Samsung Galaxy Tab A9 im Test
Mit einer Diagonale von 8,7 Zoll ist das Galaxy Tab A9 das derzeit kleinste Tablet von Samsung. Wie gut es ist, zeigt dieser Testbericht.
Mit einer Diagonale von 8,7 Zoll ist das Galaxy Tab A9 das derzeit kleinste Tablet von Samsung. Wie gut es ist, zeigt dieser Testbericht.
Ähnlich wie Smartphones werden auch Tablets immer größer. Lange Zeit waren 10 Zoll der Standard, mittlerweile ist unter 11 Zoll wenig zu bekommen – immer mehr Geräte gehen sogar in Richtung 13 Zoll und darüber.
Wer allerdings ein kompaktes Gerät benötigt, das auch gut in eine Handtasche passt oder zum Lesen auf dem Klo oder im Bett am Nachtisch, findet mit dem Galaxy Tab A9 von Samsung eine kompakte und gute Alternative. Dabei handelt es sich im Prinzip um den kleinen Bruder des Samsung Galaxy Tab A9+ (Testbericht). Wie sich das 8-Zoll-Tablet der Koreaner in der Praxis schlägt, zeigt dieser Testbericht.
Design
Dank eines Gehäuses aus Metall hinterlässt das Galaxy Tab A9 einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist gut und sauber, der Druckpunkt der Tasten solide. Mit Abmessungen von 211 × 8 × 124,7 mm ist es etwas größer als ein Taschenbuch und lässt sich bequem bei einem Gewicht von 332 g nur mit einer Hand halten – sowohl hochkant zum Lesen als auch quer für Videos. Auf der Rückseite befindet sich die Kamera, eingebettet in einem kreisrunden Element. Wasserdicht ist es allerdings nicht.
Display
Das 8,7 Zoll große IPS-Panel im 15:9-Format löst mit 1340 × 800 Pixeln nur in HD auf – schade, denn Full-HD wäre wünschenswert gewesen. Zwar fallen die einzelnen Pixel im Alltag kaum störend auf, bei der Schärfe und besonders bei der Videowiedergabe wäre aber definitiv noch Luft nach oben. Auch bei der Bildwiederholrate spart Samsung: Geboten werden lediglich 60 Hz.
Trotzdem geht die Bildqualität für die Preisklasse in Ordnung. Die Farbdarstellung ist kräftig, aber natürlich, und die Blickwinkelstabilität überzeugt. Typische LCD-Schwächen wie leichte Schattenbildung, Backlight-Bleeding und eine etwas ungleichmäßige Ausleuchtung am Rand sind vorhanden, aber nicht gravierend. Mit einer maximalen Helligkeit von rund 480 Nits lässt sich das Tablet auch draußen nutzen – solange man nicht direkt in der prallen Sonne sitzt.
Ein Widevine-Zertifikat der Stufe L1 ist vorhanden, wodurch Inhalte bei Netflix & Co. in Full-HD-Qualität gestreamt werden dürften – zumindest theoretisch. In der Praxis limitiert das HD-Display, dennoch ist damit mehr als nur SD-Auflösung möglich, was bei Tablets ohne L1-Zertifikat nicht der Fall wäre.
Kamera
Beim Galaxy Tab A9 spart Samsung bei der Kamera – allerdings werten wir dieses Ausstattungsmerkmal weniger stark als bei einem Smartphone. Die Hauptkamera mit 8 Megapixeln liefert bei Tageslicht brauchbare Bilder, eignet sich aber eher für Dokumente oder einfache Schnappschüsse.
Deutlich schwächer ist die Frontkamera: Mit nur 2 Megapixeln wirkt sie unscharf und detailarm. Für Videochats enttäuschend – hier ist nur HD möglich, während die Hauptkamera immerhin Full-HD mit 30 FPS schafft. Schade, denn für Videochats wäre uns die Frontkamera fast wichtiger gewesen als die hintere Linse.
Ausstattung
Verglichen mit dem Samsung Galaxy Tab A9+ ist die Performance des A9 etwas abgespeckt. Statt eines Qualcomm-Chips kommt hier der Helio G99 von Mediatek zum Einsatz. Für die Preisklasse liefert dieser jedoch eine solide Leistung, die für alltägliche Anwendungen und Unterhaltung problemlos ausreicht. Das zeigen auch die ordentlichen 9000 Punkte im PCmark-Benchmark.
Weniger überzeugend fällt die Grafikleistung aus: Bei 3Dmark Wild Life erzielt das Tablet rund 1250 Punkte. Für einfache Spiele („Casual Games“) ist das ausreichend, bei grafikintensiven Titeln mit hohen Details kommt das Gerät jedoch schnell an seine Grenzen.
Der Arbeitsspeicher beträgt 4 GB RAM beim Modell mit 64 GB. Bei 128 GB internem Speicher sind es sogar 8 GB RAM, weshalb wir zur größeren Variante raten. Ein microSD-Slot zur Speichererweiterung ist ebenfalls vorhanden. Eine klassische Klinkenbuchse für Kopfhörer ist auch verbaut. Einen Fingerabdrucksensor gibt es hingegen nicht.
Nicht ganz auf dem neuesten Stand sind die Schnittstellen – in dieser Preisklasse aber üblich. Der USB-C-Port arbeitet noch mit dem langsamen 2.0-Standard. Für drahtlose Verbindungen stehen Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.3 zur Verfügung. Zudem gibt es eine Variante mit 5G (Modell X115). Dank GNSS mit GPS, Glonass, Beidou und QZSS kann das Tablet auch als Navi genutzt werden – vorausgesetzt, man verwendet ein Smartphone als Hotspot oder greift zur 5G-Ausführung.
Software
Ausgeliefert wird das Galaxy Tab A9 mit Android 13. Zum Testzeitpunkt läuft das Gerät noch mit One UI 6.1 auf Basis von Android 14. Ein Update auf Android 15 sollte im Juli folgen. Der Sicherheitspatch stammt im Test aus dem Februar, was darauf hindeutet, dass Sicherheitsupdates nur quartalsweise ausgeliefert werden. Immerhin verspricht Samsung vier Jahre Software-Updates ab Markteinführung – also bis 2027 sowie Android 16. In dieser Preisklasse ist das bemerkens- und lobenswert.
Wer bereits Samsung-Geräte genutzt hat, wird sich schnell zurechtfinden. Neueinsteiger hingegen könnten sich an der vorinstallierten Bloatware und den zahlreichen Samsung-eigenen Apps als Alternative zu den Google-Anwendungen stören. KI-Funktionen sucht man bei diesem preisgünstigen Tablet vergeblich – in dieser Klasse ist das aber auch nicht zu erwarten.
Akku
Der Akku hat eine Kapazität von rund 5100 mAh – also nicht mehr als bei großen Smartphones. Das ist deutlich weniger als das, was Xiaomi beim Redmi Pad SE 8.7 anbietet. Die Akkulaufzeit von rund 12 Stunden im Battery Test von PCmark kann sich dennoch sehen lassen. Wer nur Videos streamt, dürfte erneut auf eine deutlich längere Laufzeit kommen. Sehr gemächlich ist allerdings das Laden mit 15 Watt, das etwa 2,5 Stunden für einen vollständigen Ladevorgang benötigt. Ein Netzteil liegt nicht bei, kabelloses Laden wird nicht unterstützt.
Preis
Vor 1,5 Jahren lag die UVP noch bei rund 179 Euro für das Modell mit 4/64 GB. Der niedrigste Preis liegt derzeit bei 115 Euro – was mehr als fair ist. Mit LTE sind es dann 133 Euro. Wir empfehlen gleich das Modell mit 8/128 GB ab 159 Euro, mit Mobilfunk sind es 196 Euro.
Fazit
Unter den kompakten und günstigen Tablets mit knapp über 8 Zoll ist das Samsung Galaxy Tab A9 definitiv eines der besten Geräte mit Android. Der Bildschirm bietet eine gute Helligkeit und ordentliche Bildqualität – löst jedoch leider etwas niedrig auf. Der Prozessor leistet genug für die meisten Anwendungszwecke. Obendrein ist der Preis 1,5 Jahre nach der Veröffentlichung mittlerweile auf einem vernünftigen Niveau angekommen. Die Akkulaufzeit kann sich ebenfalls sehen lassen. Wer ein kleines und preiswertes Tablet sucht, kommt am Galaxy Tab A9 nicht vorbei.
Das Samsung Galaxy Tab A9 zählt zu den besten kompakten und günstigen Android-Tablets mit einer Displaygröße von knapp über 8 Zoll. Es überzeugt mit einer langen Akkulaufzeit, guter Performance und hoher Display-Helligkeit bei solider Bildqualität, auch wenn die Auflösung etwas niedriger ausfällt. Der Prozessor bietet ausreichend Leistung für den Alltag, und mit einem Preis ab 115 Euro (4/64 GB) oder 159 Euro (8/128 GB) ist es mittlerweile zu einem günstigen Angebot geworden. Das macht es in unseren Augen zum Preis-Leistungs-Sieger dieser Bestenliste.
- hochwertige Verarbeitung
- helles Display mit guter Bildqualität
- ordentliche Performance
- günstig
- Display nur mit HD-Auflösung und 60 Hz
- sehr schwache Frontkamera
- lädt langsam