Wärmepumpen werden zum Risiko für deutsches Stromnetz? Studie mit überraschendem Ergebnis
Der massive Umstieg auf Wärmepumpen bis 2045 muss nicht zwangsläufig zu einer Überlastung der Stromnetze führen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zeigt: Mit der richtigen Strategie lässt sich der Strombedarf um über 30 Prozent reduzieren. Die entscheidende Voraussetzung dafür liegt in der energetischen Sanierung von Altbauten.

Der massive Umstieg auf Wärmepumpen bis 2045 muss nicht zwangsläufig zu einer Überlastung der Stromnetze führen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zeigt: Mit der richtigen Strategie lässt sich der Strombedarf um über 30 Prozent reduzieren. Die entscheidende Voraussetzung dafür liegt in der energetischen Sanierung von Altbauten.
Strombedarf von Wärmepumpen bis 2045 soll drastisch sinken
Experten gehen davon aus, dass in 20 Jahren rund 60 Prozent aller deutschen Gebäude mit einer Wärmepumpe heizen werden. Ohne begleitende Maßnahmen würde dies einen jährlichen Stromverbrauch von etwa 200 Terrawattstunden bedeuten. Doch die ifeu-Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) macht Hoffnung: Durch konsequente Gebäudesanierung ließe sich der Verbrauch auf 140 Terrawattstunden um 30 Prozent drücken.
Der Weg zu diesem ambitionierten Ziel führt über konkrete Effizienzklassen: Bis 2045 sollen 50 Prozent der Immobilien mindestens Energieeffizienzklasse C erreichen, weitere 40 Prozent die Klasse B und zehn Prozent sogar die Spitzenklasse A. Sanierte Gebäude speichern Wärme dabei zehnmal besser als unsanierte – ein entscheidender Vorteil für die Stabilität der Stromnetze. Sie können Schwankungen bei der erneuerbaren Energieerzeugung besser ausgleichen und tragen so zur Netzentlastung bei.
Je mehr Wärmepumpen also in Gebäuden zum Einsatz kommen, die eine gute Energieeffizienz aufweisen, desto weniger Strom wird für diese benötigt, weil der Energiebedarf einfach viel geringer ist als in einem unsanierten Altbau.
EU macht Druck
Die Zeit drängt: Die EU-Lastenteilungsverordnung verpflichtet die Mitgliedsstaaten zu einer CO2-Reduktion um 50 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2005. Bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Strafzahlungen. Die Studienautoren fordern daher von der Politik klarere Zielvorgaben und eine bessere Kommunikation der praktischen Umsetzung. Auch soziale Aspekte müssen berücksichtigt werden – bislang tragen vor allem Mieter das Risiko steigender Energiepreise (Quelle: T-Online).
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