Apple will Satelliten-Dienst erweitern – SpaceX stellt sich quer

Apple möchte seine Satelliten-Dienste auf mehr iPhones, an mehr Orten und mit größerer Zuverlässigkeit bereitstellen. Doch das bedeutet, dass sich die Wege mit einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Tech-Branche kreuzen: Elon Musk. So berichtet das Wall Street Journal, dass Musks Unternehmen SpaceX nun aktiv daran arbeitet, die Ausweitung von Apples Satelliten-Dienst zu blockieren. Was Apple […]

Mär 31, 2025 - 21:15
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Apple will Satelliten-Dienst erweitern – SpaceX stellt sich quer

Apple möchte seine Satelliten-Dienste auf mehr iPhones, an mehr Orten und mit größerer Zuverlässigkeit bereitstellen. Doch das bedeutet, dass sich die Wege mit einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Tech-Branche kreuzen: Elon Musk. So berichtet das Wall Street Journal, dass Musks Unternehmen SpaceX nun aktiv daran arbeitet, die Ausweitung von Apples Satelliten-Dienst zu blockieren.

Fotocredit: Apple

Was Apple erreichen will

Apple hat Notruf SOS via Satellit im Jahr 2022 mit dem iPhone 14 eingeführt, um Menschen die Möglichkeit zu geben, Notrufe in Gegenden zu senden, in denen kein Mobilfunknetz verfügbar ist. Im Jahr 2023 fügte Apple die Pannenhilfe über Satellit hinzu und ging 2024 mit Nachrichten über Satellit noch einen Schritt weiter. Letzteres ermöglicht es Nutzern, ihrer Familie und ihren Freunden Nachrichten zu schicken, selbst wenn sie während eines Sturms oder einer Wanderung ohne Netzanbindung festsitzen.

Damit das alles funktioniert, hat sich Apple mit dem Unternehmen Globalstar zusammengetan und über eine Milliarde Dollar investiert, um Globalstars Satelliteninfrastruktur zu erweitern. Aber mit mehr Nutzern und mehr Funktionen braucht Apple auch mehr Funkfrequenzen.

SpaceX stellt sich quer

Hier werden die Dinge kompliziert. SpaceX betreibt Starlink, einen Satelliten-Internetdienst, der ebenfalls auf Funkfrequenzen angewiesen ist. Um genau zu sein, zeigt nun Starlink an den Funkfrequenzen Interesse, die sich Apple und Globalstar für den Betrieb ihrer Dienste sichern wollen.

Globalstar plant den Start einer neuen C3-Konstellation von 48 erdnahen Satelliten zur Erweiterung seiner Direct-to-Home-Dienste. SpaceX will jedoch verhindern, dass die dafür beantragten benötigten Frequenzbänder (1,6 GHz und 2,4 GHz) nur Globalstar zur Verfügung stehen. Globalstar hingegen warnt vor möglichen Interferenzen, falls mehrere Anbieter gleichzeitig auf denselben Frequenzen senden – das könne die Qualität und Zuverlässigkeit der iPhone-Satellitenfunktionen beeinträchtigen. Angeblich handelt SpaceX im Interesse der Allgemeinheit. Aber es gibt hier noch ein größeres Bild.

Personen, die mit der Situation vertraut sind, sagen, dass Musk nicht begeistert ist, dass Apple so stark in Satellitentechnologie investiert. Berichten zufolge hat Apple zwar bereits Gespräche mit SpaceX geführt, möglicherweise über die direkte Nutzung von Starlink, doch Apple blieb letztendlich Globalstar treu.

Der Musk-Faktor

Bei diesem Streit geht es nicht nur um Frequenzen. Es geht auch um Einfluss. Musks Verbindungen zu wichtigen politischen Akteuren, einschließlich seines Sitzes im Weißen Haus der Trump-Ära und einer engen Beziehung zum derzeitigen FCC-Vorsitzenden Brendan Carr, könnten ihm einen Vorteil verschaffen. Carr hat ohnehin schon SpaceX in der Vergangenheit unterstützt und sogar die FCC kritisiert, wenn diese nicht den Interessen von Musk entsprochen hat.

Und als ob das nicht schon genug wäre, ist Globalstar immer noch auf SpaceX angewiesen, um seine Satelliten zu starten. Das gibt Musk noch mehr Druckmittel in diesem Schachspiel im hohen Orbit.