Apps auf Rezept: Wachsender Einsatz, enorme Kosten, unklarer Nutzen

Digitale Gesundheitsanwendungen, sogenannte DiGAs, sind auf initiative des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn seit 2020 auf Rezept erhältlich. Doch auch im fünften Jahr nach ihrer Einführung leisten die Gesundheits-Apps keinen wirklich messbaren Beitrag zur Verbesserung der Versorgung. Dies behauptet ein aktueller Bericht des GKV-Spitzenverbandes. In dem „Bericht über die Inanspruchnahme und Entwicklung der Versorgung mit Digitalen […] Der Beitrag Apps auf Rezept: Wachsender Einsatz, enorme Kosten, unklarer Nutzen erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

Apr 8, 2025 - 18:03
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Apps auf Rezept: Wachsender Einsatz, enorme Kosten, unklarer Nutzen

Digitale Gesundheitsanwendungen, sogenannte DiGAs, sind auf initiative des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn seit 2020 auf Rezept erhältlich. Doch auch im fünften Jahr nach ihrer Einführung leisten die Gesundheits-Apps keinen wirklich messbaren Beitrag zur Verbesserung der Versorgung.

Diga Verzeichnis 1400

Dies behauptet ein aktueller Bericht des GKV-Spitzenverbandes. In dem „Bericht über die Inanspruchnahme und Entwicklung der Versorgung mit Digitalen Gesundheitsanwendungen“ (PDF-Download) kritisiert der Spitzenverband, dass die Zulassungsvoraussetzungen für die Aufnahme in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung viel zu niedrig seien. Dies führe dazu, dass viele Anwendungen zunächst ohne nachgewiesenen Nutzen auf den Markt kommen.

Zwischen dem 1. September 2020 und dem 31. Dezember 2024 haben Patienten insgesamt 861.000 DiGAs verordnet bekommen, geladen und genutzt. Die gesetzlichen Krankenkassen haben hierfür etwa 234 Millionen Euro aufgewendet. Besonders in den Jahren 2023 bis 2024 stiegen die Ausgaben laut Bericht um etwa 71 Prozent. Trotz der steigenden Inanspruchnahme konnten weniger als ein Fünftel der im DiGA-Verzeichnis gelisteten Anwendungen ihren Nutzen von Beginn an belegen. Infolgedessen würden vier von fünf DiGA zunächst nur probeweise in die Versorgung aufgenommen.

Diga Ausgaben

Hohe Kosten bei unklarer Wirksamkeit

Neben der Unsicherheit über den tatsächlichen Nutzen kritisiert der GKV-Spitzenverband auch die Kostenstruktur. Hersteller könnten im ersten Jahr nach der Markteinführung die Preise frei festlegen, unabhängig davon, ob ein Nutzen bereits nachgewiesen sei. Der höchste Preis für eine einzelne DiGA betrage derzeit 2.077 Euro. Seit Einführung der DiGA stiegen die durchschnittlichen Herstellerpreise demnach um etwa 32 Prozent. Dies belaste die Krankenkassen finanziell, da die Kosten auch bei nicht belegtem Nutzen getragen werden müssten.

Diga Preise Kasse

Zudem zeige sich ein deutliches Muster: Nur etwa die Hälfte der zunächst testweise aufgenommenen DiGA werde später dauerhaft in das Verzeichnis übernommen. Viele Anwendungen würden nach der Erprobungsphase wieder gestrichen, weil kein Nutzen nachgewiesen werden konnte. Der GKV-Spitzenverband fordert daher strengere gesetzliche Vorgaben, um die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit der DiGA sicherzustellen.

Forderung nach strikteren Regelungen

Der GKV-Spitzenverband plädiert dafür (PDF), dass DiGA nur dann von der GKV bezahlt werden dürfen, wenn deren Nutzen, Qualität und medizinische Notwendigkeit zweifelsfrei nachgewiesen sind. Zudem sollten die zwischen dem GKV-Spitzenverband und den Herstellern ausgehandelten Preise ab dem ersten Tag gelten.

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