E-Auto seelenlos und ohne Fahrspaß unterwegs zu sein. Ein Ford-Patent soll Abhilfe schaffen – und zieht dem Stromer dafür die Zähne.

Mehr Verbrenner, weniger E-Auto? Ford will Schaltung zurückbringen

Zu geringe Reichweite, kein Fahrspaß, wenige Lademöglichkeiten, kein Motorsound, hoher Preis – es gibt einiges, was Verbrenner-Fans Elektroautos im direkten Vergleich vorhalten können.

Nicht selten kommt dabei gerade im deutschen Kontext auch die fehlende Schaltung ins Spiel. Beim Verbrenner kann man sich wenigstens selbst entscheiden, ob Automatikgetriebe oder Handschaltung. Beim E-Auto fällt diese Wahlfreiheit weg. Ford will diesen – vermeintlichen – Nachteil ausbügeln und hat ein Patent für einen Sportschaltknüppel fürs E-Auto im Ärmel (Quelle: InsideEVs).

Ganz neu ist die Idee nicht, auch andere Hersteller bieten für Schaltfans in manch einem Modell eine simulierte Schaltung fürs E-Auto an. Denn nichts anderes versteckt sich auch hinter dem Patent, das Ford in den USA angemeldet hat: ein schicker Schaltknüppel, der allerdings nur echte Schaltvorgänge nachstellt.

Der Grund ist einfach: Elektromotoren brauchen kein Getriebe mit Gängen. Sie sind so viel leistungsfähiger und besitzen eine weit höhere Drehzahl gegenüber Verbrennungsmotoren, dass Gänge einfach nicht notwendig sind.

Beim Ford-Patent sorgt die Fake-Schaltung einfach nur dafür, dass der Elektromotor für einen kurzen Moment die Leistung herunterregelt. Elektrische Kontakte statt einer mechanischen Schaltung geben Signale weiter, die die Energiezufuhr zum Motor unterbrechen, schwächen oder aufdrehen – je nach Stellung des vermeintlichen Schaltknüppels.Link

Das ist der Preis von Fords Fake-Schaltung

Wie InsideEVs anmerkt, wird durch das System also letztlich die Stromversorgung des Motors gedrosselt oder gestärkt, in jedem Fall aber beeinflusst und für einen kurzen Moment auch unterbrochen. Das soll dem Fahrgefühl bei einem echten Schaltwagen nahekommen.

Was so aber auch passiert: Die beim E-Motor eigentlich permanent anliegende Energie ist eben nicht durchgehend verfügbar. Das Ford-Patent schwächt also den Elektroantrieb bewusst ab, damit er dem Verbrenner ähnlicher wird.

Ob das Patent überhaupt je in Serie genutzt wird, lässt sich derzeit nicht vorhersagen. Ford könnte mit dem Schaltgefühl oder der Option eines guten alten Schaltknüppels einige neue Kunden überzeugen. Sie sollten sich nur bewusst sein: Das kommt zum Preis, die großen Vorteile von E-Autos gegenüber Verbrennern aufzugeben.

E-Auto mit Schaltung – ihr tut euch keinen Gefallen!

Wer schon mal ein E-Auto ausprobiert hat, wird es wissen: Gerade das Fehlen eines Schaltgetriebes und die ganze Kraft des Motors von Anfang an – das sind, was das Fahrgefühl angeht, mit die besten Aspekte eines Stromers. Der Umweltvorteil bleibt vom Ford-Patent unberührt. Aber wer zwischendurch auf die Power des E-Motors freiwillig verzichtet, macht sich das neue E-Auto einfach nur sinnlos madig.

Ich habe daher so meine Zweifel, ob Ford das Patent tatsächlich in die Serienfertigung bringen wird. Die ersten wären sie aber auch nicht, also lasse ich mich gerne überraschen.

Eine Fake-Schaltung ist nicht der einzige spektakuläre Einfall von Ford:LinkFord lässt E-Autos per Roboter aufladen