Zahlen am 1. Mai: Wie hart treffen die Strafzölle Apple?

Die Zollabgaben der US-Regierung unter Donald Trump treffen Apple und andere Tech-Firmen hart. Das eine ist der aktuelle Aktienkurs: Derzeit...

Apr 8, 2025 - 07:22
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Zahlen am 1. Mai: Wie hart treffen die Strafzölle Apple?

Die Zollabgaben der US-Regierung unter Donald Trump treffen Apple und andere Tech-Firmen hart.

Das eine ist der aktuelle Aktienkurs: Derzeit pendelt die Aktie um 177 US-Dollar. Die Schwankungsbreite des Papiers ist aber enorm. Kurzzeitig schoss die Aktie gestern auf 194 US-Dollar hoch, um dann wieder abzustürzen.

52-Wochen-Hoch: 260 US-Dollar

Mutige nutzen Kurse um 170 US-Dollar jetzt schon, um „günstig“ zuzukaufen. Mal als Info: Das 52-Wochen-Hoch der Aktie lag bei 260 US-Dollar. Aktuell wird die Aktie also mit einem Abschlag von etwa 90 US-Dollar im Vergleich zum Höchstkurs gehandelt. Das sind etwa 35 Prozent weniger als beim Jahreshoch von 260 US-Dollar.

Das Bankhaus Morgan Stanley schätzt die Belastung für Apple auf 33 Milliarden US-Dollar. Besonders schlimm sol es laut den Bankern Dell und HP treffen. Diese Firmen können voraussichtlich ihre gesamten Gewinnerwartungen knicken.

Stand heute keine Ausnahme für Apple bei den Strafzöllen

Die Strafzölle auf Hardware-Importe aus China, Taiwan, Vietnam und Indien lassen Stand heute keine Ausnahmen zu – anders als in Trumps erster Amtszeit, als Apple noch Sonderregeln aushandeln konnte.

Laut übereinstimmenden Berichten versuchen CEOs wie Tim Cook hinter den Kulissen zwar, die Regierung umzustimmen, doch die Erfolgsaussichten gelten mit heutigem Kenntnisstand als gering.

Das Kernproblem aus Analystensicht: Die Umsiedlung von (Apple-) Produktionsstätten in die USA scheitert an fehlenden Fachkräften. Selbst optimistische Schätzungen gehen von mindestens neun Monaten Aufbauzeit aus, realistischer sind mehrere Jahre bei Kosten von hunderten Milliarden Dollar. Zudem würde die Lohnlücke zu Asien keinerlei Einsparungen bringen, selbst bei hohen Zöllen.

Am 1. Mai legt Apple Zahlen vor

Apples anstehende Quartalszahlen, das hat der Konzern heute verkündet, werden am 1. Mai nach Börsenschluss gegen 22.30 Uhr deutscher Zeit offengelegt.

Spannender als die Zahlen selbst, die ja noch in Zeiten ohne Strafzölle eingespielt wurden, dürfte der anschließende Conference Call (ab ca. 23 Uhr deutscher Zeit) sein. Hier trifft Cook auf die Fragen der Analysten und er dürfte die Auswirkungen der Strafzölle verdeutlichen. Gibt es Preiserhöhungen beim iPhone? Stellt Apple die Lieferketten blitzartig um?

Machen wir uns nichts vor: Trotz früherer Diversifizierungsbemühungen in Länder wie Indien oder Vietnam unterliegen nun alle Alternativstandorte von Apple nahezu denselben Strafzöllen. Die Unsicherheit bleibt daher hoch.

Die Zölle werden primär euch als Kunden belasten. Apple könnte bei Preiserhöhungen Marktanteile an Konkurrenten verlieren.

Was also macht die Tech-Branche?

Kurzfristige Preisanpassungen riskieren Absatzeinbrüche, langfristige Produktionsverlagerungen sind kaum finanzierbar.

Daher wird der 1. Mai so spannend: Wie Apple diesen Spagat meistern will, dürfte Tim Cook am (deutschen) „Tag der Arbeit“ zuminidest andeuten. Nicht auszuschließen, dass Pro-Modelle höherpreisig verkauft werden.

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